27.06.2019,
Klaus Hoffmann:
Nach dem schweren Tag gestern ging es heute in das Herz der Dolomiten, das non-plus-ultra für alle Radsportfans - die Sella Ronda. Bei Postkartenwetter stellte sich die Gruppe3 der klassischen Sella Ronda, Gruppe2 ging auf die Sella Ronda extended, und die unersättliche Gruppe1 fuhr eine Sella Ronda "Otto".
Der erste Anstieg hoch zum Sellajoch lief für alle gut, die Temperaturen waren noch erträglich und die Beine halbwegs frisch. Die beeindruckenden Felsnadeln zur linken und rechten Seite, ein geschwungenes Asphaltband voraus, der glasklare blaue Himmel über dir - Radfahrerherz, was willst du mehr! Das Grödnerjoch rollten die Teilnehmer in ihrer Euphorie noch weg, ehe es hinunter zu einem ersten Espresso-Zwischenstopp ging. Der Passo Valparola wurde schon schwerer: die Sonne brannte, der Anstieg war steiler, die Beine erinnerten sich an die letzten harten Tage. Nach der Verpflegung auf dem Pass ging es zum Pordoi - dem letzten Pass für heute. In 33 Kehren schlängelt sich die Straße mit geringen Prozenten hinauf, bei der Gluthitze war aber jeder Radler froh das Passschild erreicht zu haben. Als Belohnung ging es abschließend in rasanten Abfahrt wieder hinunter zu dem exklsiven Hotel in Carnazei - ein pefekter Radtag!
–––
Was wären die Dolomiten ohne die Sella Ronda, die klassische Sellarunde rund um den Sellastock. Wir entscheiden uns heute für eine ,,extended"-Version dieser Runde, und starten von Canazei aus direkt mit dem langen Anstieg zum Sellajoch. Nach einer kurzen Abfahrt ist das Grödnerjoch als Pass Nummer zwei dann keine allzu große Herausforderung, es heißt aber natürlich auch mit den Kräften so gut wie möglich haushalten. Die Abfahrt führt uns über Corvara - wo wir über den Passo di Campolongo auf die klassische Sellarunde abkürzen könnten - bis nach Stern, wo der lange Anstieg zum Passo die Valparola ansteht. Und den Passo di Falzarego bekommen wir mit einer kurzen Abfahrt gratis dazu. Es geht nun ins Tal hinab, wo zwischen Cernadoi und Arabba das einzig nenneswerte Flachstück des Tages kommt. Eine gute Gelegenheit vielleicht, nochmal die letzten Kräfte zu sammeln, für den finalen Anstieg, den Passo di Pordoi, der uns wieder nach Canazei zurück führt.
Varianten: Der Passo Campolongo, Teil der klassischen Sellarunde, fehlt auf der extended-Version. Man kann ihn optional noch aus Stichstraße fahren und 12 km / 400 Hm zusätzlich gewinnen. Wer stattdessen lieber eine Art Ruhetag genießen möchte, fährt die klassische Sellarunde und kommt auf insgesamt 61 km / 2000 Hm.