04.07.2022,
gws:
Wie schnell doch vier Tage beim Radfahren mit Kleinstgruppen im Heimatrevier vergehen. Das war heute also schon wieder der letzte Tag unseres Vier-Tage-Kurztrips in den Berchtesgadener Alpen und im Salzkammergut.
Nachdem wir an den ersten beiden Tagen - teilweise wetterbedingt - nach Bayern gefahen sind, stand heute als planmäßiger Abschluss der Gaisberg in der Stadt Salzburg auf dem Programm.
Wieder war die Wettervorhersage top, es stand also einem schönen Abschlusstag im Rennradsatel nichts im Wege. Am Morgen zogen zwar noch ein paar Wolken über das Salzburger Land bei der Abfahrt war aber schon wieder praktisch wolkenloser Himmel. Da ja die meisten Teilnehmer heute noch den Heimweg antreten wollten, verlegten wir den Start auf 08:30 vor.
Pünktlichst waren die inzwischen fix etablierten beiden Gruppen abfahrtsbereit vor dem Hotel. Leider zog es ein Teilnehmer aber vor schon am Morgen die Heimreise anzutreten - vielleicht war die Schilderung der steilen Abschlussrampe zu unserem heutigen Ziel hinauf, gesteigert auch noch durch die Schilderungen des gestrigen Vater-Sohn-Spähtrupps, zu abschreckend nach der gestern deutlich erweiterten langen Postalmvariante.
Wie üblich gibt's auch heute nur einen Bericht aus der entspannten Gruppe, die heute zumindest wieder von drei Radfahrern gebildet wurde.
Nach dem Start beim Hotel stand heute ein längeres gemütliches Einrollen an, wo immer möglich auf Nebenstraßen, unterbrochen nur durch einen kurzen Anstieg hinauf zum Wiesenhof.
Ab Goldenstein dann sanfter Anstieg großteils am Radweg nach Elsbethen. Dort beginnt eine der vielen Varianten auf denen der Gaisberg zu erreichen ist. Hier war auch endgültig Schluss mit sanften Steigungen, geht es doch nach dem Abzweig unmittelbar steil durch Wald. Wenigstens war es dort noch angenehm kühl. Ein kurzes Flachstück über die Farger bis zum Abzweig Richtung Mitteregg. Moderat ansteigend gewannen wir zügig an Höhe immer wieder mit schönen Ausblicken auf die Berchtesgadener Alpen, die sich direkt vor uns aufbauten.
Die Baustelle zwischen Mitteregg und Zistelalm stellt für Radfahrer kein ernst zu nehmendes Hindernis dar, also stand dem Gipfelsturm nichts mehr im Wege.
Ab der Zistelalm auf kanpp 1.000 m Seehöhe mit ersten herrlichen Tiefblicken auf das gut 500 m tiefer gelegene Salzburg, gings dann richtig zur Sache. Schon der erste, von der Alm aus einsichtige Teil der durchwegs steilen Rampe hinauf zum Sender ist - zumindest - Respekt einflößend. Und als ob knapp 290 Hm auf 2,4 km Wegstrecke bei nie unter 10% Steigung nicht schon ausreichend wären, weist die Streckenführung auch noch lange, demoralisierende Geraden auf, um so das Gefühl, dass man dem Ziel kaum näher kommt, noch zu verstärken. Aber irgendwann ist dann trotzdem die Nocksteinkehre erreicht und damit die Gelegenheit kurz durchzuschnaufen. Am noch verbleibende Kilometer wiederholt sich dann die Szenerie, um so größer ist dann das Hochgefühl, wenn man oben am Gipfelplateau angekommen ist. Zusätzlich wird man auch noch mit einem tollen Alpen-Panorama belohnt. Es reicht vom Dachstein mit seinem markanten Gletscher und der Bischofsmütze, dem Tennen- und Hagengebrige, dem Hohen Göll, dem Watzman - der Sage nach ein hartherziger König mit Frau und Kindern, die versteinert wurden - dem Untersberg bis zum Hohen Staufen, um nur die markantesten Bergstöcke und Gipfel zu erwähnen. Nach Norden hin lassen sich die Seen des Salzburger und Bayerischen Alpenvorlandes, Überbleibsel aus der letzten Eiszeit, erahnen.
Da für einen Imbiss in der dritten Gruppe immer Zeit ist, nahmen wir noch schnell im schattigen Gastgarten der Goasn-Alm Platz zur Stärkung mit Apfel-, Topfen- bzw. Zwetschkenstrudel.
Gestärkt brachen wir dann zu unserem zweiten Pass dem ungleich einfacheren Eugendorferberg auf. Rasante Abfahrt nach Guggental ein Stück sanft aufwärts auf dem Radweg und hinein in die kurze 11%-Rampe hinauf zum Passschild - eine echte Seltenheit hier in der Region. Und neuerlich schönes Panorama, diesmal vom Kolomansberg über den Schafberg bis zu den Gipfeln der Osterhorngruppe. Sogar die Hohen Tauern mit ein paar Schneefeldern waren zu sehen.
Weiter über Oberplainfeld nach Plainfeld zum kurzen Gegenanstieg beim Salzburg Ring. Dort mitten hinein in die Vorbereitungen für das Electric Love Festival 2022, das am nächsten Wochenende Musik und Party für gut 100.000 Zuseher bieten wird.
Wie auch schon gestern wieder Rückfahrt durch das Wiestal, vorbei am Stausse mit Hunderten Badegästen. Heute aber nicht über die Staumauer sondern auf direktem Weg zur Seefeldmühle und weiter über Adnet und ein letztes Mal über den Riedel zurück zum Hotel.
Beim abschließenden Schmutzbier im Hotel gab es neuerlich viel Anerkennung auch für die heutige Tour.
Bleibt nur zu hoffen, dass das sehr überschaubare Kundeninteresse an einer Reise in dieser so vielfälltigen Region nicht schon wieder das Aus für diese bei den Teilnehmern der beiden Austragungen doch sehr positv aufgenommenen Reise bedeutet.
Aber wie auch immer hier die Würfel fallen werden, für mich, Gerhard, war es sicher das letze Mal in meinem Heimrevier als Guide anzutreten. Nichtsdestotrotz würde ich anlässlich einer Neuauflage bei der einen oder anderen Etappe doch gerne als Gast mitfahren.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Als abschließende Tour fahren wir in die Stadt Salzburg, genau genommen zum weithin sichtbaren Gaisberg, der mit über 1260 m Höhe auf uns wartet.
Wir beginnen die Anfahrt flach durch das Salzachtal bis nach Elsbethen. Von hier geht es in mehreren teils recht knackigen Rampen hinauf zum Sender auf den Gaisberg.
Für die lange, schwere Auffaht werden wir dann aber mit einem herrlichen Blick auf die Alpen, das Alpenvorland und weit hinein in das Salzkammergut belohnt.
Auf dem Rückweg nehmen wir noch den kurzen ebenfalls steilen Anstieg zum Eugendorfberg mit, bevor wir vorbei am Salzburgring ins Wiestal kommen.
Noch ein letztes Mal über den Adneter Riedl fahren wir zurück zu unserem Hotel.