26.06.2019,
B-Schraube:
Kurz und knackig - das war heute das Motto. Auf 55km verteilt zwei Pässe, doch die hatten es in sich. Vom Start weg ging es direkt in den ersten Pass, oder sollte es zumindest gehen. Denn nach einigen hundert Metern sorge ein Schlagloch für einen Plattfuss sowie eine unfreiwillige Garmin-Suche. Dazu vergass ein nicht namentlich genannter Guide seine Trinkflaschen im Transporter, was angesichts der angesagten Temperaturen von über 30 Grad eine eher suboptimale Strategie war. Mit etwas Anlaufschwierigkeiten wurde also der Passo di Giau - ein wahrer Dolomitenklassiker - in Angriff genommen. Bereits jetzt brennt die Sonne unbarmherzig vom Himmel, und die meisten haben mit den kurzzeitig zweistelligen Steigungsprozenten arg zu kämpfen. Oben ist die Stimmung dann aber grandios - es ist einfach ein tolles Gefühl, morgens um zehn auf einem Pass zu stehen.
Nach einer flüssigen Abfahrt teilt sich das Feld. Während die einen gleich ganz runter nach Caprile rollen, wählen die anderen noch einen kurzen Schlenker über den Colle Santa Lucia, und werden dafür mit einer phänomenalen Aussicht über die, letztes Jahr durch Unwetter leider arg in Mitleidenschaft gezogene, Landschaft entschädigt. Zwei Teilnehmer schafften es dann, die Mittagsverpflegung zu verfehlen. Diese wurde jedoch dringend benötigt, da der nun folgende Endanstieg des Passo di Fedaia alles abverlangen würde. Und tatsächlich, bei 30 Grad und an der prallen Sonne fast durchgehend zweistellige Steigungsprozente zu fahren ist wahrlich kein Zuckerschlecken. Eine lange Gerade tut ihr übriges - man bleibt gefühlt an der Strasse kleben. Doch auch dieser Anstieg hat einmal ein Ende, das befürchtete Massensterben blieb aus. Und so ist mit der Abfahrt nach Canazei auch diese Etappe für alle geschafft. Für alle? Nein, ein nimmermüder Teilnehmer aus Gruppe Eins fährt, wie bereits zwei Tage zuvor, den (noch steileren!) Zusatzanstieg. Bei diesen Bedingungen fast übermenschlich.
Variante: Aus der kurzen Etappe kann man den ultimativen Dolomitenhammer machen, wenn man noch Forcella Staulanza und Passo Duran ins Programm nimmt. Unglaubliche 119 km / 3800 Hm sind dann die Ausbeute.