02.06.2013,
tobsi:
Nach der letzten Etappe sitzen wir zur Abfahrt bereit im Auto. Es läuft der Verkehrsfunk. 10 Minuten sind der Hochwassersituation, den Überschwemmungen und den resultierenden Straßensperrungen gewidmet.
Rückblick: gestern Abend liegt die Schlechtwettergrenze genau auf unserem Etappenort Bad Alexandersbad. Hoffnung macht sich breit, dass wir dem Wetter ein Schnippchen schlagen, und der Regen nach Osten abzieht. Heute morgen allerdings liegt das Schlechtwetter genau zwischen Bad Alexandersbad und Erlangen. 7 Teilnehmer schließen sich der 120-km-Abkürzungsvariante an, 5 nehmen die Originalroute über den Schneeberg in Angriff. Von Anfangs 25 Teilnehmern nehmen also nur noch 12 den dritten Regentag in Folge in Angriff.
Die von Tobsi kurzfristig geplante 120-km-Variante stellt sich als äußerst flüssig heraus, vom ersten bis zum letzten Kilometer.
Es regnet, es ist mit 5,5° noch 2 Grad kälter als gestern, das Wasser steht in den Schuhen, die Füße sind kalt. Aber es läuft, und nasser können wir nicht werden.
Dennoch kämpfe ich mich ziemlich zur Mittagsverpflegung nach Pegnitz - nach drei Tagen von Regenfahrten unterbrochener Völlerei fehlte mir heute morgen der Appetit. Vielleicht waren es auch die Erschöpfungserscheinungen. Jedenfalls hauchte die Mittagsverpflegung im Orchidea nicht nur mir, sondern auch meinen sechs Mitstreitern neue Lebensgeister ein. Sensationelle Pasta, sensationeller Service, wirksamer Espresso – sehr empfehlenswert.
Von hier aus werden 2 Loks vorgespannt, herrliche Abschnitte, Eleganz und Leichtigkeit des Rennradfahrens ((c)
Robby), ein eingemeißeltes Grinsen zwischen trockenen Abschnitten, leichtem und starkem Regen. Wir sind klatschnass, wir fliegen. Wir leben!
Am Rennradfahren liebe ich... die zufriedenen Gesichter nach einer langen Regenetappe.
Auf der A3 60 km vor Aschaffenburg erreicht uns die Nachricht: Es wird wohl das schlimmste Hochwasser, das Bayern je erlebt hat.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Die letzte Etappe ist nochmals den Hauptgipfeln des Fichtelgebirges gewidmet, bevor es zunächst wellig und dann eher flach durch die Fränkische Schweiz zurück nach Erlangen geht. Von Bad Alexandersbad aus wird zunächst eine Abfahrt uns nach Wunsiedel bringen, bevor der erste Anstieg in Richtung Röslau beginnt. Nach Durchfahrung eines Waldstückes sind wir in der Einsamkeit des Fichtelgebirges angekommen und haben bis Weissenstadt einen herausragenden Blick auf den höchsten Berg Frankens. Über Weissenstadt und Schönlind erreichen wir die Auffahrt zum Schneebergpass, wo es an der Egerquelle hinaufgeht. Zur Bezwingung des Schneeberges nehmen wir die Befahrung einer recht steilen, dafür einsamen Sackgasse in Kauf und werden oben mit einer tollen Aussicht belohnt. Über Bischofsgrün, mit seinem urigen Stadtkern, und der Auffahrt zur Schwedenlohe verlassen wir fast schon das Fichtelgebirge. Ab Warmensteinach fliegt man das Tal der Warmen Steinach hinunter und ist ab Weidenberg im Niemandsland zwischen Fichtelgebirge und Fränkischer Schweiz. Einsame Straßen, weiter Blick und offene Landschaft prägen hier das Bild. Hinter Creussen kann dann die Ruhe des Heinersreuther Forstes genossen werden, bevor wir endlich Pegnitz erreichen. Kurz danach tauchen wir in den Veldenssteiner Forst ein, wo wir für viele Kilometer im Grün versinken werden, bevor uns Betzenstein empfängt. Eine längere Bergabpassage bringt uns nach Schnaittach, wo der fl