Wir waren auf dem Galibier!!!
Jetzt, in der Stimmung das HIGHLIGHT hinter uns zu haben, fallen wir in ein tiefes Loch, aus dem wir nur durch reichlich Schmutzradler wieder rauskommen. Evtl. leidet auch der heutige Bericht.
Am Morgen des 31. Juli starteten wir. Der Himmel war wolkenverhangen, die Temperaturen angenehm. Der Wind nicht schlecht und die Strasse im Mauriennetal nicht ganz lustig. Aber der Abzweig kam und es ging zur Vorspeise erstmal auf den Col du Telegraph. Hört sich so zum warm fahren an, muss aber auch erstmal bewältigt werden. Aber tatsächlich kamen alle frisch u top gelaunt oben an. Einige schneller als sie es selbst für möglich gehalten hatten. Tja, die Gruppendynamik macht's! Große Freude überall!
Teil 2 begann. 17 km aufwärts bis auf über 2600 Meter. Kein Wunder, das man sowas MONUMENT nennt. Jeder gab sein letztes Trikot und einer nach dem Anderen fand sich nach und nach auf der Passhöhe ein. WOW! Wie geil ist das denn? Heinz hatte beste Verpflegung aufgefahren, die Sonne schien, es war nicht kalt, in Gegenteil, es war fantastisch. Ein perfekter Tag! Wir hatten alle Zeit der Welt um rumzugucken, Fotos zu machen, die Aussicht zu genießen, etwas zu essen. Männer warteten auf starke Frauen, unsere Päärchen feierten ein seltenes Erlebnis, Gruppen mischten sich spontan, lösten sich wieder auf, fanden sich wieder neu.
Nach und nach begaben sich Gruppen in die Abfahrt. Wir machten erstmal einen Café au lait-Stop in Valloire, Dort mischten sich wieder die Gruppen. Die kleine Auffahrt zurück zum Telegraph stellte kein ernstes Hindernis mehr da. Unsere Muskeln haben mittlerweile ordentlich zugelegt.
Abfahrt:
Ey Mann, was ist dieser Telegraph lang. Ich hatte garnicht das Gefühl dass wir sooo lang hochgefahren sind.
Das Mauriennetal im super Gegenwind wollte uns noch einmal ärgern, aber wir hatten dafür einen Kreisel als Gegenmittel.
Radler ........flossen, alle trudelten nach und nach ein. Schöner konnte es heute nicht sein!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Bei der Tour de France gibt es die ,,Großen Vier" - Col du Tourmalet in den Pyrenäen, Mont Ventoux in der Provence, die Bergankunft in Alpe d'Huez, und der Col du Galibier, häufig der höchste Punkt der Grande Boucle. Und diesen Mythos haben wir uns für heute vorgenommen. Königsetappe, keine Frage. Wir können es jedoch ganz entspannt angehen lassen, denn die ersten Kilometer im Arc-Tal sind flach. So richtig los geht es dann in Saint-Michel-de-Maurienne, wo der Col du Télégraphe beginnt. Noch in Mittelgebirgsatmosphäre, größtenteils im Wald. Eine kurze Zwischenabfahrt in den Skiort Valloire, und dann sind wir schon in der richtigen Galibier-Auffahrt. Und die Nervosität wird wie weggeblasen sein, denn ein eindrucksvolleres Alpenpanorama gibt es wohl selten, und jede Kurve offenbart neue Schönheiten. Und schließlich und endlich wartet auf der Passhöhe nochmal ein sensationeller Ausblick auf die Viertausender es Ecrin-Massivs vor uns. Für die Abfahrt heißt es dann noch einmal Konzentration sammeln, am kurzen Gegenanstieg zum Télégraphe werden die Schenkel brennen - aber wir waren heute auf dem Galibier, und da hat sich die Schufterei verdammt nochmal gelohnt!