Was für ein herrliches Bergpanorama heute Morgen! Auch Wolfgang aus Wien strahlt über beide Ohren! So kann der Tag mal wieder beginnen! In dem mit Leidenschaft geführten Hotel Arvenbüel bereitet man uns ein gutes Frühstück und nachdem bei Peter der Zahnkranz wieder fest ist brechen wir auf zur dritten Etappe nach Tiefencastel. Kurz bergab und dann im angenehmen Schatten hoch zur Vorder Höhi! Kühe am Weg bereiten Thomas Probleme, der in der Kurve nach der 21% Rampe ein paar Spritzer der Kuh-Notdurft abbekommt! Eine wahrlich beschissene Lage, aber ist ja alles Natur und sicher gesund! Oben angekommen bietet sich ein Top-Panorama auf die zurückliegenden Berge. Unter anderem kann man die Schneekuppe des 3600m hohen Tödi erkennen! Traumhaft! Hinunter nach Alt St.Johann dann eine eher schlechte Abfahrt auf die wir aber eingestellt waren. Wir rollen locker weiter über den zwischenzwicker nach Wildhaus und dann zügig auf perfekter Straße hinunter nach Grabs. Von dort aus dann auf den Rheindamm. Gunnar und Ich wechseln uns vorne ab und die Gruppe zieht ordentlich mit! Marcus fühlt sich wie zu Hause am Deich! Ballern bis Liechtenstein! Geil! Dann Rhein ins Fürstentum, ein paar Fotos geschossen und gleich wieder raus Richtung St.Luziensteig. Oben wartet Sille. Es ist schon wieder etwas wärmer und wir freuen uns auf unsere Verpflegungs-Königin! Mir wäre eine 30 Minütige Schlaf-Pause auch recht, aber schlaf kann man auch wenn es nicht so schön ist wie hier in der Schweiz! Also runter und auf der Hauptstraße nach Chur. Diese ist relativ wenig befahren, da nebenan die Autobahn grüßt! Durch das Verkehrsgewusel in Chur dann durch in den Anstieg nach Lenzerheide! Es ist mittlerweile doch schon wieder die 30 Grad Marke geknackt und der sehr starke Verkehr auf diesem Transit-Pass macht den Anstieg auch Mental zermürbend. Gäbe es noch Wetten Dass...? könnte ich jetzt anhand des Kupplungsgeruchs eines LKWs die Marke und die Erstzulassung erraten. Hilft nix, müssen wir drüber und immerhin gibt es in Churwalden einen Brunnen, den wieder einige nutzen. Oben angekommen verabschieden sich die üblichen Streber noch auf die Option zur Alp Lavoz. Der Blick von oben aber ganz schön und dafür auch sehr wenig Verkehr! Wir fahren ab ins Hotel und holen uns bei Sille noch etwas Zuckernachschub! Mal schauen ob es morgen zum Albulapass auch wieder so heiss wird!
––ursprüngliche Etappenbeschreibung––-
Es ist keine besonders lange Etappe, die uns heute erwartet, aber sie wirkt lang, denn es geht bis tief in die Rätischen Alpen hinein. Als erstes beenden wir jedoch, was wir gestern begonnen haben. Unsere Bergankunft in Arvenbüel war nämlich der erste Teil der Vorder Höhi – eines nahezu unbekannten Passes, der über den Höhenzug der Churfirsten hinweg ins Toggenburg führt. Und man weiß nicht, was Kopf und Beine mehr beansprucht: die vergleichsweile steile Auffahrt, oder die anspruchsvolle Abfahrt über eine schmale, holprige Straße. So oder so erreichen wir das Toggenburg, wo bis Wildhaus nochmal ein paar Höhenmeter erklommen werden wollen, und fahren ins breite Rheintal ab. Eine völlig andere Welt also, und wir wenden uns nach Süden und nehmen in der Ebene Tempo auf. Ein paar Kilometer fahren wir sogar durch Liechtenstein, und ein kleiner Hügel sorgt nochmal für ein wenig Abwechslung. Dann verengt sich das Rheintal mehr und mehr, und wir erreichen Chur. Es fehlt noch der Lenzerheidepass, die längste Auffahrt des Tages, bis wir die Etappe in Tiefencastel beenden.
Variante: Kurz vor dem Ziel im Tiefencastel lockt mit der Alp Lavoz eine herrlich einsame Stichstraße. Die Etappe summiert sich so auf 119 km / 2750 Hm.