01.08.2019,
Jan:
Andrea-Berg-Partybusbilder stimmen uns heute Morgen im Sonnenhof Ferber auf eine fantastische Etappe ein. Der Respekt vor der Königsetappe ist groß! 192 km mit 3000 Hm, und das nach diesen sechs Etappen, die wir schon in den Beinen haben. Entsprechend konzentriert und verhalten gehen wir die Etappe an. Wir drehen einige Male die Kurbel um, und schon steht Sille mit ihrer ersten Getränkeverpflegung vor uns, und wir haben schon 55 km, aber erst 650 Hm in den Beinen. Da kommt noch was, und die Hauptarbeit müssen wir vor der Mittagsverpflegung erledigen. Neuffener Steige, Hanner Steige und der Anstieg zur Nebelhöhle liegen vor uns, also 1300 Hm. Auf der Neuffener Steige werden wir von einer Schafherde aufgehalten. Albabtrieb am 1.8. Rasante Abfahrt nach Bad Urach, verträumt über die Hanner Steige. Dann auf schmalster Straße zur Nebelhöhle. Herrlich einsam durch die grüne Hölle. Hier, zur Nebelhöhle, überholt mich Frank auf dem großen Blatt. "Frank, du hast jetzt extra eine neue Kassette, warum fährst du sie nicht aus?" "Ach, mit diesen kleinen Gängen... damit macht man halt einfach keine Strecke!"
An der Nebelhöhle erwartet uns am Maultaschenwirt die beste Verpflegung der Rundfahrt. Es gibt: Maultaschen! Mit Kartoffelsalat. Knaller! Uwe besucht uns und fährt noch etwas mit uns weiter. Knaller!
Jetzt haben wir den Großteil der Kilometer und schon zwei Drittel der Höhenmeter in den Beinen. Über schmale Albstraßen geht es weiter, in der Abfahrt kreist majestätisch ein Roter Milan über uns. Die langgezogene Anfahrt nach Meßstetten mündet in einer 20-Prozent-Rampe! Laut Simon das Highlight des Tages: Silles Eis nach dieser Rampe in Meßstetten. Dann noch das Bärenthal hinunter und über die junge Donau gesprungen hochkonzentriert nach Tuttlingen. Königsetappe gerockt, yeah, yeah, yeah! Alle heile hier. Schmutzbier.
Und so entspannt, diese 192 km mit 3000 Hm. Robby meint: der anstrengendste Tagesabschnitt war, die Steckdose für meinen Powermeter im Radraum freizuhalten.
Und wie geil war diese Etappe auf einer Skala von 10 bis 10? 10, sagt Michael. 12, sagt Martin. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Die Schwäbische Alb ist wieder mal Austragungsort einer epischen Königsetappe der Deutschland-Rundfahrt. Man könnte ja auch recht entspannt über die Albhochfläche gondeln, stattdessen halten wir uns entlang der Albtrauf genannten Abbruchkante des Gebirges nach Nordwesten hin und sammeln so auf epischen 189 km 3000 Höhenmeter! Es beginnt jedoch in den Ausläufern des Schwäbisch-Fränkischen Waldes und des Schurwaldes, bevor wir das Neckartal in Plochingen erreichen und ihm bis Nürtingen folgen. Nun geht es Schlag auf Schlag, und eine bekannte Albsteige nach der anderen steht an: die Neuffener Steige, die Hanner Steige, und schließlich die Oberhauser Steige zur Nebelhöhle. Anschließend geht es erstmal wellig über die Albhochfläche, erst der Anstieg aus dem Killertal nach Neuweiler sorgt wieder für Höhenmetergewinn. Dann klettern wir von Albstadt nach Meßstetten, rollen das Bäratal hinab, und haben mit dem Anstieg nach Königsheim noch eine letzte Steige zu überwinden, bis wir das im Donautal gelegene hübsche Städtchen Tuttlingen erreichen.