22.08.2023,
thomsen79:
Ein langer Tag neigt sich so langsam dem Ende entgegen, nur noch wenige Minuten dann ist schon Mitternacht. Wobei sich der lange Tag auf 6 tapfere Helden bezieht. Da reicht es nicht den
Colle di Morti (Fauniera) hochzukurbeln, nein, es muss noch weiter zum einsamen
Colle di Sampeyre gehen. Ca. 3500 Höhenmeter standen am Ende auf den Tacho, verteilt auf knapp 153 Kilometer. Ein ganz schön langer Ritt, da muss man wenn man am zweiten Pass angekommen ist erstmal das Rad bei Seite legen und sich sofort in die Wiese:
Was haben wir heute ausserdem gelernt?
Das schafft man auch noch mit 63 Jahren, Chapeau!
Richtig abgeräumt im
Club 2K (die 2000er Alpenpässe), maximale Ausbeute heute +3 Pässe (den
Colle d'Esischie haben wir auch noch kurz vor dem Morti überquert)
Der restlichen tapferen Radler mussten sich aber auch nicht verstecken denn der Morti hatte es in sich, kräftezehrend der lange Anstieg. Bei der Hitze eigentlich auch die vernünftigere Variante. Belohnt wurden wir alle am Pass mit Daniels Buffet, und viel Zeit auf 2480 Meter um unter anderem ein Gruppenfoto mit Marco Pantani zu machen:
An so einem Denkmal kann man sich auch schön ausruhen nachdem man aus eigener Kraft den Anstieg bewältigt hat. Nicht so 2 Italiener die mit einem E-Bike vorbei gekommen sind und sofort schimpfen. Was wollen wir deutschen hier am Denkmal? Das ist Pantani, der italienische Held. Haut ab wir wollen ein Foto machen.
„Piano Piano“ hallte es daraufhin.
Da sieht man mal wieder dass die Italiener auch ihre Doping „Opfer“ verehren, aber das ist ein anderes Thema und würde jetzt zu weit führen.
So, der nächste Tag hat schon fast begonnen. Höchste Zeit um ins Schlummerland einzutreten. Also bis morgen, dann geht es nach Frankreich.
Ursprünglicher Etappenbericht:
Die piemontesischen Riesen dei Morti und Sampeyre genießen ja den etwas zweifelhaften Ruf, dass sich ihre Passstraßen in Auflösung befänden. Tatsächlich mag das auf einige Stellen zutreffen, und wir müssen insbesondere bei den Abfahrten Vorsicht walten lassen. Dennoch sind beide so schön, dass sich eine Hammerrunde ab Cuneo anbietet. Zunächst die schöne Ostrampe zum Colle d'Esischie und weiter zum Colle dei Morti, dort drehen wir jedoch um und fahren nach Norden ab. Es schließt sich ab Ponte Marmora dann der Anstieg zum Colle di Sampeyre über Stroppo an - die Variante durch die Elva-Schlucht ist leider verfallen und uns nicht mehr erlaubt. Wir fahren auf der Nordseite ab und durch das Valle Varaita nach Cuneo zurück.