Bergtraining auf Gran Canaria 2022
Gran Canaria, Kanarische Inseln
28.02.2022,
Pocatky:
Da sind wir heute hin, ganz hoch, in die Wolken durch die Wolken, im Landeanflug aus ganz Europa, die doch seit zwei Tagen eine ganz andere ist. Und auch wenn es schwerfällt, in einen Linienflieger zu steigen, wenn in Europa, je nach, wo man herkommt, praktisch vor der Tür Krieg herrscht, so hoffen wir auf die Wolken, denn ,,alle Ängste, alle Sorgen, sagt man, blieben darunter verborgen".
Aber wir hoffen auch auf Sonne und Frühling und auch wenn uns Gran Canaria nicht mit Regen wie vorhergesagt, sondern nur mit Wind und bewölkten Himmel begrüßt, sinken die Temperaturen mit jedem Höhenmeter zu unserem Hotel in den Wolken und bei 1.518 m sind wir im Hotel gefüllt beim Gefrierpunkt bei 0 Meter Sicht angekommen. Der starke Wind lässt zwar immer mal die imposante Landschaft durchblicken, aber als wir dann um 17 Uhr zur kurzen Einroll- und Kennenlernrunde mit unseren Leihrädern starten, wird alles angezogen, was die Koffer und Taschen hergeben, von ,,kurz kurz" sind wir weit entfernt. Dass es erstmals in den Anstieg geht, super, wir tauen auf, eine im Roadbook angekündigte ,,wunderbare" Aussicht existiert nicht, wegen Wolken heute geschlossen, durchfahren Kiefernwälder, erfrieren in der Abfahrt und im höchsten Bergdorf der Insel Artenara kommt die Sonne kurz raus und taucht die wunderschöne Landschaft in ein traumhaftes Licht. Dann gewinnen durch den Wind die Wolken wieder die Oberhand und es geht in den Anstieg zum Hotel - zum ersten aber nicht zum letzten Mal diese Woche. Es ist gegenwindig, steil, sehr steil, Gänge fehlen, mal nur gefühlt, mal wirklich und dann sind wir oben. 26 km und 680 hm, die Zahlen sprechen für sich. Schmutzbier gibt es nicht, daran müssen wir noch arbeiten, alle wollen schnell unter die warme Dusche.
Es folgen Abendessen, erste Besprechung und die Entscheidung, morgen in den Süden der Insel zu fahren. Dort sollen es angeblich 22 Grad werden, kaum vorstellbar. Aber so ist die Welt in diesen Tagen, das unvorstellbare passiert.
* Reinhard Mey, veröffentlich 1974
ursprüngliche Etappenbeschreibung
Unsere etwas längere Einrollrunde am Anreisetag führt vom Cruz de Tejeda zunächst auf kurzer Strecke noch einige Meter hinauf bis auf den Bergrücken des Moriscos. Nach drei Kilometern erreichen wir kurz hinter dem Hochpunkt eine wunderbare Aussicht. Hier gibt es bei gutem Wetter eine Sicht über die nahezu gesamte Caldera von Tejeda und auf die bekanntesten Roques von Gran Canaria: Roque Nublo und Roque Bentayga. Beeindruckend! Wir rollen auf dem Höhenzug weiter, durchfahren Kiefernwälder und gelangen nach einem kurzen abschüssigen Abschnitt bald auf die Straße, die uns immer am Hang entlang bis nach Artenara führt. Ein kleines authentisches Bergdorf - keines liegt höher auf Gran Canaria! Wir halten uns weiter links und fahren leicht abschüssig und entlang mächtiger Felswände am Rand der Caldera wieder zurück. Dafür müssen wir am Ende noch hinauf zum Cruz de Tejeda klettern. So wollen wir es.
Alle Bilder (quäldich-Portal)