27.08.2022,
Jan:
Letztes Jahr sind wir noch im Dauerregen über den Lautaret gefahren, 2004 war ich zuletzt vom Süden auf dem Galibier, und noch nie habe ich die majestätische Meije über der Lautaret-Passhöhe aufragen sehen. Was für ein Highlight, was für eine Bereicherung, was für ein toller Pass! Von wegen Autobahn. Heute ist der Lautaret relativ verkehrsfrei, und dank der breiten Straße können wir unbehelligt pedalieren, bei sanften Steigungsprozenten. Die um eine Dame angewachsene Reisegruppe pedaliert souverän sortiert in Einerreihe!
Am Lautaret schlägt die Reisegruppe erstmals eine Kaffeepause aus, zu stark ist die Gewittertendenz. Im gleißenden Sonnenschein können wir nach dem obligatorischen Passschildbild am Lautaret in die Galibier-Südauffahrt starten. Im unteren Teil dominiert die Meije noch die Szenerie, später schweifen die Blicke Richtung Briancon, und bald auch schon in Richtung Passhöhe. Bis zum Tunnelportal rollt es gut, die letzten 150 Höhenmeter aber rampen sich gehörig. Von Norden zieht dichter Nebel auf die Passhöhe. Kaum Sicht, aber mystische Stimmung in der Abfahrt auf der Nordrampe.
Leider zerstört Dirk bei einem ansonsten harmlosen Sturz sein Hinterrad in der Abfahrt. Wie günstig wäre nun die regulär geplante Mittagsverpflegung am
Col du Télégraphe gewesen, um ein Ersatzlaufrad zu montieren... aber Natascha hat Migräne und hat Ruhe verordnet! Also trampt Dirk über Valloire (kein Ersatzlaufrad) nach St Michel (sensationelle Patisserie-Verpflegung! Gegenüber hat der hiesige Radladen zwar ein günstiges Hinterrad (70 Euro), es entpuppt sich aber als zehnfach-Laufrad und somit unbrauchbar. Unterdessen muss Bennie aus Gruppe 3 nochmals umkehren, um das Portemonnaie von Tobias (Gruppe 2) aus Valloire mitzunehmen. Mission accomplished!
Dirk bekommt den Bus nach Modane, von da noch einen Lift per Anhalter bis Lanslebourg... Martin führt unterdessen Gruppe 2 über Aussois ans Ziel. Alle unversehrt angekommen!
Nach der sehr guten, schmackhaften und sehr reichlichen Tartiflette sitzen wir noch sehr lang beim Pässequartett zusammen. So schön! Darauf zwei Chartreuse!
Nachtrag: Weltneuheit auf quäldich-Reisen: Gesamtgruppenbild mit zwei quäldich-Gruppen im gleichen Hotel heute Morgen in La-Salle-les-Alpes!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Diese Etappe steht ganz im Zeichen des wohl berühmtesten Passes der französischen Alpen: des Col du Galibier. Mit 2646 m Höhe wäre er auf (fast) jeder Frankreich-Reise der höchste Punkt der Woche, hier macht uns allerdings der Col d'Agnel einen Stich durch die Rechnung. Seis drum - das Panorama zum Ecrins-Massiv mit dem südlichsten und westlichsten Viertausender der Alpen auf der einen Seite und - mit etwas Glück - dem Montblanc-Massiv auf der anderen ist einmalig. Dann fahren wir ab in die Maurienne und beenden die Etappe in Lanslebourg.