05.09.2013,
Roli:
Ruhetag? Hahaha... gestern haben
Roli und ich die Option noch etwas verändert. Statt
Rolle,
Pellegrino von Westen,
Valles als Stichstraße von Norden wird Rolle, Valles von Süden, Pellegrino von Osten und
Fedaia von Westen angeboten, was sowohl kürzer als auch höhenmeterärmer und sexier ist, da kein Pass als Stichstraße befahren wird. Dafür hat man die Schussabfahrt vom Fedaia nach Caprile drin, die Roli ursprünglich von dieser Optionsplanung abgehalten hatte.
Erstmals fuhr die Mehrheit der Gruppe die Regelplanung, die der
Guide N° 1 über Rolle und Valles nach 75 km und knapp 2.200 Hm ins Ziel nach Rocca Pietore führte.
Für die restlichen 11 stand die mittlerweile fünfte Königsetappe an, denn die meisten Optionen summierten sich in den letzten Tagen auf um die 3.000 Hm. Dabei wäre die Regelplanung so human. Aber sie haben es so gewollt...
Der Rolle zum Anfang rollt bei mäßigen Steigungen sensationell, und immer mit grandiosen Ausblicken auf die Felszinnen der Pala di San Martino.
Nach einer kurzen Abfahrt wehrt sich der Passo di Valles auch nicht wirklich, weiß aber durch den idyllischen Verlauf am Bach entlang zu überzeugen.
Déja Vu am San Pellegrino. Das 18%-Stück stellt sich als Falschmeldung heraus. 16 sinds wohl. Aber nett ists, und schnell weggedrückt. Oben suchen wir zunächst vergeblich nach einer Einkehrmöglichkeit, ein Restaurant stellt sich als zu steril heraus, so dass wir die Schotterpassage zur Almhütte links der Passstraße (Piatti Tipici) in Kauf nehmen.
Heute ist der Tag der schnellen Abfahrten. Das gilt auch für Abfahrt vom Pellegrino ins Fassatal. Herrlich.
Oberhalb Moena folgen wir der für Radfahrer freigegebenen Strecke – die gesperrte Strecke führt durch einen langen Tunnel, den ich beim nächsten Mal wohl fahren würde, weil der Umweg über Moena schon ziemlich lang ist.
Wie herrlich ist die Fahrt durchs Fassatal mit Blick zunächstauf Rosengarten, Plattkofel und Langkofel, später dann den Sellastock und die Marmolata. Der Wind steht günstig, es ist kaum Verkehr. So vergehen die 18 km wie im Flug, und wir biegen auf die Anfahrt zum Fedaiapass ein. Die letzte Auffahrt steht mit 12 km und 600 Hm im Weg. Unten habe ich kaum noch Wasser in den Flaschen. Nach der ersten Kehre verschafft ein Brunnen mit Wunderwasser zur Linken Abhilfe, und das bringt mich wie im Flug zur Passhöhe. Tobias hat heute noch nicht geschwitzt und muss seinen Körper anderweitig abkühlen. Ein Bad im Fedaiasee verschafft da Abhilfe, dem ich mich gerne anschließe.
In der kurzen Badepause kommt Rolis Gruppe auch am Pass an, und so können wir die Abfahrt gemeinsam angehen. Natürlich nicht, bevor Roli sich auch noch baderundfahrtesk abgekühlt hat.
Über die lange Gerade am Fedaia ist an anderer Stelle schon genug geschrieben worden. In kürzester Zeit werden die Höhenmeter zum Hotel in Rocca Pietore verbrannt.
Dreie zogen noch nach Caprile aus, um die 190 Hm zu fahren, die uns morgen zum Fedaia fehlen. Runter gings schnell und schmerzlos, hoch schnell und schmerzvoll. Eine schöne und
sicherlich wahrscheinlich vielleicht
deutlich ein Bisschen weniger schmerzhafte Kompensation für den ausgefallenen Guide-Showdown an der Lienzer Dolomitenhütte.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Hartgesottene fahren den Passo Valles nur als Stichstraße und eine Schleife über den
Passo di San Pellegrino.