15.08.2021,
tortentom:
Ah wie das duftet! Montblanc Umrundung mit quaeldich! Sommer! Hitze! Radfahren! Was gibt's geileres?! Wir starten heute früh von Martigny eine Rundtour über Sanetsch, Col du Pillon und optional noch den Col de la Croix. Ein straffes Programm für den Auftakt bei 36 Grad. 12Kilometer einrollen an der Rhone, dann den ersten Hügel mit 1400Hm/h drüber drücken. Quäl Mich feeling! Der Sanetsch gleich am Morgen mit seinen unrhythmischen Rampen verteilt seine 1770hm am Stück auf 25Kilometer. Ein echtes Brett in der Sonne. Ich bin froh, dass wir mit Gruppe 1 relativ gediegen in diesen Berg fahren und ich nicht abgehängt werde. Wolfgang unser Erdkundelehrer, erkennt am Anstieg das Matterhorn. Schöne Blicke auch in Richtung Mont-Blanc! Nach der Passhöhe am Lac du Sanetsch bereitet Manfred das erste Buffet seiner Quaeldich Karriere! Er setzt die Messlatte für seine kommenden Buffets sehr hoch, es ist excellent, auch fürs Auge! Danke! Gruppe 2 um Karsten kommt auch schon. Ich tanke noch ca. 2l Cola in mich rein und dann begeben wir uns zur Seilbahn. Der Sanetsch ist nämlich eine Sackgasse und wir fahren mit der Seilbahn runter Richtung Gsteig. Unsere Räder hängen außen (wir wollten ja zuerst bei fremden Radlern schauen ob da was abfällt, müssen aber dann doch selbst unsere erste Erfahrung damit machen, ob die Räder auch hängen bleiben) an der Gondel und mit nur maximal 5 Radlern in der Gondel dauert es etwas bis alle unten sind! Aber das Wetter ist schön und dann warten wir eben! Alle Räder bleiben hängen und unsere Bedenken waren hinfällig! Danach ein kurzer gleichmäßiger Anstieg zum Col du Pillon. Mit knapp 1500m Passhöhe leider oben nicht sonderlich kühl. Wir nehmen als Option auch noch den Col de la Croix mit, inzwischen richtig hart bei der Hitze. Jeder hat eine aus Salz gezeichnete Landkarte auf seinem Trikot. Mit 1773m ist auch dieser Pass ziemlich warm. Man kann aber auf der Passhöhe wunderbar den Mont Blanc sehen und sich vorstellen, wie man relativ nackt auf dem Gletscher liegen könnte! Es folgt eine 25 Kilometer lange Abfahrt nach Bex! Wolfgang schafft es irgendwie in der Abfahrt sein Hinterrad durch ein Schlagloch, Bodenwelle irgendwas, fast zu Schrotten. Die Felge ist so verzogen, dass ich schon das Handy in der Hand habe und Manfred informiere ihn abzuholen. Ralf hat allerdings einen Nippelspanner dabei und Wolfgang ein Talent beim Felgen zentrieren. Irgendwie schaffen sie es das Rad wieder zum laufen zu bekommen. Wir können doch alle gemeinsam weiter abfahren. Jedoch streikt dann Axels Shimano Di2. Glücklicherweise in einem, für den Rest der Etappe, günstigen Gang. Wir rollen locker ins Hotel. Hier beheben wir alle Defekte und morgen kann wieder jeder ohne Probleme fahren, hoffentlich! Dagmar in Gruppe 3 muss auch noch 2 Platten beheben und kommt dementsprechend knapp zum Abendessen. Kein Sturz, alle gesund da, das ist das wichtigste! Da schmeckt sogar das Carpaccio mit Pommes!!!! das uns hier im Hotel aufgetischt wird! Diese Kombination kannte ich noch nicht, werde ich aber in meinen Foodblog mit aufnehmen! Jetzt heißt es schlafen und abkühlen, morgen wartet mit dem großen St. Bernard ein Brocken! Bon Nuit!
****** ursprüngliche Etappenbeschreibung *****
Der Col du Sanetsch, Übergang von Sion im Wallis in Richtung Berner Oberland, fristet trotz seiner imposanten Höhe von 2252 m ein absolutes Schattendasein. Der Grund dafür ist, dass die Passstraße nur einseitig, nämlich aus dem Wallis befahrbar ist. Für uns jedoch kein Grund, auf dieses Kleinod zu verzichten. Und so cruisen wir zum Auftakt unserer Montblanc-Umrundung das Wallis hinauf nach Sion und nehmen den langen Anstieg zum Sanetsch in Angriff - inklusive eines atemberaubenden Panoramas auf die Viertausender der Walliser Alpen auf der anderen Seite des Tals. Um auf der anderen Seite ins Tal nach Gsteig zu kommen, behelfen wir uns eines simplen Tricks: der Gondelbahn, die auch unsere Räder mitnimmt. Dann ist noch der Col du Pillon zu überwinden, bevor wir wieder das Rhonetal erreichen und die Etappe bis Martigny gemütlich ausklingen lassen können.