28.07.2020,
standlicht:
Zum Anfang dieses Berichtes über den zweiten Tag blicken wir auf den Abschluss des ersten Tages. Nach einmaligem und dennoch unvergesslichem Blick auf den Genfer See und zweimaligen (jedenfalls für die ausdauernde Gruppe) noch fulminanteren Blick auf den Mont Blanc blickten wir abends in einem von Chef-Planer Tom ganz neu ausgesuchten Restaurant auf ein unvergessliches Essen: Gebratene Barsche aus dem Genfer See in einer durchdachten Rahmsauce und exquisiten Beilagen sowie sehr schöner Vorspeise und Dessert. Der nächsten quäldich-Gruppe, die im beschaulichen Cluses Station machen wird, darf schon mal das Wasser im Munde zusammenlaufen
Der zweite Tag nun folgte den Spuren der Route des Grandes Alpes und brachte mit dem oben heraus wie immer äußerst sperrigen Col de Colombière gleich den ersten richtigen Hochalpenberg. Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel und ein überschaubares Verkehrsaufkommen bei Mopeds und Wohnmobilen sorgte für beste Laune.
Während die ausdauernde Gruppe den in der Spitze mit 17 Prozent doch anspruchsvollen Col des Annes erklomm, machte sich die entspannte Gruppe auf den Weg zum Aravis. Auch dieser Pass bot – wie könnte es anders sein? - unvergessliche Blicke auf schneebedeckte Gipel. Und wenig später die Erkenntnis, dass der Satz „Ab jetzt geht’s nur noch runter und danach flach bis ins Ziel“ viel zu häufig von der überaus harten Realität eingeholt wird.
Wegen einer Vollsperrung Richtung Albertville (Murenabgang – was will man da machen? Murren?) mussten sich sowohl die entspannte als auch die ausdauernde Gruppe über die recht straffe Höhenstraße Richtung Ugine quälen. Noch eine Kurve und noch eine Kurve und noch eine Kurve – Hauptsache bergauf. Plötzlich standen in sengender Hitze 300 Höhenmeter mehr auf dem Tacho aller Beteiligten. Immerhin schaffte die entspannte Gruppe auf diese Weise das Kunststück, dreimal an diesem Tag über die 1000-Meter-Marke zu fahren.
Die Abfahrt nach dem anstrengenden Ritt entschädigte dann doch für die Mühen. Und das, obwohl es dabei keinen unvergesslichen Blick auf irgendwas gab. Unvergesslich ist dagegen die Erinnerung an einen tollen Rennrad-Tag in den Alpen. Und morgen geht’s auf den Madeleine!