01.03.2025,
Jan:
Die mobile Sendezentrale der quäldich-Berichterstattung hat mittlerweile in Kapstadt, Südafrika ihren Arbeitsplatz eingerichtet und versucht sich nun über acht Etappen an einem Once-In-A-Lifetime-Realitätscheck. Wir versprechen unvergessliche Tage, Erfahrungen, die man in Europa nicht machen kann, epische Pässe, ikonische Weinorte, Sonne, Sonne, Sonne und die Weite Afrikas.
Heute Morgen sind die Erwartungen naturgemäß hoch zum Start der ersten Etappe, aber es strömt uns auch eine große Portion Zuversicht aus der Teilnehmerschar entgegen, immerhin hatte bis hierhin alles wie am Schnürchen geklappt. Von der Abholung vom Flughafen, über das gemeinsame Räder zusammenbauen, bis hin zum Abendessen gestern Abend. Das Restaurant hatte ich als mein Lieblingsrestaurant weltweit annonciert, und das will etwas heißen bei der großen Konkurrenz nicht zuletzt von
Luchin und der
Cantina Reggiana in Chiavari. Aber was uns Jorge und Jonathan gestern geboten haben, war wieder außerordentlich einfallsreich, überzeugend kombiniert und geschmacklich fantastisch. Drei Vorspeisen, vier Hauptgänge und eine
Tropical Mess als Dessert, die ich nie bestellt hätte, aber sicherlich wieder bestellen werde!
Nun also liegt der erste Etappentag vor uns: wir nehmen uns Zeit, die Kap-Halbinsel zu erkunden. Ganz entspannt heißt es heute zu akklimatisieren. Kein Kofferpacken. Einfach nur Radfahren in Kapstadt, entlang einiger der schönsten Schauplätze der Cape Town Cycle Tour. Wider Erwarten ist heute Riaans entspannte Gruppe 3 die größte, der ich mich demnach zur Unterstützung ansschließe. Entspannt geht es durch Green Point, Sea Point und Clifton nach Camps Bay, das so früh am morgen noch ruhig ist. Wider Erwarten sind die 12 Apostles in tiefe Wolken gehüllt, heute ist der erste bedeckte Tag seit langer Zeit, im Februar reihte sich Hitzetag an Hitzetag. Noch herrscht heute bedeckter Himmel bei angenehmen 20 Grad. Niemand sieht das Sonnenversprechen in Gefahr. Aber auch am Ende der 12 Apostle, am Hochpunkt des ersten Anstiegs
Suikerbossie und auch noch am
Chapman's Peak Drive hängen die Wolken tief. Aber später soll es aufklaren, und nicht nur deswegen ist die Motivation groß, heute noch weiter zu fahren als bis nach Nordhoek. 8 von 12 Teilnehmer:innen aus unserer Gruppe wollen weiter! 20 Kilometer weiter nach Kommetjie, an den Misty Cliffs vorbei bis nach Scarborough zur Pause im Village Hub. Azurblau liegt der Atlantik vor Misty Cliffs zu unserer Rechten. Die Begeisterung ist hoch, dabei ist die Sonne gerade erst raus gekommen.
Ich mag das Village Hub in Scarborough. Erst Recht, seit sie Tische davor stehen haben, und man sich am Kiosk Caffè und Essen bestellen kann. Ruhige, entspannte, südafrikanische Atmosphäre, und dennoch die Pause nur genauso lang, wie wir sie gerne hätten. 2 doppelte Espresso, 2 Kickstarter (Rote Bete, Ingwer, Karotte, Kiwi, Ananas) und ein Grilled-Vegetable-Sandwich später genießen wir die endlich mit Wucht herauskommende Sonne. Wir sind im Sommer angekommen.
Die Misty Cliffs gibt es tatsächlich nur hier. Eine Straße genau neben der Brandung, die Gischt in der Luft, azurblauer Atlantik. Magisch! Hout Bay vor uns in der Abfahrt nach Kommetjie: "Wenn man einen Wikipediaartikel zum Thema Meersbuchten schreiben müsste: so würde ich ihn bebildern", sagt Andreas, der wie viele andere aus der Reisegruppe nicht mehr aus dem Grinsen heraus kommen. Nordhoek's Long Beach liegt strahlend weiß in der Sonne unter uns, Chapman's Peakdrives roter Fels über uns, der gleißende Atlantik vor uns, und wir mitten drin.
Zurück an Suikerbossie hat der Wind inzwischen zugenommen und die Hitze so gestiegen, dass wir in Camps Bay nochmal Wasser fassen müssen, um den letzten und forderndsten Anstieg zum
Kloof Nek zurück zu liegen, in dem wir im eigenen Saft kochen.
Dann nur noch Schaulaufen auf der Panoramastraße zum Signal Hill, Bilder im Yellow Frame und epochaler Einzug nach Kapstadt!
An den unvergesslichen Tag können wir einen Haken machen ✅