Das heutige Frühstück verspricht nicht nur Croissants, Madeleines und pains au chocolats, sondern auch Sonnenschein!
Für heute ist gutes Wetter gemeldet, so dass die Streckenplanung 1:1 übernommen wird. Einzig die Gruppeneinteilung wird überarbeitet. Bereits gestern Abend hat Markus verkündet, dass eine Gruppe 0, geleitet von unserem Leichtgewicht Christian (sein Rad besitzt scheinbar das kleine Kettenblatt nur zur Deko) die längere Streckenvariante B fährt. Der Rest teilt sich in Gruppe zwei und drei, geführt von Markus und mir mit der Etappenvariante 2a.
Während Markus' Gruppe etwas kräftiger in die Pedale drückt, lassen wir es entspannt angehen.
Es geht ins schöne Pays de Welsche. Wir fahren durch Weinberge bis nach Turckheim und wollen gerade den Anstieg zum Col de la Linge starten, als unsere Sophie einen Kettenriss meldet. Vater Martin ist flott mit Werkzeug zur Hand und löst scheinbar mühelos das Problem. Auf geht's in den Pass! Zunächst zwischen Weinfeldern, weiter oben dann im Mischwald verlaufend erreichen wir die Passhöhe über den Trois Épis bis zum wenig attraktiven Gipfel, der eher ein Kriegsdenkmal der gefallenen Franzosen im ersten Weltkrieg ist. Wir warten bis die Gruppe komplett ist und fahren flott ins Örtchen Orbey, wo ein leckeres Mittagessen in Form von Elsässer Flammkuchen auf uns wartet!
Gestärkt und ein ITler-Gespräch später geht es hoch zur "herrlichen Minirampe" Col de Bermont. Sie ist kurz, bietet aber immer noch genügend Raum für zwei weitere Kettenrisse an Sophies Rad. Zunächst entmutigt, lassen sich Sophie und Martin zu einer letzten Reparatur mit Hilfe eines 10er Kettenschlosses aus dem Quaeldich-Ersatzmaterial-Satteltaschen-Fundus überreden. Jedoch unsicher, ob diese Reparatur die restliche Runde übersteht, entschließen sich die beiden, die Tour auf kürzestem Wege nach Colmar zum Decathlon fortzusetzen, um anschließend punktlandend und in Besitz einer neuen Kette das Abendessen zu erreichen.
Der Rest der Gruppe (es waren nur noch 4) fuhren nun weiter. Die Landschaft glich sehr der heimischen Eifel, fand auch Mitfahrer Robert. Es folgte noch eine kurze steile Rampe zum Col de Châmont, dann eine holprige Abfahrt ins Munstertal (dieses sollte uns heute Abend wieder in Käseform einholen). In Kayserberg ging es mitten durch die Fußgängerzone, hier war die Hölle los! Weiter ging es flach bis wellig nach Turckheim zurück, immer schön im Gegenwind zwischen den Weinfeldern entlang.
So langsam schwinden die Kräfte, aber noch gilt es Körner übrig zu haben für den finalen Anstieg zum Col du Firstplan. 7km können manchmal so lang sein...wir versuchen sie durch Vorfreude auf das heutige Choucroute-Essen gedanklich zu verkürzen! Oben angekommen warten wir nur kurz auf Gabi und Elke, die anschließend wiedermal im Tiefflug in die Abfahrt gehen! Quasi nur noch bergab rollen wir ins Hotel. Ein erfolgreicher Rennradtag liegt hinter uns, die Stimmung ist gut, beim Abendessen wird die fast ausgelassen. Möglicherweise liegt das aber auch am Obstler und Calvados...
ursprüngliche Etappenbeschreibung
Auf unseren ersten langen Runde geht es Richtung Norden durch das schöne Pays Welche. Nach dem Start über den Col de Hundsplan und einem kurzen Einrollen durch die Rheinebene erklimmen wir aber zuerst die kurvenreiche Strecke nach Trois-Epis. Weiter geht es vorbei am Linge zum Col du Wettstein, nun sind wir mitten in den einsamen Vogesen angekommen. Die versteckten Pässe Chamont und Bermont erklimmen im Anschluss. Über den bekannten Ort Kaysersberg rollen wir im dann zurück in die Rheinebene. Gemütlich lassen wir die Tour so ausklingen, bevor uns der beschauliche Col du Firstplan zum Hotel zurück bringt.