08.06.2015,
paelzman:
In den letzten Tagen haben wir bei bestem Wetter die Vogesen in allen Facetten beleuchtet, und den Beinen alles abverlangt, was sie Anfang Juni zu geben bereit waren. Die Straßen sind noch nass vom gestrigen Gewitter, und die Aussichten mäßig. Daher bieten wir zum Abschluss unserer Vogesenreise vier Optionen an: Heimfahrt nach dem Frühstück, eine 40er-Runde über den Col de Boenlesgrab, eine 60 km lange Runde über den Col du Silberloch (Hartmannsweiler Kopf) und eine 80er als Kombination aus beiden.
Alle vier Optionen werden gut genutzt. Nach dem Abschied der Heimfahrer bricht der Rest zum Col du Bannstein auf. Die schnelle Gruppe (aus der mangels Gruppenhoppingmöglichkeiten leider schon wieder berichtet wird), geht die Auffahrt entspannt an, der wir in der Gegenrichtung gestern noch mit Passschildsprint entgegengeflogen sind. Die Strapazen der Vortage sind deutlich spürbar. In Lauterbach verirren wir uns aufgrund eines suboptimalen Tracks auf die Hauptstraße in Richtung Lauterbachzell, wo die Auffahrt zum Col de Boenlesgrab beginnt. Der Wegweiser in die schmale Straße zeigt "Petit Ballon" an, ein trügerischer Hinweis für alle Rennradfahrer, denn am Col de Boenlesgrab endet das Asphaltband an einem Wanderparkplatz, der heute morgen schon rege vom motorisierten Verkehr angesteuert wird. Sportlich ansprechend zieht das Sträßchen im dichten Wald bei stets über 8 Prozent Steigung gen Himmel, aber oben erwartet uns nur der geschotterter Wanderparkplatz und der Erweiterungsbau der (laut quaeldich-Beschreibung hochpreisigen) Passgastronomie. Allenfalls von der Restaurantterrasse eröffnet sich ein bisschen Ausblick.
Zurück im Tal zieht uns unser Zugpferd Uwe rasant Richtung Uffholtz, wo die Route des Crêtes ihren südlichen Ausgangspunkt nimmt und zum Hartmannsweiler Kopf ansteigt. Es ist diesig, und weite Ausblicke sind heute Mangelware. Zudem regt der Ausflugsverkehr am heutigen Sonntag eine hohe Steigrate an, um den Horden von Motorrädern, Oldtimern und Rennwägen schnellstmöglich zu entkommen. Diese Anregung greifen wir auf und drücken, was die Beine hergeben. Oben lassen sich Uwe, Sebastian und Jan sogar noch zum Passschildsprint hinreißen, den Uwe körperlich und taktisch überlegen für sich entscheidet. Nach dem Abschlussbild fahren wir zunächst rasant und mit herrlichem Vogesenpanorama auf den Col Amic ab, von dort aus deutlich gehemmter auf der schmalen, noch nassen Straße hinunter nach Soultz weiter, der wir gestern noch bei bestem Wetter bergauf befahren haben.
Jetzt geht uns langsam die Luft aus, und über Ohrschwihr erreichen wir müde und glücklich den Ausgangsort Wintzfelden, von dem wir uns nach einer letzten Stärkung in alle Himmelsrichtungen zerstreuen.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Zum Abschluss gönnen wir uns noch eine entspannte Runde am Ostrand der Vogesen. Einzige Schwierigkeit ist der Anstieg nach Molkenrain, der aber auch für müde Beine gut zu bewältigen sein wird.
Davon abgesehen werden wir lange Zeit auf der elsässischen Weinstraße unterwegs sein, und die typischen hübsch herausgeputzten Dörfer der Region durchfahren.