05.10.2018,
hagen306:
Die Mission: Auf die Südseite der Sierra Nevada in die Alpujarras einreiten. Ergebnis: Accomplished. Und zwar so gut wie alle. Hat der positive Gruppendruck wohl wieder gewirkt.
Kurz nach 9 geht es los. Scharfer Start: sofort hinein in den Puerto de la Ragua. Weil er sich so flüssig fährt, beschließt eine Glasscherbe, den Schwierigkeitsgrad ein wenig zu erhöhen. Pffff, aber fix ist der Schlauch getauscht und es ist auch nur ein Reifen der alten Schule: 23er, und nur 7 bar müssen drauf, da das Fahrergewicht während der letzten Tage schon ordentlich gesunken ist.
Unsere wilden Tiere Christian und Robert bleiben von solcherlei Missgeschick verschont. Ergebnis: Vermutlich wieder irgendeine Strava-Rekordzeit für die Nordauffahrt des Ragua.
Oben am Pass merken wir: Verdammt, einer hat die Regenjacke vergessen heute. Ob das wohl gut geht? Es sollen ja nur wieder 24 Grad und Sonnenschein werden heute.
Es folgt: Krasse Höhenmetervernichtung am Stück von 2000 auf 400. Um im Anschluss gleich wiederdie nächsten 1000 zum Chaleco zu prügeln. Treten und beten, dass keiner explodiert. Tut natürlich keiner.
Oben Futter, diesmal gaaaanz sanft über die Ausreißerstrecke auf der Contraviesa und mit Schmackes wiederum auf 500m runter nach Cádiar: Zumo de naranja fresco.
Nun der Nachbrenner: rauf auf die Alpujarra-Schulter. Wir sind in herrlich zügigem Plaudertempo unterwegs. Dabei vergesse ich, dass NIco doch nicht den Track auf dem Garmin hat. Somit heißt es: Leider ein paar Extra-Höhenmeter auf dem falschen Weg. In der Zwischenzeit sinnieren wir völlg sinnlosen Entschleunigungstourismus. Egentlich wollen doch alle nur Rennrad fahren, oder??
Und dann ist es endlich geschafft: Trévelez grüßt. Wir sind da. Und hübsch geplättet. SO soll es sein. Jetzt Chill Out über den Dächern von Spaniens Schinkendorf. Salud!
Ursprüngliche Beschreibung
Diese Etappe ist EPISCH! In der Morgenkühle stellt sich uns sofort der Puerto de Ragua auf 2000m in den Weg. Nach schneller Abfahrt von der zugigen Passhöhe ist der "point of no return" heute Laroles: Wer schwere Beine hat, fährt ab hier im "Gruppetto" auf der Kurzvariante direkt nach Trevélez, Spaniens Schinkendorf Nr. 1.
Für alle anderen gilt: Hinunter ins staubtrockene Niemandsland, ab dem Benínar-Stausee die Berggänge auflegen und sich dem Venta del Chaleco hingeben! Außer ein paar Oliven und Weinstöcken gibt es hier nur diese herrlich unrhythmische Passtraße mit mehr als 23km Länge.
Oben dann Wellen, bevor wir die Senke von Cadiar passieren, den Alpujarra-Hang erklimmen und durch weiße Dörfer nach Trevélez fahren. Das Ziel: der Barrio Alto über dem Dorf. Darauf eine Clara!