06.07.2017,
Jan:
Die ersten 46 km des heutigen Tages führen wunderbar durch die Champagne. tobsi und ich quetschen die wesentlichen Wellen bis zur Getränkeverpflegung vorne im Wind weg, danach dürfen die anderen mitspielen. Rechts und links von uns geht die Welt unter, aber wir bleiben trocken. Ha! Dann doch nicht mehr. Bäh! Regen und Dreck!
Sille und Moni verpflegen uns sensationell aus dem Bus - zwischen Reims und Paris ist zivilisatorische Diaspora und keinerlei Infrastruktur. Verwaiste Straßen! An der zweiten Getränkeverpflegung sind wir zu schnell für Sille, dafür verpflegen wir uns grandios im Carrefour Express. Dann ohne eine einzige rote Ampel und mit ganz viel Flow durch den Pariser Stadtverkehr (ähem...), über die Champs Elysee zum Arc de Triomphe! Yeah! Wie cool.
Jetzt Schmutzbier mit Gruppe zwei, während wir auf Gruppe drei warten. Um 21 Uhr wartet der Abschluss auf dem Eiffelturm.
Wieder alles richtig gemacht!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Endspurt nach Paris: das längste Teilstück führt uns durch Champagne und Picardie bis auf die Champs-Elysées.
Etappe vier, die letzten Kräfte mobilisieren. Wir verlassen Reims nach Westen und können die ersten 15 Kilometer schnell Boden gut machen – es ist flach. Dann jedoch folgt bis Kilometer 40 ein Teilstück, wo Durchhaltevermögen gefragt ist. Hügel reiht sich hier an Hügel – und uns wird schnell klar, dass es ein Trugschluss war zu glauben, die Champagne sei Flachland. Immerhin geht es hier durch das Herz der Champagne, und links und rechts sehen wir die Weinberge, wo die Trauben für den Champagner wachsen. Dann jedoch überqueren wir die Grenze von der Champagne zur Picardie, und das Terrain wird angenehmer. Es ist zwar immer noch wellig, aber man kann das Tempo hochhalten und kommt gut voran. Noch immer ist es dünn besiedelte Landschaft, durch die wir fahren. Nach der Überquerung des Ourcq-Tales wird es dann nochmal merklich flacher, und wir können Flow aufnehmen. Bis wir schließlich die Grenze zur Hauptstadtregion Ile-de-France überqueren. Ab hier nimmt leider der Verkehr schlagartig zu – die Vororte von Paris sind nicht mehr weit. Jetzt heißt es Zähne zusammen beißen und sich nicht entmutigen zu lassen. Spätestens mit Überqueren der Stadtgrenze wird die Euphorie sowieso so groß sein, dass wir mit einem breiten Grinsen durch die chaotische Stadt cruisen werden. Und schließlich ist die berühmte Champs-Elysées erreicht, der Arc de Triomphe taucht vor uns auf und markiert das Ziel. Sprinter nach vorne, noch einmal alle Kräfte mobilisieren auf der leicht ansteigenden Zielgeraden – und dann ist es geschafft. Wir sind da, von Düsseldorf nach Paris, deine eigene Tour de France. Und können uns auf das Abendessen auf dem Eiffelturm freuen.