Bergtraining auf Gran Canaria 2022
Gran Canaria, Kanarische Inseln
02.03.2022,
Pocatky:
... wurde gestern Abend an unserem Tisch beschlossen, 2.200 hm sollten das heutige Ziel sein. Aber heute morgen sprechen sogar zwei Gründe dafür, nicht loszufahren - nicht nur das Wetter, kalt nass, leicht tröpfelnd, sondern auch Timos 1 (Berlin) Erkenntnisgewinn von gestern. Nach der gestrigen Heldentat wurde die Tour von seinem Garmin nicht gespeichert. Und ,,ist es nicht bei Strava, ist es nicht gefahren". Eine Expertengruppe wurde sofort eingerichtet, um es zu lösen, was dann doch sehr schnell ging. Einfach die Tour von Timo 2 (Oerlinghausen) kopieren und Strava-Profil ist gerettet. Aber dies bietet doch viele Möglichkeiten - z. B. nicht fahren, SPA-Nutzung mit anschließendem Kopiervorgang, besser gleich von jemanden aus der Gruppe 1.
Aber Punkt 9.30 stürzen sich wieder einige Eskimos in die Abfahrt in den Osten der Insel, nach 20 Minuten wird der Blick in die Landschaft weiter, die Wolken weichen, wir suchen die grüne Tankstelle, an der wir warten sollen (ohne Erfolg) und machen uns für den Pico de Bandama warm. Im Roadbook wurde er als ein ,,erstes kleines Etappenhighlight mit einer Stichstraße, auf der wir uns in einer über 1.000 Grad-Linksspirale zum Gipfel schrauben". Haben wir nicht verstanden, sind deswegen hingefahren, Gruppe 3 hat ihn gleich rausgelassen, richtige Entscheidung. Denn manchmal sind diese Beschreibungen wie Weinbewertungen. Bei denen frage ich mich manchmal, wie viele Flaschen muss man getrunken haben, um ,,Aromen von Äpfeln, Birnen, Kräutern und Nüssen, lebendige Säure, Mineralität und Schmelz sowie einen harmonischen Abgang zu spüren?" Und wie viele Berge muss man hochgefahren sein, um eine Erhebung mit schlechtem Asphalt mit einfacher Straße einmal drum rum als ,,Highlight" zu preisen? Um in der Terminologie zu bleiben - es folgen ein Paar anspruchsvolle kurze Bergintervalle, bevor wir in Telde einfallen, alle Gruppen fast gleichzeitig, und die örtliche Gastronomie an ihre Grenzen bringen.
Aber dann geht es an unsere Grenzen. In Telde ,,haben wir unser Abfahrtsbudget fast vollständig aufgebraucht" (Roadbook) und es geht in den doch täglichen ,,Nachhauseanstieg". 500 hm und 10 Kilometer sind es erstmals noch zu Mittagspause, Timo 2, Alex (unser) und die aus der Gruppe 1 strafversetzten Alex und Tore ziehen einen Bergsprint an, der bei einigen zu Sprachlosigkeit führt (vertraulich aber der Redaktion bekannt). Bei der Mittagspause bei Alex entsteht leider keine Gemütlichkeit, trennen uns doch noch fast 1.500 hm von einer warmen Dusche. Es geht in den Berg. Frau, Mann gegen den Berg, gegen den Wind, der Anstieg zieht sich. Wunderschöne Straße, laut Hendrik neu geteert, wenn sie nicht so steil wäre. Nicht so schrecklich steil, kaufmännisch gerundete 20% steil - auch wenn im Roadbook drinsteht ,,wir lassen die schmerzhaften Rampen weg". Bei wieviel Prozent fangen denn bei den Autoren die Schmerzen an? Bei 28% Steigung? Uns haben bereits die 20% gereicht, nicht nur einmal und vor allem auch längere Passagen. Die Landschaft ist wunderschön, ,,die Natur wird immer grüner, nur wir werden grauer" (Roadbook). Was wollen uns die Autoren damit sagen, kommt am Ruhetag der Quäldich.de Hausfriseur vorbei?
Und dann sind wir da, die Sonne scheint, wir sehen endlich, wo wir seit Sonntag wohnen. Zwar sind wir grau, nutzen - vielleicht gerade deswegen - das SPA oder schauen dem wunderschönen Sonnenuntergang zu. Bis zur nächsten Rampe. Morgen früh.
ursprünglicher Etappenbericht
Auf der ersten Etappe möchten wir Euch gleich den höchsten Berg der Insel präsentieren. Der Pico de las Nieves ist nicht nur der höchste Rennradberg der Insel, sondern seine Ostauffahrten gehören auch zu den längsten Anstiegen. Doch zunächst rollen wir vom Cruz de Tejeda bergab nach Santa Brigida. Sanfte Gegenanstiege erwärmen unsere Muskeln für den Pico de Bandama. Erstes kleines Etappenhighlight. Denn auf der Stichstraße schrauben wir uns in einer über 1000 Grad-Linksspirale bis zum Gipfel. Das nächste Ziel ist der Ort Telde. Hier haben wir unser Abfahrtsbudget für heute fast vollständig aufgebraucht und können das mit einem ersten Caféstop feiern. Nun geht?s zum Pico de las Nieves. Wir wählen dafür die schöne Auffahrt ab Telde und lassen die schmerzhaften Rampen weg! Kurz hinter Cazadores wird Alex sein Buffet für uns anrichten. Die karge Landschaft weicht, die Natur wird immer grüner, nur wir werden grauer. Deswegen: kurz vor dem Gipfel den Linksabzweig nicht verpassen (Pozo de las Nieves)! Wir hoffen auf Panoramawetter. Vom Pico gibt es schönste Ausblicke über Gran Canaria und rüber bis zum Teide nach Teneriffa! Zum Hotel ist es nicht mehr weit.
Alle Bilder (quäldich-Portal)