23.04.2023,
ganzoben:
Eigentlich genügt ein Wort für Tag 1 des quäldich-Rennradfrühlings an der Côte d’Azur: Perfekt*.
Aber dabei will es der Autor und Mitradler nicht belassen. Ein paar Sätze sollen es doch sein über die Tour rund um den Esterel und bis hoch nach Mons. Zwar ist es am Morgen in St. Raphael noch etwas kühl. Aber der Blick zum Himmel zeigt: Es wird ein schöner Tag. Pünktlich um 8.45 Uhr versammeln sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen vor dem Hotel. Allerdings muss noch der Sattel an einem Leihrad getauscht werden. Als es um die Gruppeneinteilung geht strömt fast die Hälfte zu Andre, der die Gruppe 2 führt. Das passt natürlich nicht. Torsten zieht dann doch einige rüber zu Gruppe 1. „Ich probier’s mal“, sagen einige. Sie werden es nicht bereuen.
Kurz nach 9 Uhr geht es los. Die ersten knapp 25 Kilometer rollt es locker an der Corniche d’Or entlang - den ersten Pass spüren wir nicht - mit wenig Verkehr und traumhaften Ausblicken auf das azurblaue Mittelmeer auf der einen und die orangeroten Felsen auf der anderen Seite. Fast ständig geht eine Hand vom Lenker - gefühlt Zehntausende von Rennradlerinnen und Rennradler kommen uns an diesem Sonntag entgegen. Als wir kurz vor Cannes ins Hinterland abbiegen sehen wir zwar die wunderbare Landschaft, ahnen aber nicht welche Traumstraßen uns erwarten: Klein, perfekter Belag, kein Verkehr (keine Motorräder!).
Dass wir bei Tanneron wegen eines Triathlons zunächst nicht die vorgesehene Straße abbiegen können, warten und wenig später wegen eins komplett gesperrten Abschnitts einen Umweg nehmen müssen, stört nicht. Im Gegenteil: Statt zur Mittagspause am See landen wir in einem hübschen Restaurant am Hauptplatz von Montauroux mit gutem Essen und perfektem, schnellen Service. Gruppe 1 wird von einer einheimischen Folkloregruppe mit lauten Salutschüssen aus Vorderladern begrüßt - perfekt getimte und organisierte Begrüßung durch Quäldich. Die Anstiege sind mit meist sechs bis sieben Prozent moderat, nur zwischendrin zeigt der Garmin mal 12 Prozent. Was Gruppe 1 aber nicht schreckt, ebenso wenig wie Gruppen 2 und 3. Alle funktionieren perfekt. Überhaupt Gruppe eins: Sie erweist sich als extrem homogen und nicht überambitioniert. Klar: Die große Runde mit rund 135 Kilometern und rund 2.400 Höhenmetern muss sein. Und es geht zügig die Anstiege hoch und flott auch wieder bergab. Aber wesentlich entspannter als die Top-Gruppe bei anderen quäldich-Reisen (der Autor weiß von was er spricht, schließlich hat er schon rund 20 QD-Reisen bewältigt), auch dank Torsten. Niemand stört es auch, dass Gruppe 3 nur wenige Minuten später in Montauroux eintrifft. Foto-Stopp Gruppe 1 - sicher. Cafe au Lait-Pause Gruppe 1 - na klar. Zumal der Rhabarberkuchen in Mons mit perfektem Blick in die Landschaft gar köstlich mundet. So kann es die ganze Woche weitergehen.
* Abgesehen von zwei technischen Problemen: eine zwischen Rahmen und Kettenblatt eingeklemmte Kette, eine defekte Bremsleitung. Das letztere Rad haben wir heute (Sonntags!) zu einem Verleih gebracht und ein Ersatzrad bekommen. Reparatur hoffentlich bis zum nächsten Morgen.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Wir verlängern unsere erste Runde, dringen noch tiefer vor in die Bergwelt des Var. Unser Ziel: das malerische Örtchen Mons, auf ca. 800 m Höhe auf einem Bergrücken gelegen. Hier schnuppern wir schon an den Provenzalischen Alpen, und die über 1000 m hohen Gipfel sind nicht mehr weit weg. Der Rückweg führt uns über den Col d'Avaye zurück zur Küste.