28.07.2019,
Ullinger:
Wir haben Glück!
Erstens, weil wir eine Rennradreise in Savoyen mit Quäldich machen und zweitens weil das Wetter doch mal wieder besser war, als es der Wetterbericht uns glauben machen wollte. Schlau ist der, der das Glück etwas heraus fordert.
31 Rennradfahrer, mit allem ausgerüstet was man in den Bergen braucht, begeben sich trotz widrigen Bedingungen auf die 74 km Runde. Es regnet ein wenig, es wurde weniger, schließlich hatten wir eigentlich nur noch hohe Luftfeuchtigkeit und so war's doch garnicht unangenehm den Col de Saxel unter die Räder zu nehmen. Der fuhr sich ausgesprochen flowig & regelmäßig. Und ja, tatsächlich, wir haben den Genfer See gesehen. Nicht ganz deutlich, keine blau glänzende Seenplatte, eher 50 Shades of Grau, aber was soll's!? Oben gab's ne nette Bar wo sogar Hühner reingelassen werden :-) (s. Fotos)
Eine angenehme Abfahrt schloss sich an und einmal links und einmal rechts und da waren wir schon wieder auf typischer Quäldich Passstrasse. Klein, steil, unscheinbar, Und wenn die die Leute an der Straße schon ,,Bon Courage" wünschen, dann weiß man, das das Quäldich Motto hier sehr genau genommen wird. Es wurde nebliger, wir überschritten die 1000 Meter Grenze. Sicht ungefähr 50 m, quasi immer bis zur nächsten Kurve. Die Kühe glotzten und dachten sich Ihren Teil. Wir glotzen und suchten den versprochenen Mont Blanc Blick. Tja, da müssen wir wohl nochmal kommen. Es wurde kalt. Wir fuhren zu Heinz, der auf seiner Reisepremiere einen mega-klasse Job gemacht hat. Ein schöne windstille Stelle, allerlei Leckereien. Meine Gruppe nahm noch einen Aufwärmkaffee in benachbarter Gaststätte. Durch diesen Boxenstopp war dann Gruppe 2 vor uns. Aber lässig haben wir sie in der Abfahrt wieder gestellt. Nach der längeren Variante war wirklich keinem zumute und somit schossen wir leicht bergab in Richtung Hotel. Ein warmes Zimmer, ein heiße Dusche, die Aussicht auf ein leckeres Abendessen und schon ist alles prima. Die Aussicht auf einen schönen sonnigen Tag morgen, oder besser noch....eine ganze sonnige Woche lässt alle gut gelaunt sein.
Wenn es erst mal 35 Grad sind, wird sich mancher die heutigen Temperaturen sicher zurück wünschen.
ursprüngliche Beschreibung
Die erste Etappe ist zum Einrollen; man möchte sich und die Beine schließlich erstmal ans Pässefahren gewöhnen. Das Voralpenmassiv Chablais ist wie geschaffen dafür, um entpannt in die Woche zu starten. Von unserem Startort Annemasse aus fahren wir zunächst auf Nebenstraßen in nördlicher Richtung bis Bons-en-Chablais. Der Col de Saxel ist knapp unter 1000 m hoch, und steigt sehr sanft und gleichmäßig an, so dass man die schönen Ausblicke auf den Genfersee und die Jurakette dahinter so richtig genießen kann. Die anschließende Abfahrt führt nach Boëge ins Vallée Verte. Hier wartet auch gleich die zweite Prüfung des Tages, der Col d'Ajon, den wir auf einer praktisch verkehrsfreien Nebenstraße befahren. Das Montblanc-Panorama vom Ende einer kleinen Stichstraße ist vom feinsten. Es folgt eine schöne Abfahrt, die wildromantische Risse-Schlucht und schließlich noch ein paar flache Kilometer bis in den Etappenort Cluses.