18.06.2023,
tortentom:
29 Pass- und Sonnenhungrige starten heute Morgen in Trento zu den ersten Dolomiten Geheimtipps seit es Quaeldich gibt. Einige bekannte Gesichter erfreuen mein Reiseleiterherz, einige neue bereichern es!
Eine Premiere die es heute mit dem Manghen in sich hat!
Raus aus Trento in den ersten kleinen Hügel gleich heiß und mit Druck!
1600HM und 23km bergauf ab Borgo Valsugana geht es jetzt in den Manghen.
Wir rollen das Feld des Sportful Dolomiti Race, dass heute auch über den Pass führt von hinten auf.
Die erste Getränkeverpflegung 10km vor Passhöhe nehmen wir dankend an.
Dann gibt’s nur noch ein kleines Stückchen Erholung bis die Straße deutlich schmaler wird und die Steigung sich auf 10-12% einpendelt.
Viele Teilnehmer des Sportful-Dolomiti schieben hier schon, sie tun mir etwas leid als ich mit meiner Arschrakete an ihnen vorbei fahre! Ich versuche sie mit meinen rudimentären Italienisch-Kenntnissen zu motivieren, dass es nicht mehr weit sei und sie gut aussehen, weiter so! Klappt nicht bei jedem.
Jürgen is schon lange oben und an der Passverpflegung suche ich zuerst ein Dixi Häuschen auf, Manghen äh Magenverstimmung beim Reiseleiter! Kein Passschildfoto von mir in gewohnter Pose, anderes hatte Vorrang! Ein weiterer Pass gejagt im Club 2k! Mittlerweile Gruppe eins auf zehn radelnde angewachsen begibt sich in die Abfahrt. Auch Rainer von Gruppe 2 bekommt noch Verpflegung an beiden Stationen, für Gruppe drei wird es Eng. Rainer zudem heute mit einem Geistesblitz. Er gibt einem Autofahrer am Manghen einen Schlauch für den weiter unten gestrandeten Harald mit, der trotz vorbildlicher Ventilverlängerung den Ventileinsatz nicht abschrauben kann bei seinem Ersatzschlauch! Der Autofahrer liefert und Harals ist nicht geliefert! Top!
Alle Gruppen von den Größen sehr ausgeglichen, das gibt es selten am ersten Tag einer Wochenreise.
Der Schluss sieht im Roadbook grün aus, ist aber tückisch mit einigen Rampen auf kleinen aber feinen Radwegen. Gruppe eins fordert einen Fotostopp mit herrlichem Rosengarten-Sella-Latemar-Pornorama, machen wir!
Weg vom Verkehr rollen wir in Pera di Fassa ein.
Ein paar aus Gruppe eins hängen noch irgendwelche Pässe (Fedaia) Apfelstrudel und Schmutzbiere dran!
Klaus verschwindet kurzzeitig vor Etappenende im Bermudadreieck des Fassa-Tals. Dieses spuckt ihn beim Schmutzbier von Gruppe eins wieder aus. Rainer und ich sind froh als wir ihn heil mit wallendem Haar auf dem Hotelbalkon entdecken.
Gruppe drei um James rollt auch soeben ein.
Meine Wäsche ist gewaschen, Social Media fast erledigt. Jetzt muss der Reiseleiter seinen Magen testen sonst muss morgen unser Gepäckfahrer Norbert Gruppe eins machen und ich schleppe die Koffer. Bissl Training für den Oberkörper kommt bei Radlern eh zu kurz. (Ich hoffe nicht dass es soweit kommt! ;))
––-ursprüngliche Etappenbeschreibung––
Los geht unsere Entdeckungsreise in die unbekannten südlichen Dolomiten. Die Auftaktetappe widmen wir voll und ganz einer der schönsten und längsten Passauffahrten der Alpen, die jedoch kaum jemand auf der Rechnung hat: dem wunderschönen einsamen Passo Manghen. Sogleich nach dem Start in Trento verlassen wir das Etschtal und nehmen die ersten Höhenmeter unter die Räder; wir überqueren den Höhenzug und gelangen so bei Levico Terme am gleichnamigen See ins Valsugana, einer der reichsten Kulturlandschaften der Alpen. Glücklicherweise ist der Brentaradweg auch für uns Rennradfahrer geeignet. Am Manghen folgen wir dann für über 1600 Höhenmeter der schmalen Straße durch weitläufige Almen - bis wir auf 2042 m Höhe angekommen sind. Das Dach der Tour gleich am ersten Tag! Wir erreichen das Fleimstal, dem wir bergauf bis Predazzo folgen, biegen nach Norden ins Fassatal ein und erreichen am Fuß des bekannten Rosengarten Pera, unser erstes Etappenziel.