28.08.2016,
Jan:
Erst Regen, dann kein Essen, dann schön – so die Kurzfassung des Tages. Ziemlich überraschend empfängt uns heute morgen ein bedeckter Himmel in Tarbes zum Start der Pyrenäen-Klassiker. Gestern konnte man den Pic du Midi noch am Horizont strahlen sehen, heute empfängt uns grau in grau und Nieselregen. "Das hätte ja überall sein können. Gesehen hat man ja nichts" – so Matthias' treffende Zusammenfassung der ersten 80 km von Tarbes bis Mauléon-Borousse.
Dort steht Thomas, der vorher noch zwei Geheimtipps-Recken zum Flughafen gebracht hat. Wir entscheiden uns gegen Thomas und für das Restarant des Pyrenées. Ein Fehler, denn nach 40 Minuten haben wir zwar die Bedienung davon überzeugt, uns Pâte mit Sauce und Frômage râpée anstatt der plát du jour zuzubereiten, aber von den Getränken ist nur das Wasser gekommen. Wir entscheiden uns, zu gehen. Erstmals überhaupt in 11 Jahren der quäldich-Reise-Geschichte. Entschuldige Thomas, dass wir dir abtrünnig wurden!
Aber in der Zwischenzeit hat sich das Wetter aufgeklart, und es steigen die Hoffnungen, am Balès durch die Wolken zu stoßen. Und so ist es. Die schmale Straße windet sich zunächst durch den Wald, und in dem Moment, wo wir den Wald verlassem, reißt der Nebel auf und die karge Gipfelregion liegt vor uns. Magisch!
Oben liegen wir in der Sonne und lassen die Trikots trocknen.
Und 20 km später sitzen wir schon auf der Hotelterrasse und genießen den Abend. Schön war's!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Vom Startort in Tarbes steht zunächst eine gut 65 km lange Einrollstrecke mit zwei kleineren Wellen an. Rechter Hand können wir den Pyrenäen-Kamm bewundert, allen voran den Pic du Midi, hinter dem sich der Tourmalet verbirgt. Eine schöne Einstimmung auf diese Pyrenäen-Woche. Mit dem Port de Balès steuern wir dann ein erstes Pyrenäen-Kleinod an. Das erst kürzlich asphaltierte Sträßchen abseits jeden Verkehrs windet sich auf 1755 m Höhe. Mit dieser Erfahrung im Gepäck steuern wir unseren ersten Etappenort Bagnères de Luchon an, ein quirliges Thermalbad in Grenznähe zu Spanien.
Die lange Anreise zum ersten Gipfel am heutigen Tage spielt uns auf der letzten Etappe in die Karten, die dafür nämlich sehr kurz ausfallen kann.