13.04.2019,
bruckner13:
Liebe Radsportinteressierte,
der quäldich ,,Saisonstart" in Deutschland findet traditionell in einer Weinbauregion statt. Das liegt wohl daran, dass in diesen Gegenden ganzjährig milde Temperaturen herrschen und die die Sonne länger scheint als anderswo. Nach der Pfalz und dem Rheingau jetzt sogar schon zum zweiten Mal der Kaiserstuhl.
Die Verbindung von Sport, geselligem Zusammensein und gutem Wetter ist ausgebucht, die Sonne lacht, die Radsportler stehen um 9 bereit und scharren mit den Hufen. Es geht nach Norden nach Endigen, nach Osten nach Eichstetten, nach Ihrigen im Süden nach oben auf den Lenzenberg, nach Niederrotweil im Westen und nach Achkarren irgendwo dazwischen. Hier sind wir am Morgen gestartet und machen jetzt Pause: leckere Spaghetti, mit Spargel und tüchtig Bärlauch Soße für den Reiseleiter, Nudelsuppe für den Rest. Prima!
Die Navis leisten auch am Nachmittag Schwerstarbeit: Nach Süden zum Tuniberg, kreuz und quer auf dem Höhenweg, auf und ab bis Wasenweiler, Richtung Freiburg nach Eichstätten, nach Norden gegen den Wind bis Bahlingen, um nach Westen die humorlose Rampe nach Scheligen zu nehmen, damit man endlich nach Süden, nämlich nach Bickensohl abbiegen darf. Ja, nach Bickensohl, bekannt als Ausgangsort des Schlussanstiegs auf den dortigen Nupsi, von dem wir bloß noch nach Süden oder Westen oder vielleicht doch nach Norden den letzten Kilometer zum Hotel in Achkarren zu rollen brauchen. Duschen und los zur Weinbergsafari. Nach Osten auf den Traktor, nach Süden.... warum nach Süden zu der im Norden gelegenen Mondhalde? Nach Westen in die Vinothek, und zurück zum Abendessen in Achkarren im Südosten. Das alles mit inzwischen etlichen Kostproben der hiesigen Vielfalt an Seccos, Cuvees, Vulkanböden, Bariques und eben auch Weine. Fast, aber auch nur fast zuviel für einen einfachen Pfälzer. Nur noch essen, quatschen, lachen, Schnäpschen, schlafen und Berichtschreiben. Kaiserstuhlacht? Neee, lieber Tom: Kaiserstuhl-Achterbahn! Klasse, Danke!
ursprüngliche Etappenbeschreibung
Nun gut, schaut man auf die Karte, so handelt es sich bei unserer Auftakttour um eine mit ziemlich zittriger Hand gezeichnete Acht. Diese Streckenplanung ermöglicht uns jedoch eine recht flexible Anreise. Wer schon am Donnerstag Abend oder am Freitag früh ankommt, fährt die komplette Runde mit. Wer erst im Laufe des Vormittags eintrifft, kann mittags noch auf die zweite Hälfte der Acht mit aufspringen. Und am frühen Abend wartet dann die Erlebnis-Weinprobe auf der Mondhalde und im Weingut Landerer auf uns.
Die Acht ist dabei voll und ganz dem Kaiserstuhl gewidmet, der ja auch Namenspate für diesen Saisonauftakt ist. Wir umrunden ihn sozusagen zwei Mal, einmal im Uhrzeigersinn, einmal gegen den Uhrzeigersinn. Auch seinem kleinen Bruder, dem Tuniberg, statten wir einen kurzen Besuch ab. Und lernen dabei alles kennen, was für die Region so typisch ist: die fast schon ein wenig mediterran anmutenden Örtchen (gut, das war jetzt leicht übertrieben), die malerischen terrassierten Weinberge, die schmalen Wege, die durch sie hindurch führen. Und nicht zuletzt die kurzen, aber steilen Rampen, die dafür sorgen werden, dass beim einen oder anderen schon früh im Jahr ein echter Formtest absolviert wird.