27.05.2022,
B-Schraube:
Rennen...?!? Hat hier wirklich einer «Rennen» gesagt?!? Nach fünf Kilometern? Tatsächlich, denn nach der ersten kurzen Montagepause (Sattelstütze nicht richtig angezogen) meinte der Betroffene, es handle sich ja schliesslich um ein ViertagesRENNEN, welches nicht auf den ersten Kilometern gewonnen werde. Dafür ging es danach aber erstaunlich gemässigt und gesittet zu. Zu den kleineren Malheurs gesellen sich im Verlauf dieses ersten Tages noch ein weiteres Sattelproblem sowie ein bei der Mittagspause strategisch clever vergessener Rucksack (danach folgt gleich der grosse Anstieg). Doch der scheinbar geschickten Schachzüge noch nicht genug; zwei Teilnehmern war die Etappe offensichtlich zu leicht, weshalb sie diese mit entleerten Schaltungsakkus in Angriff nahmen (in der Schweiz nennt man das dann wohl «Militärvelo», weil genau ein Gang bleibt).
Auf dem Grand Ballon zieht der Wind doch ganz ordentlich bei knapp über 10 Grad, so dass sich DER eine oder andere (den Damen der Schöpfung unterlaufen solche Fehler ja üblicherweise nicht) eine andere Kleiderwahl gewünscht hätte. Auf jeden Fall ein gelungener Auftakt, welcher mit einem formidablen Abendessen belohnt wird.
Verbogene Schaltaugen und die damit verbundenen Einschränkungen bei der Gangwahl, Schaltprobleme bei elektrischen Systemen sowie mysteriöse Geräusche aus dem Laufrad prägen den zweiten Tag auf der technischen Seite. Am Ende kann alles gelöst werden, denn sowohl mit passendem Werkzeug wie auch mit dem notwendigen Know-How wird ausgeholfen.
Sportlich gesehen ist die Etappe ein Brett (2300 Höhenmeter in der kurzen, 2800 in der langen Variante), und vor allem zu Beginn will noch wenig Dynamik aufkommen. Doch nach und nach werden die Pässe eingesammelt und auch der aufkommende Wind kann uns (fast) nichts anhaben. Die Stimmung bleibt bestens, wozu auch die Lokalspezialität «Choucroute» zu Abendessen beiträgt.