Nieselregen beim Start im Erlangen. Noch lässt der Starkregen auf sich warten. Dennoch zogen alle bis auf 3 Teilnehmer die Option auf eine verkürzte Etappe. Die Aussicht auf 98 statt 153 km durch den Regen wusste zu überzeugen.
Rödlaser Berg und Guttenburg blieben im Programm, ansonsten ging es hauptsächlich auf der B2 zur ersten Getränkeverpflegung in Leupoldstein. Die beiden kurzen Gruppen liefern sich ein Schneckenrennen, was letztlich Rainer durch seine Kettenprobleme entscheidet.
Mit heißem Tee beglücken uns die erotischen Damen am AVIS-Mobil.
Von nun an heißt es Gas geben, um die angekündigte Ankunftszeit bei Küchenchef Thomas im Wittelsbacher Hof zu realisieren. Vorwiegend bergab drückten wir trocken durch Regenthal, ab Pottenstein durchs Püttlachtal bis Tüchersfeld (äußerst Fränkisch pittoresk) und dann über den Hügel nach Unterailsfeld, wo uns der Ailsbach die Straße versperrte. Kein Problem dank der mittlerweile gewachsenen Schwimmhäute.
Nach dieser abenteuerlichen Reckentaufe drückten wir in Ermangelung an hinderlichen Höhenmetern die restlichen Kilometer nach Hollfeld über Waischenfeld und Plankenfeld nach Hollfeld schnell weg.
Thomas überraschte uns diesmal mit Perlgraupensuppe, Würstchen, Obstsalat und Apfelstrudel. Herrlich, nur etwas viel. Fazit: Der
Wittelsbacher Hof in Hollfeld ist wirklich für jeden Rennradfahrer einen Zwischenstopp wert!
In Hollfeld hat Tobsi mir angeboten, für mich die kurze Etappe weiter zu guiden - von hier waren es abgekürzt nur noch 28 km nach Kulmbach. Das nahm ich gerne an, denn erstens klarte es deutlich auf, und zweitens sprach Tobsi noch von ein, zwei leckeren Anstiegen, auf die ich durchaus noch Appetit hatte.
Matti, Roberto, Manfred und Flemming schlossen sich mir an, die 52 km auf der regulären Strecke, jetzt also als nominell schnelle Gruppe, anzugehen. Und das war richtig lohnenswert. Besonders der Anstieg nach Mosenberg, aber auch der nach Weiden waren richtige Leckerbissen. So vergingen die Kilometer im Fluge, und Flemming führte unsere Kleingruppe auf dem großen Blatt nach Kulmbach.
Wie schön, trocken anzukommen. Warum haben wir nochmal abgekürzt?
Fazit: wieder deutlich besseres Wetter als vorhergesagt. Hoffentlich geht es morgen so weiter. Die Vorhersage ist ganz übel. Drückt uns weiter die Daumen!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
An Tag 2 durchqueren wir die Fränkische Schweiz auf dem Weg von Erlangen nach Kulmbach. Dabei ist die Strecke so gewählt, dass auch mal einige Rampen zum Quetschen genutzt werden können. Aus Erlangen heraus bieten sich nur wenige flache oder wellige Kilometer zum Einrollen, denn bereits hinter Neunkirchen warten auf 10 km Länge drei ausgewachsene fränkische Rampen auf ihre Bezwingung. Mit Rödlaser Berg, dem Anstieg nach Guttenburg und nach Sollenberg erkämpft man sich so schnell rund 400 Höhenmeter. In Sollenberg hat die Kletterei von Hochprozentern erst einmal ein Ende, denn hier werden die Beine vielleicht nach einer Erholung lechzen. Diese wollen wir den Beinen auch gönnen, wenn es zwar sehr wellig bis Weidenhüll dahinrollt, dann aber die Flugpassage bis ins Weihersbachtal beginnt. Vorbei an der bekannten Teufelshöhle fahren wir mit Blick auf die Burg in Pottenstein ein, wo wir einem idyllischen Tal kurz folgen, um hinüber ins Püttlachtal zu gelangen. Bis unterhalb von Trockau begleitet und der Bach, dessen Tal Einsamkeit und Landschaftserlebnis pur bietet. Damit aber dann genug der Erholung. Ein kurzer Stich nach Vorderkleebach beschert uns eine traumhafte Abfahrt mit Kehren in ein breites Tal bei Freiahorn. Hier wird der Angriff auf den Bärenbühl gestartet, dessen Auffahrt zunächst ruppig ist und dann schön kurvig durch den Wald hinunter nach Glashütten führt. Mit einem schönen Blick auf das Fichtelgebirgsduo Schneeberg und Ochsenkopf und hinüber zu unserem nächsten Berg, der Neubürg werden wir hier begrüßt. Nach dem eher sanften Anstieg zur Neubürg und der rasanten Abfahrt ins Truppachtal folgt eine weitere Strecke, die im Verband wie im Fluge vergeht. So können wir geschlossen in Hollfeld einrollen, wo das Mittagessen auf uns wartet.
Frisch gestärkt fliegt der Verband dem Kleinziegenfeldertal entgegen. Der Abschnitt zwischen Hollfeld und dem Tal sollte jedenfalls prädestiniert dafür sein. Eng und idyllisch schlängelt sich das Tal an Magerrasenhängen und Karstfelsen vorbei in Richtung Main. Doch bevor diesen erreichen können biegen wir hinauf nach Mosenberg ab. Ein Anstieg, der an Felsen vorbei ein landschaftliches Erlebnis erster Güte bietet. Nach einer Abfahrt zurück im Tal nehmen wir eine Auffahrt hinauf nach Weiden, der dem eben gefahrenen Anstieg in nichts nachsteht. Auf einsamen Pfaden geht es jetzt nur noch leicht wellig über Seubersdorf und Lindenberg dem Zusammenfluss von Rotem und Weißem Main entgegen. Ein paar Kilometer mit Blick auf die Plassenburg trennen uns nun noch von der Bierstadt.