21.06.2023,
tortentom:
Heute gehts in die bayrische Heimat des Reiseleiters und das mitten in Italien.
Wie das geht?
Wir fahren heute auf den Altopiano dei Sette Communi - die Hochebene der Sieben Gemeinden- die in den südlichsten Ausläufern der Dolomiten liegen. Die Sette Communi haben einen ganz eigenen kulturellen Hintergrund, noch heute wird vereinzelt Zimbrisch gesprochen, ein bayrischer Dialekt.
Weg aus Feltre und an den Überresten der Via Augusta hinunter ins Brenta-Tal.
Dann die erste gesperrte Straße, wo uns ein sehr resuluter Einheimischer mitteilt, dass diese seit 10 Jahren gesperrt ist und wir doch nach Trento fahren sollen! Das machen wir jedoch erst am Samstag wieder! Heute wollen wir irgendwie zuerst zum Rifugio Barricata. Da kommen wir mit etwas Umweg und ohne gesperrte Straße dann auch hin!
Bis uns unten an der Passstraße das nächste „Stada Chiusa“ erwartet.
Dies ist doppelt blöd, „müssen“ wir doch dort hoch um auf die Hochebene zu gelangen und auch Norbert müsste dort hoch um uns zu verpflegen…
Wir fahren durch, nicht wissend was uns erwartet, vereinzelt Steine, dann Felsbrocken, dann wandern.
Aber nur kurz. Dann geht es weiter, ohne Verkehr und mit freundlichen Bauarbeitern.
Norbert fährt über unsere Enego-Abfahrt hinauf. Im Schneckentempo, da dort heute die Tour Transalp hoch fährt. Wie schon die letzten beiden Tage kreuzen sich die Wege der Veranstaltung mit unserer. Man könnte fast meinen sie kupfern unsere geheime Strecke ab! ;)
Wir radelnden kommen Norbert auf Strade Bianche und Strada Chiusa entgegen! Alles dabei heute!
Endlich essen und Flüssigkeit!
Dann runter ins Brenta Tal und den Brenta Radweg weiter bis Valstagna. Gluthitze hier!
Keiner will ein Eis, kühle Füße wären recht, merkt Irmi an.
Wir fahren die Serpentinen hoch nach Foza! Der Garmin zeigt in der Sonne 37°C an.
Eine Osteria auf halben Weg wird von drei radelnden überfallen mit den Worten: Aqua!!!
Wie Zombies kommt es mir vor. Ich spüle mir zwei Lemon Soda rein. Rettung!
Danach quatschten Patrick und ich uns nach Foza hoch.
Josef aus Gruppe zwei bekommt oben in Foza immerhin bei Privatleuten noch Wasser. Zuerst nur eine halbe Flasche, als sie seinen Zustand sehen, füllen sie die selbige doch ganz!
Die restlichen 10 Kilometer ins Hotel zieht uns Jürgen locker rein.
Schmutzgetränke sind erledigt.
Geduscht auch.
WLAN Chiusa.
Sind wir heute ja gewohnt.
Dolce Vita aperta!
––-ursprüngliche Etappenbeschreibung––
Heute lernen wir den Altopiano dei Sette Communi - die Hochebene der Sieben Gemeinden - kennen, die in den südlichsten Ausläufern der Dolomiten liegt. Die Sette Communi haben einen ganz eigenen kulturellen Hintergrund, noch heute wird vereinzelt Zimbrisch gesprochen, ein deutscher Dialekt. Die Hochebene - und die Auffahrten zu ihr - sind jedoch auch landschaftlich äußerst beeindruckend, weswegen wir ihr heute diese kreuz-und-quer-Etappe widmen.
Auf schmalen, kaum befahrenen Straßen fahren wir von Feltre nach Westen und über einen unscheinbaren Pass ins Brentatal. Nach einem engen Durchbruch öffnet sich das Tal: hier wird das Brentatal zum berühmten Valsugana. Dem folgen wir auf dem sehr schönen Radweg bis Selva, wo die erst seit 2006 asphaltierte Miltiärstraße zum Rifugio Barricata ihren Ausgang nimmt. Weitestgehend durch den Wald, teils aber auch spektakulär ausgesetzt an einer Felswand entlang windet sich das schmale Asphaltband kühn und fast völlig verkehrsfrei auf die Hochebene der Sette Communi. Wir folgen der völlig einsamen Hochebene bis Enego 2000, einem unscheinbaren kleinen Skigebiet, das glücklicherweise ohne Bettenburgen-Betonklötze auskommt. Die lange Abfahrt zurück ins Brentatal führt über Enego. Der kleine Ort, eine der sieben Gemeinden, ist mit blühendem Leben gesegnet. Zurück im Brentatal folgen wir diesem bergab bis Valstagna und nehmen den Serpentinenanstieg nach Foza, der uns wieder auf die Hochebene zurück bringt. Foza gehört ebenso zu den Sieben Gemeinden wie unser lebhafter Etappenort Gallio.