Thüringer Wald – Himmelfahrt im grünen Herzen

Wer bereits am Mittwoch Nachmittag nach Oberhof gereist ist und Motivation verspürt, die ersten Kilometer im Thüringer Wald zu erfahren, kann dafür unseren optionalen Prolog nutzen. Die Strecke führt uns in einer 24 km langen östlichen Schleife durch die Höhen des Thüringer Waldes, über Schmücke und Gehlberg und durch das malerische Kehltal hinauf nach Oberhof. Nun heißt es entweder abbiegen zum Hotel oder direkt noch die westliche 23 km-Schleife in Angriff nehmen, wo mit dem Ruppberg und dem Zielanstieg vom Bahnhof Oberhof zum Rennsteig noch einmal zwei Anstiege auf uns warten. Spätestens nach dem Schlussanstieg sollten unsere Oberschenkel aufgewärmt sein :-)

Nach dem Start in Oberhof rollen wir an der Schanzenanlage im Kanzlersgrund vorbei, hinab nach Zella-Mehlis, danach stets auf und ab bis nach Breitenbach. Ab hier beginnt ein landschaftlich reizvoller Abschnitt über den kleine Dolmar und durch Christes. Mit Abstecher ins Werratal nehmen wir Kurs auf das Tagesziel, den Großen Dolmar. Hier können wir uns stärken und die schönen Ausblicke genießen. Weiter geht es! In die Waffenstadt Suhl: Einen Schönheitspreis wird diese Stadt wohl nie gewinnen, also gleich weiter in den längsten Anstieg des Tages zum Ringbergpass. Hinter Schmiedefeld biegen wir in Richtung Schmücke ab und nehmen die nächsten 8 Kilometer parallel zum Rennsteig unter die Räder. An der Schmücke biegen wir links ab und folgend dem Rennsteig zurück nach Oberhof.

Über den Grenzadler rollen wir hinab nach Steinbach-Hallenberg. In Rotterode geht es in den ersten Tagesanstieg und über Kleinschmalkalden kommen wir nach Brotterode. Die kurvenreiche Straße führt durch einen traumhaften Mischwald weiter Richtung Eisenach und zur Wartburg. Achtung: Die letzte Rampe ist so steil, dass man fast nicht ausklicken kann. Hier sollte jeder selbst entscheiden, ob man sein Rad schiebt oder sich gegen die Erdanziehungskraft stemmt. Nach dem Kulturschmaus und nach Stärkung in Eisenach oder Wutha fahren wir am Nordrand des Thüringer Waldes zurück nach Oberhof. Auch in Friedrichroda darf gern noch eine Pause eingelegt werden. Angeblich soll das Wasser aus dem Brunnen heilende und stärkende Wirkung besitzen. Wir sollten es probieren.

Am dritten Tag schauen wir in den Osten des Thüringer Waldes und lassen es zu Beginn eher gemütlich angehen. Die bewaldeten Kammmgebiete entlang des Rennsteigs von Oberhof bis Neustadt am Rennsteig verlaufen ohne anspruchsvolle Steigungen. Durchs Oelzetal rauschen wir hinab ins Schwarzatal, aber nicht ganz so schnell wie auf der ICE-Strecke, deren Brücke wir hier unterqueren. Im Tal der Schwarza haben wir die Wahl der Qual: Ein Abstecher zum Oberbecken von Goldisthal (Achtung 300m Schotter am Oberbecken). Oder gleich direkt hoch zum Triniusstein und nach Masserberg. Ein Einkehr bietet sich auf jeden Fall an der Werraquelle an. Oben am Sommerberg! Im zweiten Teil der Etappe folgt noch der Anstieg nach Schnett, der herrliche und ruhige Abschnitt nach Frauenwald und am Ende einige bekannte Kilometer entlang des Rennsteigs.

Unser letzter Tag im Thüringer Wald. Von Oberhof rollt es 10 Kilometer bergab bis Crawinkel. Wir hügeln am Nordrand des Thüringer Waldes und nehmen Kurs auf die Hohe Warte, die nicht nur mit ihrem feingeschotterten Schlussanstieg, sondern auch mit ihrem Aussichtsturm am Ende der Stichstraße lockt. Turmbesteigung lohnt sich! Ab Ilmenau verläuft die Strecke nach Süden hinauf zum Rennsteig. Hinter Allzunah eine letzte lEinkehr im Bahnhof Rennsteig. Der Rückweg nach Oberhof ist dann gespickt mit einigen Bergen. Vorbei am 978 Meter hohen Schneekopf, auf dessen Schotterweg sich Streckenplaner Martin im Jahr 2020 einen Platten holte und hinab nach Zella-Mehlis, wo wir die gleiche Strecke wie die Profis bei der Deutschlandtour 2019 fahren. Diese führt uns über die Südauffahrt auf den Ruppberg und über den Grenzadler zurück nach Oberhof.