19.03.2018,
hagen306:
Cabra mía! Was war das wieder für ein Tag..oder anders: hay de todo (also von allem etwas).
Wir starten heute etwas eher als sonst, da sich auch heute wieder strammer Wind ankündigt. 9:30 starten die Ersten, 10:00 der Bolzer-Express.
3 km sind geschafft - und endlich ist mal kurz der frisch verschneite Pico del Veleta im Norden zu sehen. wir kümmern uns aber nicht umd den alten Hai (der Gipfel sieht aus wie eine Haiflosse), sondern kurbeln moderat Richtung Ítrabo. Aber San Miguel kennt keine Gnade: Gruppe 2 Clara streut zur Abwechslung erst einmal einen Plattfuß ein. Wim, unser fliegender Holländer) vollzieht den fliegenden Wechsel in Gruppe 2 Elite. Nützt ihm aber nichts, denn nach der kurzen Zwischenabfahrt donnern wir wieder an der Elite vorbei. Man muss bei diesen Temperaturen doch wirklich nicht die Weste ausziehen ;-). Wasserstopp in Otívar und dann beginnt mal wieder das Cabra-Epos auf vollen 20 Bergauf-km (das dieses Jahr übrigens auch bei der Vuelta dabei ist. Punktlich auf der Fahrt durch diese einmalige Felsenlandschaft scheint die Sonne. YEAH!
Es folgt das Refugio, vor dem die Räder stehen: Soll heißen: Wir machen dort Pause und wer etwas später kommt, sieht von draußen, dass die Meute dort drin an der mesa redonda hockt und sich die Beine am Ofen unter dem Tisch wärmt. - Nur: die Räder stehen oben gut auf der Terrasse versteckt. So das sich 4 wackere Recken zielstrebig dazu entschließen, weiterzufahren. Macht nichts: Gruppe 1 bekommt den Kampfauftrag, sie in der Abfahrt nach Pádul aufzufahren und im Ort in einer Bocadillo-Bar abzuliefern. Klappt perfekt und wir sammeln später wieder alle ein.
Der zwischenzeitlich bedrohlich wirkende Himmel verschont uns und belässt es bei ein paar Schauern, bevor wir die hübschen kleinen Wellen hinauf nach Pinos del Valle für Sprints, Attacken und sonstige Tempoverschärfungen nutzen. Derweil gebührt Hannes heute ein Sonderlob, denn er organisiert den mentalen Sonnenschein: In Form der Busverbindung für diejenigen, die heute keine Wasserratte oder Windbeutel sein möchten. Und fährt mit den anderen seiner Gruppe dann auch zum Basislager zurück.
Derweil rauschen die ersten drei Züge hinab über Los Guájares bis ins Tal des Guadalfeo mit seiner gigantischen Felsenschlucht - wir können sie aber nicht wirklich genießen, da wir bei strammen Gegenwind im Formationsflug nunnmehr so schnell wie möglich dem Blauen Hecht (der Stammbar am Hotel) entgegenstreben. Geballte Power von Alex und vorgetäuschte Guide-Souplesse halten den ab hier vereinten Gruppe 2-Zug auf Fahrt, bis wir alsbald die eisgekühlten Krüge heben dürfen. (Mittlerweile liegt die Nutzungsquote dieses Zusatzangebots bei ca. 77% - beachtlich schon nach Tag 3! die restlichen 23% erreichen wir auch noch.)
Was wir aber definitiv erreicht haben, ist ein epischer Tag durch Wind und Wetter, mit Höhen und Tiefen und jeder Menge Spaß. Hast la próxima, cabra mía!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Über den kleinen Stich von Ítrabo fahren wir ins Valle Verde. Kurz darauf erreichen wir Otívar (letzte café-Möglichkeit für die nächsten 25km) und folgen der legendären Carretera de la Cabra, die 2018 auch bei der Vuelta gefahren wird. Von satt grün ins karge NIchts aus weißem Fels und (hoffentlich) blauem Himmel.
Oben erreichen wir ein Hochplateau, von dem aus wir bei gutem Wetter geniale Blicke auf die verschneite Sierra Nevada blicken können. Hier steht auch ein kleines Refugio für einen kurzen Pausenstopp. In einem weiten Bogen fahren wir nun über Padul wieder nach Süden. Aus dem Olivenland wird allmählich Orangenzone. Bald ist Pinos del Valle mit seiner Bar Venezia erreicht - berühmt u.a. für ihre albóndigas (Fleischbällchen).
Es folgt ein einsamer Ritt über eine perfekt asphaltierte Bergstraße und den Alto de los Guájares. Gerüchteweise gut geeignet für satte Bergsprints! Nun geht es hinab bis zur N 323, die sich ihren Weg durch eine tiefe Schlucht hinaus zur Küste in Richtung Motril bahnt.