24.02.2020,
Pocatky:
Heute müsste es eigentlich vier Berichte geben, aus jeder Gruppe einen, denn alle Gruppen haben unterschiedliche Tage erlebt. Wir - die Gruppe 2 - rollten auf der Küstenstrasse Richtung Norden, es ging mal runter, dann wieder hoch und als wir in Tegueste ankamen, sahen wir schon die dicken Wolken über dem Mercedes Wald. Ich wähnte sie noch links und unser Ziel eher rechts, sollte mich aber täuschen, leider.Die Gruppen 3 und 4 stoppten hier, es wurden Entscheidungsrunden einberufen, mehrere Wahlgänge durchlaufen und am Ende fand eine Teilung statt. Die o. g. Schönwetterfraktion fuhr zurück ins Hotel, genoß mehrgängige Menüs in Puerto de la Cruz, der Rest tauchte wie wir in den Blätterwald ein und später in den Regen. Teilweise wurden wir durch die Blätter geschützt, aber nicht immer und so kamen wir bereits durchnäßt am Mirador de Cruz del Carmen bei Alex an. Verpflegung erfolgte daher schnell, ich stellte fest, dass ich meinen Beutel mit Wechselklamotten nicht mitgenommen habe und wurde von Sebastian und Holger komplett trocken eingekleidet - vielen Dank dafür. Bremsend ging es dann langsam wieder runter, Regen hörte in La Laguna auf und es wurden Geschenke von Quäl Dich verteilt - 500 m durch die Weinberge mit mindestens 20% Steigung, die rote Schleife drum rum habe ich vermisst. Auch scheint in München bei Peter ein anderer Maßstab zu herrschen, 200 m wie angekündigt waren es wirklich nicht. Als wir dann versucht haben, unseren Puls wieder zu normalisieren, an einer Stelle, wo von unten eine Stichstrasse kam, konnten wir zwei Mitfahrern aus Gruppe 4 zuschauen, wie sie eine andere Rampe bezwungen haben - Quäl Dich ist schon gerecht, Geschenke gab es für alle Gruppen! Danach fuhren wir gemeinsam weiter, endlich ins Kaffee und es gab... Unsere treuen Leserinnen und Leser werden es wissen.. Cheesecake! Diesen genießend konnten wir dann noch die Schlechtwetterfraktion mit Peter abfangen, die kurz hinter uns den Mercedes Wald erklommen haben. Die 14 km anschließend ins Hotel waren die schlimmsten der Woche, ich fiel immer wieder zurück, konnte nicht mehr, wurde von Andreas und Peter an die Gruppe wieder rangefahren und hätte mich so gefreut, hätte ich den Humboldt-Blick, an dem wir diese Woche zum zweiten Mal vorbeigebrettet sind, auch genießen können, wenigstens drei Minuten Pause. Leider wieder nichts! Durch La Orotava und Schlussbergsprint ins Hotel, ohne Zeitverbesserung.... Dann Mietrad zurückbringen, kein großer Trennungsschmerz.
Abends sitzen wir dann beim Abendessen, es werden Transfers zum Flughafen und nicht Roadbooks verteilt. Wir sprechen über die Woche und sind uns einig, dass sie schön war. Gesprochen haben wir diese Woche viel, nicht nur übers Radfahren, sondern auch über Sinn und Glück im Leben, was wir machen würden, würden wir im Lotto gewinnen (mehr Radfahren...), weiter arbeiten, ja/nein, noch einmal studieren, ja/nein und wenn ja, was. RTF´s organisieren, sich ehrenamtlich engagieren. Uns alle einte diese Woche die Liebe zum Radfahren, zum Rennrad und dabei spielt es weder eine Rolle, was man beruflich macht, noch wo man herkommt. Alle sitzen am Ende zusammen und freuen sich über den bezwungenen Berg, über die Zeit mit sich selbst, mit der Gruppe, sogar über das gemeinsame Quälen - auf dieser ersten Quäl Dich Reise des Jahres 2020!
P.S: @ Jan, heute ist mir aufgefallen, ich habe wenig „episch“ verwendet. Aber gleich bist Du in Südafrika und ich wollte nicht viel von Deiner Reise vorwegnehmen...