09.08.2022,
thomsen79:
Vor ein paar Tagen wäre die heutige Etappe nicht möglich gewesen, auf der Lautaret Abfahrt gab es einen Erdrutsch. Um so schöner das wir heute diese Etappe komplett fahren konnten! Galibier und Alpe d'Huez an einem Tag, herrlich.
Pünktlich um 9 Uhr hat uns die Sonne in Empfang genommen, wir sind gleich in den Galibier gestartet. Die Temperaturen waren auch noch sehr angenehm, alles war angerichtet für einen mythischen Tag im Sattel. Wir wurden auch schnell belohnt mit einer atemberaubenden Aussicht. Hatten wir gestern am Telegraph noch viel Verkehr, gehörte uns heute die Galibier Auffahrt fast allein. 9 Uhr dort hoch fahren hat schon was. Das haben sich auch andere Radfahrer gedacht, die stören uns aber nicht.
Ab Kilometer 10 wechselten wir dann die Talseite und die Natur hat sich auch hier von ihrer besten Seite gezeigt. Oben angekommen tauchte auch das Écrins-Massiv vor uns auf mit dem Barre des Écrins, der südlichste Viertausender der Alpen.
Nach der langen Abfahrt über den Lautaret ging es weiter bergab bis nach Bourg d'Oisan und schließlich in den finalen Anstieg: Alpe d'Huez.
Einige haben allerdings die Hauptstraße im Oisans ausgelassen und sind noch über die verkehrsarme Höhenstraße Balcons d'Auris zum Alpe d'Huez Anstieg gefahren. Alle waren begeistert über die super schönen Tiefblicke ins Tal, alles richtig gemacht. Wobei, eine Entscheidung musste dann doch noch gefällt werden. Über die Höhenstraße kommt man in Kehre 5 bei Alpe d'Huez raus. Was nun? Direkt hoch fahren oder nochmal die 5 Kehren runter rollen und dann komplett hoch? Alles ganz entspannt, schließlich haben wir heute eine Bergankunft und übernachten ganz oben. Zeit spielt also keine Rolle, und so konnte jeder frei entscheiden ob es direkt hoch geht oder nochmal runter. Ein Kaffe später war auch diese Entscheidung getroffen und jeder hat den finalen Anstieg in Angriff genommen.
Ursprünglicher Etappenbericht:
Heute ist der Tag der Monumente. Der 2645 m hohe Col du Galibier, den wir zunächst befahren, ist häufig der höchste Punkt der Tour de France, mit seiner kargen Hochgebirgskulisse aber auch ein landschaftlicher Leckerbissen. Im Startort Valloire wird es auf 1400 m Höhe morgens wohl ganz schön frisch sein, aber der Galibier sorgt dafür, dass uns rasch warm wird. Die verwitterte Felswüste an der Passhöhe macht den Galibier zu einem ganz besonderen Ort, und die Ausblicke reichen hier weit nach Süden in den Ecrins-Nationalpark hinein. Doch wir sind bald schon am Wendepunkt unserer Tour angekommen. Die mythische Etappe komplett macht dann die wohl bekannteste Tour-Bergankunft nach Alpe d'Huez. Ein beträchtlicher Teil der Hobbyrennradler wird wohl schonmal am Fernsehbildschirm mitgefiebert haben, wenn sich in den 21 Kehren der Kampf ums Gelbe Trikot entschieden hat. Heute sind es wir selbst, die einen Kampf austragen, allerdings nicht miteinander, sondern jeder gegen sich selbst und gegen die Steigung. Im Ziel in Alpe d'Huez kann man dann den Triumph auskosten, heute zwei Monumente bezwungen zu haben.