17.01.2023,
climbing chaiser:
Unterschiedlicher als heute kann es kaum sein aber erstmal unserer tägliche Routine. Der Teide begrüßt uns heute ausnahmsweise nicht. Graue Wolken verschleiern ihn aber das ist uns (vorerst) egal.
Mit dem Bus shutteln wir nach La Caleta und starten bei warmen Temperaturen in Richtung El Teide. Heute fahren wir direkt an ihm vorbei und könnten mit der Seilbahn fast bis zum Gipfel fahren. Könnten wir aber wir wollen Rad fahren.
So geht es hinauf. 2100 Höhenmeter am Stück hinauf die nur durch das Buffet bei Silvia unterbrochen werden. Ewig könnten wir hier bleiben.
Langsam wird es in der Auffahrt kühler und Moment, da war ja was. Der Teide war ja heute Morgen in Wolken gehüllt und auf eben diese treffen wir gerade. Das war es dann wohl mit der Aussicht auf die atemberaubende Landschaft der Caldera. Egal, wir fahren weiter. Über den Berg müssen wir ja sowieso.
Am Alto del Retamar legen wir einen kurzen Stop ein und gut einen Kilometer gleich nochmal. Diesmal aber ungewollt. Der gerissene Schaltzug wird gleich zur Lehrvorführung genutzt. Wir bei Quäldich haben auch so etwas im Programm.
Keine 10 Minuten später geht es weiter und wie auf Bestellung, klart der Himmel auf als sich die Mondlandschaft der Caldera öffnet. Was nun folg lässt sich selbst mit allen epischen Superlativen nicht beschreiben. Eine derartig schöne Landschaft muss man mit eigenen Augen gesehen haben. Staunend und mit breiten Lächeln fahren wir durch die Lavafelder und vorbei am Finger Gottes immer mit stahlblauen Himmel und strahlenden Sonnenschein.
Aber es heißt ja nicht umsonst ein Tag der Gegensätze. Die Wolken die wir am Morgen sahen sind ja nicht verschwunden. Nein, wir sind nur über ihnen und da wir ja doch irgendwann wieder hinab fahren müssen wir noch einmal durch sie hindurch. So gut es der Wettergott vorher mit uns auch gemeint hat desto schlechter ist es jetzt. 8° Und Regen auf 40 km Abfahrt können uns aber trotzdem nicht aufhalten und erst recht nicht unsere gute Laune vermiesen.
Am späten Nachmittag kommen alle zwar durchgefroren aber mit breiten Grinsen im Hotel an. Ein wahrlich epischer Tag. Ein Tag der Gegensätze.
ursprünglicher Etappenbericht:
Um nahezu ganz Teneriffa kennen zu lernen, starten wir heute im Süden. Wir werden per Bus zu unserem Startort geshuttelt. Nach kurzem Einrollen durch Playa de las Americas beginnt die südliche Auffahrt in die Cañadas. Schneller als im Norden haben wir die dicht besiedelten Gebiete des Südens verlassen. Kegelberge und traumhaften Serpentinen begleiten uns die erste Hälfte des Anstieges. Die Berge, die vor einer halben Stunde noch mächtig erschienen, können wir auf einmal von oben betrachten. Vilaflor, wo Teneriffas Mineralwasser abgefüllt wird, ist das letzte kleine Dorf, bevor wir durch Kiefernwälder ganz nach oben fahren und die Luft immer dünner wird. In den Cañadas folgt eine absolute Traumlandschaft. Durch die mächtigen Lavafelder, vorbei an den Los Roques und am Teide. Nun warten bis zum Etappenziel "nur" noch 45 Abfahrtskilometer.