04.05.2019,
Jan:
Während die Ardennen-Recken und -Amazonen sich heute sicherlich auf einer mörderisch langen Etappe über die dortigen Côtes, Hellingen und Cols quälen, und den Bericht mit Symbolbildern illustrieren werden (vermutlich um vom wahren Wetter abzulenken), beginnen wir die Toskana-Berichterstattung mit einem authentisch bebilderten Regenschlachtrapport. 25 hochmotivierte Radfahrerinnen und Radfahrer finden sich pünktlich um 14 Uhr vor dem Hotel in Colle di Val d'Elsa ein. Mit den ersten Worten meiner Begrüßungsansprache beginnt es zu tröpfeln. Es ist weiterhin hell, und wir lassen uns unsere gute Laune doch davon nicht verderben. Der erste Anstieg hoch in die Altstadt nach Colle wird bei mäßigem Tempo weg gedrückt, und auch im zweiten Anstieg hoch nach San Gimignano wird die Gesamtgruppe nicht wirklich aufgeteilt, so dass Manuel und ich auf den letzten paar hundert Metern im stärker werdenden Regen das Tempo anziehen, um den Teilnehmer die Gruppenwahl zu erleichtern. Die Gruppentrennung am Kreisverkehr vor San Gimignano funktioniert sogar einigermaßen, so dass Manuel mit 8 unerschrockenen Teilnehmern Richtung Weltmeister-Eis am Marktplatz startet. Nadine und ich folge ihm kurz danach mit Gruppen zwei und drei.
San Gimignano ist dank des eher mäßig Wetters auch nur mäßig überfüllt, aber die Weltmeistereisschlange dennoch übermäßig lang, so dass wir es beim Anblick belassen.
Im Abschnitt Richtung Volterra verpasse ich leider wieder den sensationellen Rückblick auf San Gimignano aufs Bild zu bannen (ja, wir hätten noch einmal umdrehen sollen!), meine Aufmerksamkeit ist aber auf die Gewitterzelle gerichtet, die zügig auf das rechts von uns in der Sonne liegende Chianti zuzieht. Und uns kurz danach voll erwischt. Viel sehen wir ab da leider nicht mehr von der Landschaft. Nur noch viel nassen Asfalt und Spritzwasser vom Vordermann.
Der Satz des Tages kommt dann von Heinz, als wir völlig durchnässt und unterkühlt wieder im Hotel stehen: "Mir hat's aber trotzdem gefallen!"
Mal sehen, wie's ihm morgen gefällt. Das Wetter soll nicht besser werden...
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Nach der langen Anreise sind unsere Beine sicher etwas müde, so dass wir diesen ein wenig Bewegung gönnen wollen, um uns mit der Region vertraut zu machen.
Dabei werden wir aber bereits ein Highlight kennen lernen: den kleinen Ort San Gimignano, der uns mit seinem altertümlichen Charme und weltmeisterlichem Eis beeindrucken wird!