Natürlich: Pfingsten fuhren wir endlich wieder in Bimbach! Und es war mal wieder so richtig fein. Doch wäre dieses Foto am Rhön-Radmarathon-Wochenende kaum möglich gewesen. Zu schnell die Hatz über die Milseburg als ersten Berg des Tages, so laut das Schnaufen von so manch Wattschleuder und vor allem: zu zeitig am Morgen ;-). Nach den ersten fliegenden Kilometern im Windschatten meiner Kollegen F. und T. , die sich dann schändlicherweise auf die „kurzen“ 180km verabschieden, blieben mir nunmehr noch fast 190km Soloritt über vieles, was in der Rhön Rang und Namen hat. Und vor allem blieb mir mit dem sich aufdröselnden Fahrerfeld ein wenig dieser Stille, wie wir sie in der Rhön 363 Tage im Jahr haben. Oben immer Panorama, unten fast immer neuer, leiser Asphalt.
In den Anstiegen des Marathons fällt mir unter Volldampf ein, wo ich jetzt eigentlich viel lieber abbiegen oder langfahren würde: Sei es die Überquerung der alten innerdeutschen Grenze am Mückenhöfchen, sei es die Geba in voller Länge von Solz hinauf, nur um danach fast schon edelkitschigmäßig durchs idyllische „Hausen-Tal“ zu fahren. Ab Fladungen zum Rhönhof hinauf – nee, lieber ein paar km weiter südlich auf der 2-Meter-Straße am Hillenberg vorbei zur Hochrhönstraße. Und natürlich wieder hinunter ins Fränkische, durch die Buchenwälder ab Oberelsbach auf der großen Mühle rauf zur Schornhecke. Und jawoll – wie beim Radmarathon, in Schussfahrt nach Bischofsheim hinunter. Und wenn wir schon einmal da sind, feistes Mittagessen bei Vorndrans (obwohl ich den Rhabarberkuchen zu Pfingsten abgöttisch liebe) und zack zum Kreuzberg….
…hach, all das bei einer schönen Spätsommerrunde, wenn die Sonne schon etwas tiefer steht, die Berge regelrecht glühen….verdammt, da reißt mich der große Nickus mit seinen 18% aus den Träumen zurück ins Marathonfinale. Wehmütig denke ich an die alten Strecken: Da gab es den Nickus noch nicht, und an der Wasserkuppe spritzte das Publikum ehrfürchtig zur Seite. Im Anstieg zu Hessens höchstem Berg noch schön eine Attacke reiten auf einer der beiden Balkonstraßen mit unverstelltem Blick bis zum Vogelsberg. Zum Abschluss der Ausfahrt noch „Stöffsche“ oder ähnliches Zeugs auf der Terrasse von Fuldas höchstem Hotel. Hach, das ist wohl Heimatliebe. Und es ist schön, sie Ende August wieder mit Euch teilen zu können – die Rhön erwartet ihr Peloton zu unserem Bergglühen: Mehr Rhön. Mehr Stille. Mehr Heimat. Sei dabei!