20.02.2020,
Pocatky:
Drei Fragezeichen müssen wir heute begegnen:
Was versteht man unter „Ruhetag“?
Wie fährt man, wenn man „gemütlich“ fährt?
Wie lange halten die Vorräte des Hotels von San Miguel 0%?
Marta gibt Antworten...Laut Wikipedia ist Ruhetag „im Radrennsport ein rennfreier Tag während eines Etappenrennens“. Nun, Etappenrennen fahren wir nicht, aber drei anstrengende Etappen haben wir bereits in den Beinen, als wir uns heute morgen - auch im Norden scheint mal die Sonne - Richtung Leuchtturm aufmachen. Gleich sind wir dann bei der Frage angekommen, wie man denn „gemütlich“ fährt, wenn man es als Gruppe beim Guide fordert. Unser Verständnis ist scheinbar ein wenig anders, denn wir brettern mit einem 30er Schnitt über die Küstenstrasse. Wenn sich diese Strasse mal zu Wahl stellen würde, sie würde nicht über 1% kommen, wir alle sind froh, als wir sie nach gefühlt 30 Kreiseln, viel Verkehr hinter Buenavista der Norte verlassen und auf einer einsamen Stichstrasse Richtung Leuchtturm fahren können. Ohne Autoverkehr, für diesen ist diese Strasse gesperrt, wir hoffen nur, für Alex wird eine Ausnahme gemacht, damit wir uns für den Rückweg stärken können. Beleuchtung wurde für die Tunneldurchfahrten gefordert, Scheinwerfer wären besser gewesen, in der Dunkelheit der Tunnels ist man in Zeit und Raum verloren. Bei schönster Sonne kommen wir beim Leuchtturm an, Alex mit seiner Familie ist auch da, ist noch durchgekommen und wir essen und kämpfen anschließend gegen den Wind, gegen den Berg, gegen uns in Richtung Los Silos.
Dann geht es von der Küstenstrasse ab, ins Hinterland, in die Plantagen und in die Berge. Als wir dann glauben, in die Wolken greifen zu können, gibt es einen Kaffeestop - in einem schönen Kaffee und wir wundern uns, die Gruppe 1 macht es auch. Nicht uns nach, selbstverständlich waren sie vor uns da. Sitzt aber draussen, wir gehen rein und genießen leckeren Kuchen und hiesige Bananen. Danach fängt es ein wenig an zu nieseln, der Schweinehund möchte eigentlich ins Hotel, in den Whirlpool, hat aber keine Lust auf die Küstenstrasse (immer noch unter 1%). Um die Gruppe nicht zu sprengen, reiht man sich ein und kurbelt weiter, Richtung Mirador Fuente del Rey. Ganz schön lange kurbeln, Küstenstrasse steigt auf 5%, ganz schön lange für einen Ruhetag, aber dann sind wir endlich oben und es geht runter ins Hotel.
Hier ziehen wir uns warm an, es ist kalt heute im Norden und trinken heiße Getränke am Pool (niemand drin), manche nehmen physiotherapeutische Hilfe in Anspruch, um morgen für die Königsetappe wieder fit zu sein. Manche von uns werden es bereuen, es heute nicht den Profis nachgemacht zu haben.
Und was ist mit San Miguel 0%? Wenn man den Verbrauch über das Jahr visualisieren würde, wären die Quäl Dich Wochen ganz klar zu sehen, ganz tief rot, der Anstieg des Verbrauchs pro Kopf, wie der aus der Masca Schlucht. Ob die Vorräte bis morgen Abend reichen? Und wird am Freitag dann etwas anderes getrunken? Etwas ohne Nullen? Wir werden es berichten.