08.08.2022,
thomsen79:
Wenn man mal ein reichhaltiges Buffet mit Mont Blanc Blick geniessen will, dann ist dieses Jahr der perfekte Zeitpunkt dafür. Um genauer zu sein, heute war der perfekte Zeitpunkt.
Aber immer schön der Reihe nach, bevor wir den Ausblick geniessen konnten stand die größte Hürde des Tages auf dem Programm. Der Col de la Madeleine! Nach entspannter Einrollphase ging es in den 27,5 Kilometer langen Anstieg, ganze 1600 Höhenmeter mussten wir rauf klettern.
Schnell haben sich kleinere Grüppchen gebildet, pläuschchen hier, pläuschchen da. Kurz mal bergab und dann wieder hinauf. Im Hintergrund tauchte auf einmal ein weißer Fels am Horizont auf, der Mont Blanc. Schon gewaltig wie der 4807 Meter hohe Riese sich da auftürmte. Perfekter Sicht, herrlich. Die Gespräche wurden immer ruhiger, ein ganz schöner harter Brocken ist der Madeleine. Kräfte gut einteilen heißt es da, sonst rächt sich das am Ende. Oben angekommen gab es dann noch das obligatorische ,,Col-Gruppenbild" bevor es in die Abfahrt ging. Uns so rollten wir weiter bis zum Schnürsenkel Kehreninferno, den Lacets de Montvernier. Auch dir Tour ist in diesem Jahr hier hoch gefahren, geschmückte Kehren gibt es immer noch. Ein Traum. Die Hubschrauberperspektive aus dem Fernseher hat man hier zwar nicht, dafür sind aber einige von uns diesen super schönen Anstieg hinauf geradelt.
Den abschließenden Telegraph hat Britta dann als erste von oben gesehen. Langsam trudelten alle anderen hier oben ein und bei den finalen Abfahrtkilometer nach Valloire runter war uns allen schon klar: Jetzt gibt es ein großes Eis für alle. Lecker!
Heute haben wir schon an 2000 Meter über dem Meer gekratzt, morgen geht es dann noch ein Stück höher hinaus, dann steht unter anderem der Galibier auf dem Programm.
Ursprünglicher Etappenbericht:
Die zweite Etappe führt uns nun mitten in die Hochalpen, über zwei Pässe bis in den Wintersportort Valloire. Mit dem Col de la Madeleine und dem Col du Télégraphe stehen zwei bekannte Tour-de-France-Pässe auf dem Programm, die aus dem heutigen Abschnitt mit fast 3000 Höhenmetern eine heimliche Königsetappe machen. Es beginnt jedoch erstmal ganz harmlos mit Einrollen im oberen Isèretal. Dann steht mit dem Col de la Madeleine der erste Riese der Tour auf dem Programm. Wir verfehlen zwar die 2000er-Marke denkbar knapp, aber mit 1500 Hm am Stück spielt der Madeleine eindeutig in der ersten Pässeliga. Für die Strapazen entschädigt uns ein tolles Montblanc-Panorama. Wir genießen die lange Abfahrt in die Maurienne und bekommen es dann wieder mit einem leicht ansteigenden Abschnitt durchs Arc-Tal zu tun. Der zweite Anstieg des Tages zum Col du Télégraphe ist nicht ganz so anspruchsvoll, er paar Körner sollte man sich jedoch noch aufgespart haben. Der Zielort Valloire, ein typisches Wintersportzentrum, liegt dann in einem Talkessel auf etwa 1400 m Höhe - am Fuß des am nächsten Tag zu bezwingenden Col du Galibier.