04.09.2021,
Abfahrtsluder:
Quäldich führt Menschen zusammen am Dreisesselhaus
Andreas überzeugt (oder überredet, das ist unklar!) Hannes und Raphael, heute eine schnellere Gruppe zu bilden. Karsten und ich guiden zusammen die verbliebene Mixed-Gruppe. Heute geht es erst über den Wistlberg, durch den Tschechischen Nationalpark Böhmerwald und dann zum Dreisesselhaus, mit dem Grande Finale, einem kurzen, aber steilen Anstieg.
Karsten und ich entscheiden uns heute für die 2 Boxenstopp-Strategie, die insbesondere von Matthias und Christoph herbeigesehnt wird. Also kehren wir nach der Durchfahrt des Nationalparks Sumava in Tschechien zum ersten Mal ein. Eine gute Entscheidung, denn a) kostet eine Suppe und eine Apfelsaftschorle trotz schlechtem Euro-Umrechnungskurs nur 4,90 und b) steht ja noch die Auffahrt zum Dreisesselhaus bevor. Da sollte man keinen knurrenden Magen haben.
Die Auffahrt ist sehr angenehm, im einstelligen Prozentbereich, aber manch einer wird von der Rampe am Schluss doch etwas überrascht. Aber wir kämpfen uns mit lachenden Gesichtern nach oben und klettern auch noch zu Fuß zu den Dreisesseln hoch. Danach gibt's eine verdiente Einkehr im Dreisesselhaus, ohne befürchtete Warteschlange an der Essensausgabe.
Wer kennt schon Oggenhausen (,,Oggehausa" ausgeprochen)? Winfried, der mal vor vielen Jahren im Schwobaländle gewohnt hat, erwähnt während der Pause, immer noch passives Mitglied im Musikverein von Oggenhausen zu sein. Matthias ist dort aktives Mitglied und bläst die Trompete, und so werden sofort Selfies von beiden in alle Welt geschickt und Geschichten über Vereinsmitglieder ausgetauscht. Christoph und ich überlegen uns derweil, ob wir uns auf ,,Quäldich Tinder" treffen wollen, aber zum einen gibt es das (noch) nicht, und zum anderen fahren wir ja schon zusammen Rad.
Eine rasante Abfahrt folgt, und wir stellen fest, dass unsere Gruppe hier klar schneller ist als die eigentlich flottere Splittergruppe, die uns während unserer Auffahrt, also in deren Abfahrt, gemütlich entgegen gekommen ist. Ein paar weitere flowige Kilometer und Höhenmeter folgen, und wir erreichen zufrieden unser Hotel, wo einige Schmutzbiere unsere unterhopften Körper wieder auf Trab bringen und die schnelle Gruppe schon ungeduldig und geduscht auf uns wartet. Scheint, dass sie uns doch ein bisschen vermisst haben!?
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Unsere dritte Etappe ist international. Zum ersten Mal überqueren wir den Hauptkamm des Böhmerwaldes und fahren nach Tschechien, und vom Dreisesselhaus nahe des Dreiländerecks können wir zumindest auch mal nach Österreich hinüber winken. Wir wenden uns zunächst nach Osten, fahren bis Mauth und erklimmen dann den schönen Anstieg zum Wistlberg, der uns schließlich auf einsamer Straße nach Tschechien führt. Parallel zur tschechisch-deutschen Grenze rollen wir dann durch idyllische Waldlandschaft nach Südosten, bis wir bei Haidmühle erneut die Grenze überqueren und nach Bayern zurück kommen. Eine Stichstraße führt uns dann zum Dreisesselhaus, mit 1312 m Höhe der höchste auf Asphalt anzufahrende Punkt des Bayerischen Waldes. Über Freyung fahren wir dann wieder zurück zum Ausgangspunkt.