07.06.2021,
gws:
Nachdem am Morgen die Wolken noch tief hingen, alle Straßen nass waren und es auch nicht nach einer raschen Besserung aussah, blieb nur ein kleiner Teil der Reisegruppe übrig, die dann tatsächlich den für heute geplanten und durchaus anspruchsvollen Aufstieg zum Gaisberg in Angriff nehmen wollten.
Aber wieder einmal war das Wetter im Endeffekt dann doch besser als vorhergesagt und so war auch die letzte Tour eigentlich auch wieder gut fahrbar.
Rainer fuhr mit den drei Schnellen aus Gruppe 1 und 2 los, Gerhard, der Luc und Reini eine vorzeitige Heimreise ermöglichte, guidete die anderen drei TeilnehmerInnen aus er ausdauernden Gruppe - durchaus eine Herausforderung für den ansonsten ausschließlich entspannten Guide und eigentlich ja nur Reiseleiter in seinem Heimatrevier im Salzburger Land.
Wie auch immer kurz nach 9 Uhr rollten die beiden Vierergruppen regenfest verpackt beim Hotel los.
Bis auf eine kleine Welle zur Umfahrung einer Baustelle in Puch war eine lange Einrollstrecke geplant. Obwohl die Straßen weitgehend nass dafür aber auch extrem verkehrsarm waren und auch der eine oder andere Tropfen vom Himmel fiel, kam die Kleingruppe gut in Flow und startete nach ca. 15 flachen Kilometern in Glasenbach mit dem langen und fordernden Anstieg zum höchsten Punkt der Landeshauptstadt.
In der gleich einmal recht knackigen Rampe hinauf zur Farger begann die Straße dann sogar teilweise aufzutrocknen und die Stimmung wurde immer besser. Waren wir in den letzten Tagen immer mit tollen Ausblicken auf die noch verschneiten Gipfel der Alpen verwöhnt worden, so sahen wir heute keine Berge, nicht einmal den sonst so markanten Gipfel unseres Ziels mit der Sendeanlage konnten wir erblicken. Leider tief hängende Wolken überall.
Sukzessive weiter ansteigend war bald die Zistelalm auf knapp 1000 Meter Höhe erreicht. Hier war dann aber doch Schluss mit lustig, alleine die einsehbare Trassierung der Straße ist schon respekteinflößend. So schaut das eben aus, wenn auf 2,3 km Strecke 285 Höhenmeter bei nahezu ständig 13 und mehr Prozent zu bewältigen sind.
Im Anstieg wurde der Nebel dann dichter und es begann auch leicht zu nieseln - definitiv kein Traumwetter für Radfahrer. Auch die schnelle Gruppe kam uns noch entgegen und rauschte freundlich winkend an uns vorbei - wir hatten uns also doch vergleichsweise ganz gut gehalten.
Am Gipfelplateau kam zu Nebel - nicht einmal den Sender konnte wir sehen, Bergpanorama oder Tiefblicke auf Salzburg sowieso nicht - und Nieseln dann auch noch kalter Wind dazu. Also nur schnell ein paar zusätzliche, wärmende Schichten anlegen und los geht's auf selber Strecke mit der gebotenen Vorsicht talwärts.
Auch wenn eine deutlich verkürzte Variante ausgearbeitet gewesen wäre, entschied sich die langsamere Gruppe, ebenso wie die schnellere, für die kurze Regelplanung. So wurde auch noch die vergleichsweise harmlose 11%-Rampe zum Eugendorferberg mitgenommen bevor es über Plainfeld durch das Wiestal und wie fast schon üblich über den Adneter Riedel zurück zum Hotel in Bad Vigaun ging.
Alles in allem also trotz der nicht ganz optimalen Rahmenbedingungen ein würdiger Abschluss mit - wie meinte Rainer so schön - knallhartem Anstieg der ersten regulären Quaeldich-Reise im zweiten Corona-Jahr.
Perfekt natürlich auch, dass das verlängerte Wochenende ohne grobe technische Probleme und vor allem sturz- und unfallfrei und auch mit ausschließlich negativen Covid-Tests über die Runden ging.
Vielleicht hat ja die eine oder der andere TeilenehmerIn jetzt doch ihre oder seine Liebe zu den Anstiegen im Bayerisch - Salzburger Grenzgebiet entdeckt und holt die Auffahrt zum Gaisberg einmal bei Sonnenschein nach. Das ist zwar eine Sackgasse, aber eine, die in einem Palmarès eben doch nicht fehlen sollte.
Ich gestatte mir an dieser Stelle in die Ich-Form zu wechseln und noch ein paar persönliche Worte zu dieser für mich so emotionalen Kurzreise in meinem Heimatrevier anzuhängen.
Ich durfte erstmals für Quaedlich als Reiseleiter agieren, auch wenn zu befürchten war, dass ich körperlich nicht in der Lage sein würde die entspannte Truppe würdig und mit der bei Quaeldich gewohnten Qualität betreuen zu können. Auch die Planung einer derartigen Standortreise übernehmen zu können war für mich Neuland und außergewöhnlich motivierend. Vielen Dank dafür, dass es mir so ermöglicht wurde meine Liebe zum Rennradsport im allgemeinen und zu meinem Heimatrevier im besonderen an eine wirklich tolle Reisegruppe weitergeben zu können.
Besonders zu erwähnen ist auch noch das Hotel, das Tom für uns ausgesucht hat, und in dem sich alle TeilnehmerInnen augenscheinlich sehr wohl gefühlt haben, weil von den Zimmern über das feundliche Personal bis zur reichlichen Verpflegung einfach alles gepasst hat.
ursprüngliche Etappenbeschreibung
Als abschließende Tour fahren wir in die Stadt Salzburg, genau genommen zum weithin sichtbaren Gaisberg, der mit über 1260 m Höhe auf uns wartet.
Wir beginnen die Anfahrt flach durch das Salzachtal bis nach Elsbethen. Von hier geht es in mehreren teils recht knackigen Rampen hinauf zum Sender auf den Gaisberg.
Für die lange, schwere Auffaht werden wir dann aber mit einem herrlichen Blick auf die Alpen, das Alpenvorland und weit hinein in das Salzkammergut belohnt werden.
Auf dem Rückweg nehmen wir noch den kurzen ebenfalls steilen Anstieg zum Eugendorfberg mit, bevor wir vorbei am Salzburgring ins Wiestal kommen.
Noch ein letztes Mal über den Adneter Riedl fahren wir zurück zu unserem Hotel.