Um eine Rennradreise den Damen etwas schmackhafter zu machen, bedarf es wohl eines schlechten Wetters und der Aussicht aufs naß werden. Ruck zuck liegt der Frauenanteil bei 42%. Ok, ich muss dazu sagen: wir sind insgesamt nur noch 12 Rennradfahrer*innen inklusive den Guides. Trotzdem wollte ich diesen Fakt für den Quäldich Frauenbeauftragten hervorheben :)
Wir fuhren bei Nieselregen los. Dann kam der angekündigte Regen und hörte bis 13Uhr nicht mehr auf. Die Cappucino-Gruppe kehrte mit komplett durchnäßter Kleidung und eingefrorenen Füßen wieder in La Gleize ein. Dort wurden wir herzlich empfangen. Wir saßen am Kamin und tauten langsam auf. Grandios war, dass auch hier das Personal unsere durchnäßten Klamotten in den Trockner warf! Gute 1,5h verweilten wir dort. Die letzten 35km zurück zum Hotel waren trocken und spaßig.
Gruppe 1 teilte sich in zwei. Eine Gruppe verkürzte auf 120km wegen des Regens. Sie kehrten kurz beim Bäcker ein und versuchten Schrippen zu bestellen, deren Bedeutung hier aber keiner kennt. Es kam ein Hochdeutscher zur Hilfe und konnte übersetzen. Die zweite bestand aus zwei Mann und einer Frau und fuhr als Einzige die 150km lange Variante. Deren Highlight des Tages war es, einer Kuhherde zu begegnen. Diese kam von rechts von ihrer Heide, trappten auf die Straße und liefen gut erzogen auf die linke Seite der Straße und gingen ihres Weges. Die "locals" kennen sich halt aus. Außerdem hat Ricarda festgestellt, dass wenn man ein Snickers mit einem Gel mischt, sie gleich 50 Watt schneller fährt..
Wir freuen uns auf einen regenarmen Tag in den Niederlanden!
Urpsrüngliche Etappenbeschreiben
Waren wir gestern noch auf den Spuren der Profis unterwegs, so wenden wir uns heute den Hässlichen Entlein zu, jeden Ardennen-Rampen, die vom Profirennen Liège-Bastogne links liegen gelassen werden. Es beginnt mit der Côte de la Ville-Haute in das schöne Dörfchen Limbourg, dann fahren wir über – natürlich – hügeliges Terrain ins Hoëgne-Tal, klettern über die einsame Côte de Becco jedoch wieder auf das Plateau des Mittelgebirges. In Remouchamps erreichen wir das Amblève-Tal und gönnen uns dort einen vermeintlich flachen, jedoch ständig leicht ansteigenden Abschnitt. Wir verlassen das Tal über das Stilfserjoch der Ardennen, den Serpentinenhang der Côte de Xhierfomont. Dann geht es noch, wiederum aus dem Amblève-Tal hinauf in den durch die Rennstrecke bekannten Ort Francorchamps. Ein paar letzte Hügel wollen noch überwunden werden, bis wir an der Gileppe-Talsperre vorbei wieder nach Eupen einrollen können.