12.09.2017,
Jan:
Etwas verspätet möchte ich noch von unserem letzten Tag in Montenegro berichten. Das Schlechtwetter vom Freitag setzte sich am Samstag fort. Während die meisten am Freitag noch einige stimmungsvolle Kilometer am Skutari-See entlang absolvieren konnten, sieht die Vorhersage Abends dann schlecht aus für den Tag unserer letzten Etappe, die uns am Skutarisee entlang zurück nach Rijeka Crnojevica führen soll, und dann mit toskanischer Anmutung hinauf nach Cetinje, das wir schon von unserer ersten Etappe kennen. Der Rückweg wäre ab hier dann identisch zu Tag 1, nur in Gegenrichtung. Aber diese Strecke wird uns dieses Jahr verwehrt bleiben. 20-50 Liter Regen pro Quadratmeter sind bis zwölf Uhr angekündigt. Daher buchen wir kurzerhand für Samstag, 10 Uhr einen Bus-Shuttle nach Kotor, wo wir noch hoffen, ein bisschen Radfahren zu können, vielleicht noch einmal die Serpentinen hoch, oder einfach nur einmal um die Bucht herum.
Aber auch daraus wird nichts, es regnet immer wieder. Wir haben auch so viel gesehen in den letzten Tagen, dass wir nun keine Regenrunde am See entlang mehr brauchen. Daher ruhen sich die einen einfach aus, die anderen gehen in die Altstadt Kotors und bewundern das UNESCO-Weltkulturerbe. Um 19 Uhr treffen wir uns im Galion zum Abschlussessen. Das Galion hat eine wunderbare See-Terrasse mit traumhaften Blicken auf die Altstadt zur Rechten und die Bucht zur Linken. Dort verbringen wir einen herrlichen Abend mit bestem Essen - ein grandioser Abschluss einer grandiosen Tour, in der wir das kleine Land Montenegro fast zur Gänze abgefahren haben. Was für eine Vielfalt! Die monumentale Bucht von Kotor, die weltweit Ihresgleichen Sucht, die verlassene Karstlandschaft des Hinterlandes, der hochalpine Durmitor, die tiefen Schluchten von Piva, Susice, Tara und Moraca, die Hochebene von Zabljak und der traumhafte Skutarisee. Jede Etappe hatte ihre Highlights, und von denen werden wir alle, die sich auf dieses Abenteuer eingelassen haben, noch lange zehren!
Die Montenegro-Rundfahrt nehmen wir 2019 wieder ins Programm auf. Du kannst dich jetzt schon darauf freuen!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Die Schlussetappe führt uns über Cetinje erneut durch den Lovcen. Und weils am ersten Tag so schön war, nehmen wir die herrliche Serpentinenstrecke nach Kotor heute als Abfahrt.
Inzwischen haben wir das kleine Land Montenegro schon ziemlich abgeradelt: Die Bucht von Kotor, den Karst mit den Poljen, das Hochgebirge im Norden, die Schluchten im Osten, den Skutarisee im Süden und die Mittelmeerküste im Westen. Darf es noch ein bisschen mehr sein? Seid einfach offen und genießt eine der schönsten Etappen, die ihr je fahren werdet, vom ersten bis zum letzten Kilometer. Langsames Abschiednehmen vom Paradies Skutarisee, allerliebster Anstieg hoch nach Cetinje, abwechlungsreich durch den Lovcen-Nationalpark, noch weiter hoch zum Jerzerski Vrh mit dem Mausoleum des Königs der Montenegriner, Herabschauen auf Alles und Jeden, 1600 Hm und 35km Abflug hinunter ans Meer nach Kotor, zuletzt über die uns von der Auffahrt bekannten Serpentinen. Und Feiern in der Altstadt.
Höhenmeter: ca. 2100