05.06.2021,
gws:
Tag zwei unserer Wochenendreise begann mit einem Besuch beim Fahrradhändler des Vertrauens, da der für einen Teilnehmer die dringend gewünschte Erleichterung für das Bergfahren in Form einer besser abgestuften Kassette auf Lager und auch schnell montiert hatte.
So startete Gerhard eigentlich ja nur Reiseleiter - kurzerhand doch wieder zu einem Guide umfunktioniert - mit dem Teilnehmer und knapp halbstündiger Verspätung Richtung Salzkammergut.
Aber auch der größere Teil der entspannten Gruppe war durch Abgänge und Zugänge gut durchgemischt worden.
Der Plan die so entstandenen zwei entspannten Teilgruppen bei der ersten Rast auf der Postalm wieder zu vereinigen funktionierte perfekt.
Zuvor lagen aber der Anstieg nach Wegscheid und der in die Weitenau vor uns. Aber der neue Ritzelsatz wirkte extrem motivierend und so gelangte die 2-Mann-Gruppe bald zum Start in unseren heutigen Hauptanstieg zur Lienbachhöhe. Mit 800 Höhenmetern und etwas moderateren Prozentwerten als gestern, dafür aber mit doch deutlich höheren Temperaturen, ging es in die Osterhorngruppe. Luc, unser Guide, bezeichnete diese als Schwarzwald allerdings mit Hochgebirgspanorama. Und es glänzten ja wirklich der Dachsteingletscher und die noch reichlich vorhandenen Schneefelder des Tennengebirges im wieder herrlichen Sonnenschein über das Lammertal zu uns herüber.
Nach der Stärkung auf der Alm ging es hinunter zum Wolfgangsee. Zuerst eine geniale Kehrenserie, dann durch eine kurze Schlucht bis Strobl. Danach lässt sich leider am ersten Stück die viel befahrene aber wenigstens sehr breit ausgebaute Bundesstraße nicht gut vermeiden, dann aber kurz auf eine Nebenstraße und zuletzt auf den Radweg ab dem Gasthof Gamsjaga. Dessen Gastgarten direkt am See hatte die sportliche Gruppe zur Rast ausgewählt. Rainer ließ sich sogar ein kurzes Bad im See nicht nehmen, während die anderen schnellen Teilnehmer nur die Beine eintauchten - wie wir später erfuhren.
In neuerlich perfekter Zweierreihe den Wolfgangsee entlang kam richtig Flow auf und St. Gilgen war im Nu erreicht.
Ab dort tauschten wir die Bundesstraße gegen zwei kurze aber knackige Name-ist-Programm-Rampen, bevor es hinunter zum Fuschlsee und vorbei an der Rad Bull Zentrale Richtung Perfalleck weiter ging. Für diese zweite Name-ist-Programm-Rampe hätten wir uns vielleicht ein paar Flügel verleihen lassen sollen - aber es ging trotz deutlich zweistelliger Prozentwerte auch gut ohne.
Und wer hätte das gedacht, die ausdauernde Gruppe kam erst kurz nach der entspannten bei diesem letzten Quaeldich-gelisteten Hochpunkt des Tages an, hatte aber natürlich reichlich zusätzliche Strecke und Höhe zuvor bewältigt.
Als letzter landschaftlicher Leckerbissen blieb dann noch die Fahrt hoch über der Strubklamm auf der an die fast senkrechten Felswände geklebten Straße. Zuvor nahm die - wie Luc so schön sagte - Cappuccinogruppe aber noch schnell einen kleinen Imbiss im Gasthaus am Eingang zur Schlucht ein, wobei das Heißgetränk kurzer Hand gegen alkoholfreies Kaltgetränk getauscht wurde.
Auf dem verbleibenden Weg zurück zum Hotel fuhren wir zuerst durch das Wiestal, entlang des Stausees, dann noch eine kurze Rampe zur Hauptstraßenvermeidung und noch eine weitere über den Adneter Riedel. Voilà.
Nach fast präzise 110 km und deutlich über 2100 Höhenmetern schmeckte das Schmutzbier im Gastgarten des Hotels dann natürlich besonders gut. Apropos Hotel, diesem wird sowohl für die Zimmer als auch für die Verpflegung einhellig größtes Lob ausgesprochen. Tom hat also eine perfekte Wahl getroffen.
ursprüngliche Etappenbeschreibung
Diese Etappe - es könnte die Königsetappe sein - führt uns zuerst über St. Kolomann in die Wegscheid und weiter nach kurzer schneller Abfahrt mit ebenso kurzen Gegenanstieg in die Weitnau. Immer wieder bauen sich vor uns die Berge des Tennengebirges auf. Nach der Abfahrt hoch über den Schlucht des Weitenaubaches kommen wir nach Voglau. Hier erwartet uns der Hauptanstieg des heutigen Tages hinauf in das weitläufige Almgebiet der Postalm. Ein schöner langer Anstieg unterbrochen nur durch eine kurze Abfahrt und mit wunderbaren Ausblick auf die Berge des nördichen Salzburger Landes.
Gefolgt von einer mindestens ebenso schönen Abfahrt mit toller Kehrenserie hinunter nach Strobl am Wofgangsee. Diesem fahren wir entlang nach St. Gilgen. Hier vermeiden wir die Hauptstraße, fahren stattdessen durch den Ort und dann über eine kurze Rampe zum Radweg entlang der Hauptstraße weiter nach Fuschl am See.
Vorbai an den Roten Bullen geht es über eine kurze steile Rampe zum Perfalleck und wellig weiter zum Hintersee. Hier beginnt die Fahrt auf schmaler Straße hoch über Strubbklamm, in die sich der Almbach tief eingeschnitten hat.
Die verbleibenden Kilometer rollen wir durch das Wiestal mit ein paar kurzen Rampen hinauf nach Adnet und zum Adneter Riedel nach Langwies aus.