28.08.2020,
hagen306:
Tag 2 des Rhöner Bergglühens 2020 - glorious!
Am Morgen wird erst einmal der Reiseleiter vermisst - denn Punkt 7 überlässt er das Frühstücksbuffet den wackeren Recken und dreht sich noch einmal im Bett herum. Merke: Melde Dich bei Deiner Gruppe ordnunsgsgemäß am Vorabend ab und kündige Dein verspätetes Erscheinen an. Morgen also bis 7:32 schlafen, yeah! - Heute ging das nicht ganz, denn der Kreuzberg-Hammer stand auf dem Programm. Startzeit: sportlich um 8:30. In der langen Variante 150km nebst 3000hm, davon 2200 schon auf den ersten 90km.
Also los. Zügig geht es gen Neuhof. Dort verdrücken wir uns eine Freudenträne, denn ab jetzt ist wirklich Schluss mit flach. Na gut, ein paar Flachwitze dürfen sein, während wir in die ersten kleinen Buckel einbiegen. Ein Speichenbruch bremst unsere Einser ein wenig ein, aber alsbald ist er im letzten Radladen für die nächsten 70km repariert. Das dauert ein wenig, daher lautet die Entscheidung:Gruppe rollt schon mal weiter und der betroffene Morten darf ausnahmsweise die Abkürzoption direkt zum Kreuzberg nehmen. Für die anderen aus Gruppe 1 und 2 gilt es dagegen, zum heutigen Höhenflug XL anzusetzen - fühlen wir uns in Bad Brückenau doch noch fast wie Wellness (haha...), weswegen gern mal ein Abzweig gekonnt ausgelassen wird, denn das bringt Extrahöhenmeter. schön, wenn man selbst nicht der betroffene Guide ist und gelegentlich hinterherbügeln muss. Somit gehen die Zweier wohldosiert in den Stieg zum Würzburger Haus, aber oben kneifen wir bei den letzten 100 schmierigen Schottermetern zur Hütte. Die Wolken lassen die Schwarzen Berge eh schon dunkelschwarz leuchten. Also Schussfahrt hinab ins Sinntal und sogleich nach Brunnentest in Oberbach hinauf zum Totnannsberg. Er fühlt sich ein wenig an wie TotMANNsberg, denn 6% ist lediglich die Durchschnittsssteigung. Nach Osten ins Fränkische hinab und sogleich wieder hinauf zu Toms erklärtem Hassberg: Dem Guckas-Pass. Was ein elender und öder Geradeauszieher! Deswegen haben wir auch noch einen Kunstabstecher nach Langenleithen eingebaut - auch das Brunnenwasser besteht den Test. Und schon sind wir oben. Herrlich übel - aber so wächst die Vorfreude auf den Kreuzberg - denn hier warten viele ehrliche, da sichtbare Prozente auf uns - und es lässt sich wunderbar fotografieren. Das Kloster lassen wir links liegen - abends gibt es ehe genug Schmutzbier und schrauben uns weiter hinauf bis zum Gipfel - aber wo sind die verdammten allbekannten 3 Kreuze? Und wo ist die Aussicht? Natürlich jenseits des Asphalts. Für alle, die hier der Navigationsgemeinheit am Gipfel zum Opfer fallen, haben wir aber noch ein paar Beweisfotos geschossen. Ja, es gibt sie wirklich! (Überhaupt geben uns unsere Garmins ziemliche Rätsel auf: 3 Mann an der Kreuzung, 3 Richtungsempfehlungen. Einfach toll, haha)
Eilig rollen wir hinab nach Bischofsheim, kündigt sich doch mal wieder ein Schauer an. Ebenso ist um 14h Küchenschluss in der Schnapsbrennerei - Luc (schon da mit der entspannten Gruppe) schickt schon "Lücen-Nachrichten": "Kuche zu, aber war lecker". - Doch natürlich ist noch Brotzeit für alle da. Ein weiterer Berg sozusagen.
Und nun? Es ruft der Schwedenwall und alsbald die Schussfahrt das verträumte Gichenbachtal hinab. Hier wird es Zeit für eine Extra-Motivationsspritze für Rüdiger: Es gibt sogenannte "Rüdiger-Wellen" - über die er unnachahmlich drüber- und den Zug mit sich zieht. Und so geht es hübsch weiter bis nach Petersberg. Übrigens Maßarbeit auf Jürgens Garmin: noch 5 Höhenmeter fehlen am Hotel zu den 3000, also fix zur Lioba-Kirche rauf und wieder runter zum Schmutzbier. Feierabend!
Original-Werbetext
Die Variante für alle, denen "nur der Kreuzberg" zu wenig Kraxelei in der Bayrischen Rhön ist. Nach Bad Brückenau zweigen wir von der kürzeren Tour ab und fahren auf kleinsten Wegen hinauf zum Würzburger Haus - tolle Panoramablicke in die Schwarzen Berge! Wieder unten im Sinntal geht es alsbald ostwärts über den Totnansberg ins seltsam "geplant" wirkende Langenleithen. Und endlich dürfen auch wir über den Guckaspass hinauf zum Kreuzberg. Die Weiterfahrt erfolgt dann wiederum auf dem Normalweg. Obwohl...es gäbe da schon noch ein paar schöne Stiche...