01.07.2022,
gws:
Nach den heftigen Gewittern von gestern Abend und der Wettervorhersage für heute war klar, dass wir den Plan umwerfen werden müssen. Dies führte einerseits zu einem Tausch der Touren (Wachterl statt Postalm) und anderereits starteten wir eine Stunde früher in den Tag - eigentlich ja nur ein halbe Stunde, weil es das Frühstück um 06:30 statt um 07:00 gab.
Leider fühlte sich ein Teilnehmer aus der ausdauernd, sportiven Gruppe nicht wirklich wohl, wollte auch nicht auf entspannt umschwitschen, so reduzierte sich das Teilnehmerfeld weiter und führte in der auch heute wieder kombinierten schnellen Gruppe tatsächlich zu einer Individualbetreuung.
Heute stand die geplante Tour unter dem Motto 'Kleinvieh macht auch Mist', jede Menge kurzer Anstiege und dazwischen Flachstücke bzw. langgezogene sanfte Abfahten. Auf der kurzen Variante waren drei QD-Pässe geplant, ergänzt um den Högl und ein Abstecher zum Hintersee. Gänzlich unklar war, wo wir wegen das Regens abzukürzen beginnen würden. Aber immer schön der Reihe nach!
Pünktlich um 08:00 starteten wir beim Hotel los und da es bei den schnellen Guides noch Unklarheiten beim Track gab übernahmen kurzfristig die Entspannten dank ortskundigem Guide sogar die Führungsrolle. Bis zum ersten, kurzen Anstieg hinauf zum Adneter Riedel (mit kurzer Schiebepassage wegen einer Baustelle), dort wurde dann aber sofort die gewohnte Rangordnuung wieder hergestellt und die vier Schnellen waren bald den drei Dreiern enteilt.
Die schnellen Teilnehmer wollten dann aber lieber nicht den langen Weg zum Wachterl und vielleicht auch noch Regen am Rückweg riskieren. Und da der Kunde ja bekanntlich König ist fuhren sie kurzer Hand auf bereits bekannten Weg nach Berchtesgaden und dann über die 24%-Rampen noch einmal hinauf zum Rossfeld.
Die Entspannten blieben auf dem geplanten Track und fuhren weiter über Adnet zum Anstieg auf den Pucher Sattel dem ersten QD-Pass des Tages mit seinen zwei knackigen Rampen und einer kurzen Abfahrt dazwischen. Ab Haslach begann dann das erste und längste Flachstück im Südwesten vorbei an der Stadt Salzburg über die Saalach nach Bayern und zum Anstieg auf den Högl. Dieser ist von Pieding aus bis zur Kapelle am höchsten Punkt, bzw dem Abzweig zum Sender unverdient kein QD-Pass - eigentlich müsste das auch einmal geändert werden. Über Anger weiter nach Bad Reichenhall mit kurzem Verpflegungsstop und zum Wasser äuffüllen beim Gasthof Staufenbrücke - auch das kein Problem dank freundlicher Bedienung.
Weiter die Saalach entlang kurzer Anstieg zum Saalach Stausee und weitgehend flach nach Unterjettenberg. Hier wartete der für heute längste Anstieg mit einigen 12%-Rampen (es lebe der kleine Unterschied zu den wahren 'Hauptsache bergauf'-Meistern) zum Wachterl - offiziell ja Schwarzbachwachtsattel. Immer weiter der geplanten Strecke folgend, gings zuerst zum idyllisch gelegenen Hintersee auf Kaffee bzw. Kaltgetränk und Kuchen. Frisch gestärkt folgte die lange Abfahrt entlang der wildromantischen Ramsauer Ache Richtung Berchtesgaden.
Da es dort ja auch ein Baustelle gibt, der wir gestern durch das Stadtzentrum ausweichen mussten, folgte ein kurzer Schlenker auf den Höhenrücken von Schönau. Es zogen sich aber die Wolken immer mehr zusammen und es begann auch ganz leicht zu nieseln. Folglich wurde der Blick auf den Königssee gestrichen und auch die Strecke etwas verkürzt.
Von Berchtesgaden weitgehend am Radstreifen entlang der Bundesstraße nach Marktschellenberg und nach kurzer Beratrung (außen flach herum oder oben drüber nach Hallein) entschieden sich die drei entspanten Fahrer doch der geplanten Route zu folgen und den Steierweg als dritten QD-Pass auch noch unter die schmalen Reifen zu nehmen.
Unerwartet hielt das Wetter auch hier noch aus, nur ein paar wenige kleine Tröpfelchen auf der steilen Abfahrt nach Hallein.
Dort ließ der starke, böige Wind nichts Gutes erwarten und es sah, ganz egal wohin sich der Blick auch richtete, eindeutig nach Regen aus. Also keine Extraschleife zum Schmutzbier (natürlich alkoholfrei) nach Kuchl sondern auf kürzestem Weg zurück zum Hotel.
Wie durch ein Wunder hatten wir eine regenfreien Strecke gefunden und kamen ohne gröber nass zu werden durch - oder anders ausgedrückt, die Regenklamotten wurden nur als Ballast und somit zur Steigerung des Trainingseffekts mitgeführt.
Und als durchaus positivem Nebeneffekt des frühen Starts am Morgen ist dieser Bericht schon vor dem Abendessen fertig und erspart so dem Reiseleiter die Nachtarbeit :-)
Ursprünglicher Etappenbericht
Diese Etappe - es könnte die Königsetappe sein - führt uns zuerst über St. Kolomann in die Wegscheid und weiter nach kurzer schneller Abfahrt mit ebenso kurzen Gegenanstieg in die Weitenau. Immer wieder bauen sich vor uns die Berge des Tennengebirges auf. Nach der Abfahrt hoch über der Schlucht des Weitenaubaches kommen wir nach Voglau. Hier erwartet uns der Hauptanstieg des heutigen Tages hinauf in das weitläufige Almgebiet der Postalm. Ein schöner langer Anstieg unterbrochen nur durch eine kurze Abfahrt und mit wunderbaren Ausblick auf die Berge des nördichen Salzburger Landes.
Gefolgt von einer mindestens ebenso schönen Abfahrt mit toller Kehrenserie hinunter nach Strobl am Wofgangsee. Diesen fahren wir entlang nach St. Gilgen. Hier vermeiden wir die Hauptstraße, fahren stattdessen durch den Ort und dann über eine kurze Rampe zum Radweg entlang der Hauptstraße weiter nach Fuschl am See.
Vorbei an den Roten Bullen geht es über eine kurze steile Rampe zum Perfalleck und wellig weiter zum Hintersee. Hier beginnt die Fahrt auf schmaler Straße hoch über der Strubbklamm, in die sich der Almbach tief eingeschnitten hat.
Die verbleibenden Kilometer rollen wir durch das Wiestal mit ein paar kurzen Rampen hinauf nach Adnet und zum Adneter Riedel nach Langwies aus.