22.04.2023,
ganzoben:
Es passt eigentlich alles: Die wenigen Wolken am Himmel an der Côte d’Azur stören kaum, die Temperatur ist mit rund 20 Grad angenehm. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind da (manche nach quälend langer Anreise - von wegen QuälDich), für viele werden es die ersten Tage in diesem Jahr ohne Winterklamotten: Kurz/kurz ist beim QuälDich Rennradfrühling an der Côte d’Azur angesagt. Endlich. Dass Guide Andre noch im Zug sitzt und beim Prolog fehlt - ärgerlich für ihn, aber nicht wirklich ein Problem. Torsten und Gunnar kriegen das hin. Also kann es am frühen Nachmittag um 15 Uhr losgehen. Die Gruppe versammelt sich froh gelaunt an der Promenade vor dem Hotel. Und dann geht’s doch nicht los: Am Leihrad eines Teilnehmers ist die Schraube für die Fixierung der Sattelstütze abgebrochen. Torsten telefoniert mit dem Verleiher. Ein Ersatzrad gibt es erst abends. Im Werkzeugkarton von QuälDich stecken zwar Laufräder, aber kein komplettes Rad. Joachim bringt die Rettung. Er ist mit zwei Rädern angereist (während andere zwei Kästen Bier aus Fürth mitgebracht haben - alkoholfrei wie Jürgen versichert): Ein Rennrad und ein Gravelrad. Der Prolog ist gerettet. Mit 20 Minuten Verspätung startet der Prolog, in Einerreihe raus aus Saint Raphael zum 614 Meter hohen Mont Vinaigre im Esterel-Massiv. Die gerade mal knapp 35 Kilometer lange Tour wird zumindest im ersten Teil zu einer echten Herausforderung. Dass 650 Höhenmeter mit teilweise 10 Prozent zu bewältigen sind - geschenkt. Asphaltierte Forststraße (Warum die wohl Route d’Italie heißt?) nennen die quäldich-Verantwortlichen die rund zehn Kilometer lange Strecke hinter der Schranke rein in den Naturpark (steckt etwa Chef Jan dahinter, der solche Verhältnisse bekanntermaßen liebt…). Klar: Da ist Asphalt zwischen den vielen Löchern. Aber diese Reste sind Jahrzehnte alt. Hoch ist das ja noch ok - und oben ist die Aussicht wirklich genial. Aber runter ist höchste Vorsicht angesagt. Alle haben die Hände permanent an den Bremsgriffen. Erstaunlicherweise gibt es keinen einzigen Defekt. Und es bleibt ein Trost: Schlechter als das Stück können die Straßen in den nächsten Tagen nicht werden. Zu den Fakten gehört auch: Die Straße runter vom Col du Testanier zurück nach Saint Raphael ans Meer zeigt sich mit wirklich perfektem Asphalt. Es rollt genial, es ist ein Genuss. Das muss dann auch noch Guide Andre testen, der uns auf der Rückfahrt entgegenkommt. Nicht ahnend, dass da noch die Route d’Italie kommt.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Raus aus dem Auto, raus aus dem Zug. Und rauf aufs Rad - wir beginnen unsere Rennradwoche noch am Anreisetag mit einem kleinen Prolog, auf einen Hausberg unseres Basislagers in Saint-Raphaël. Der 614 m hohe Mont Vinaigre ist der höchste Punkt des Esterel-Massivs, das sich an der Küste erstreckt, und das mit seinen feuerroten Porphyrfelsen einen wunderschönen Farbkontrast zur grünen Vegetation und dem azurblauen Mittelmeer bietet. Über eine asphaltierte Forststraße namens Route de l'Italie klettern wir quasi von Meereshöhe hinauf, können fast den kompletten Küstenabschnitt zwischen Saint Tropez und Cannes überblicken, und genießen dann die Abfahrt zurück.