30.09.2019,
hagen306:
Soooo, die eigentliche Rundfahrt ist gestartet: Good News: Keinerlei Schrankkoffer, Hanteln oder Hutschachteln müssen heute morgen im Transporter verstaut werden - so macht Packen Spaß! Und es geht erstaunlich fix - wir müssen kurz vor 10 auch sehen, dass wir loskommen, da die scharrenden Hufe in Form der Pedalplatten das Pflaster des Hotevorplatzes in Alcaucín fast schon durchgescheuert haben - so heiß ist die Bande auf den Tag. Zu Recht, denn heute steht zu großen Teilen Urlaub auf Balkonien an. Nur das unser Balkon entlang der Sierra Tejeda verläuft, gespickt ist mit Höhenmetern und wir nicht auf dem Sofa lümmeln, sondern im Radsattel Platz nehmen.
Hin und wieder werden wir auch aufstehen, wenn sich die Prozentwerte leicht entsaftenden 17 nähern. - Natürlich sind wir uns danach einig, dass die Normalstraße viiiel zu langweilig gewesen wäre mit ihren 6 Prozent ;-).
Das stete Auf und Ab begleitet uns bis bis Cómpeta, einem der größeren weißen Dörfer. Erst jetzt bekommen die Beine bergfrei - Schussfahrt bis zum Kreisel von Torox, dessen Dramaturgie aus Guidesicht schlicht perfekt ist: 3 Ausfahrten und wir nehmen natürlich die steilste - bergauf. Aber keiner murrt - schließlich haben wir ja noch einen kleinen Buckel auf schlechter Straße versprochen. Doch halt, was ist das? Endlich, endlich ist die Nebenstraße nach Frigiliana frisch asphatiert. Die 15% auf diesem schwarzen Gold sind fast schon ein Genuss (mit Ausnahme der erst langsam wieder Fahrt aufnehmenden Guidebeine - 30 Grad und Erkältung - ich glaub es ja immer noch nicht...).
Auf dieser Strecke erwarte ich ob ihrer Gemeinheit ja immer Prügel, aber nix da - einige Baskenland-Veteranen unter uns meinen sogar, dass die Strecke viel besser sei als so manche dort oben. Ich für mich negiere das natürlich und meine eher, dass die Straßen im Norden "anders" sind, aber egal - die Züge laufen. Meiner Gruppe muss ich im Nachgang noch ein Extralob ausstellen für den gekonnten situativen Wechsel zwischen 1er- und 2er-Reihe -Nur das Führungswechselthema heben wir uns noch auf ;-)
Schwupps sind wir in La Herradura, Strandbar, Salmorejo - zumindest einige kosten die leckere kalte Suppe. In den kommenden Tagen werden wir dann der Blutwurst fröhnen. Man kann nicht nur Radfahren. Und Essen hilft gegen blaue Beine.
Gegen Durst hilft dagegen der Blaue Hecht: Meine oberschrullige Lieblingsbar in Motril, die von der Meute gut frequentiert wird. Recht so! Und damit Schluss für heute - morgen ruft Granada!
Originaltext:
Da wir oeb in Alcaucín genächtigt haben, geht es die ersten 10km erst einmal sanft hinunter.Ab Portugalejo gewinnen wir an der moderaten Steigung zügig an Höhe, bis wir in Canillas die "Balkonstraße" entlang der Sierra Tejeda erreichen - und dieser folgen wir für 20km bis Competa. Herrliche Panoramen zum Meer, wenn nur die kleinen Wellen zwischendrin nicht wären. Kurze Pause, bevor es in Schussfahrt fast bis ans Meer in Torox geht. Gemeinerweise biegen wir wieder landeinwärts - die kleine Nebenstraße ist teils recht rauh und durchaus auch mal steiler, aber dafür eben auch verkehrsfrei. Mal sehen, ob sich das ändert, wenn denn die lange angekündigte Sanierung tatsächlich mal kommt. Diverse Fotostops später erreichen wir das belebte Frigiliana - Pause!
Im letzten Teil cruisen wir wieder hinunter ans Meer und folgen der Küstenstraße mit ein paar Wellen bis ins Hafenstädtchen Motril.