18.05.2023,
kristin:
Kristins Version des Tages:
Nachdem sich in der von René dürchgeführten (notariell nicht beglaubigten…) Abstimmung gestern Abend eine Mehrheit gegen einen früheren Start entschieden hat, stehen wir auch heute wieder um punkt 9 Uhr bereit zur Abfahrt vor unserem sympathischen Hotel. Dass uns dabei erstmalig die Sonne im Stich lässt, hat den Vorteil, dass wir Danielas bis ins Letzte durchgestylte Outfit in seiner vollen Pracht bewundern können: Vom Helm über Trikot, Hose, Socken und Schuhen bis hin zu Tasche und Lenkerband präsentiert sich alles im einheitlichen Blumendesign. Sensationell!
Alle drei Gruppen machen sich zeitgleich auf denselben Weg, der uns zunächst über den bereits bestens bekannten Col d’Ey führt. Vor dem anschliessenden Anstieg zum Col de la Sausse entscheidet Holger, sich doch lieber der Gruppe 3 anzuschliessen und sich so ein paar Pässe zu ersparen. Angesichts von Wind und Kälte kurz darauf kommt kurz der Wunsch auf, Holgers Beispiel gefolgt zu sein. Rund um den Col des Roustans, mit 1030 Metern heute unserem höchsten Punkt, herrscht aber zum Glück wieder Frühlingwetter.
Bei der Abfahrt zur Mittagspause enteilen uns Stefan und Marc soweit, dass wir sie erst glücklich vereint mit Gruppe 1 vor einer Bäckerei in Cornillon-sur-l’Oule wiedertreffen. Der Bäcker hatte eigentlich schon geschlossen, hat für die Gruppe 1 aber extra sein vollbeladenes Marktfahrzeug geöffnet, das ordentlich geplündert wird. Wir anderen fahren weiter zur Auberge de l’Oule, wo die Gruppe 3 bereits ordentlich am Schlemmen ist. Immerhin sind sie in dem für einen Mittwochmittag erstaunlich vollen Restaurant die einzigen, bei denen keine Flasche Wein auf dem Tisch steht. Während der etwas längeren Wartezeit auf das Essen nehmen wir unter anderem mit Interesse zur Kenntnis, dass Jörg Beziehungen zum Sportchef eines der renommierten Profi-Teams hat, über den er evtl. an ausgemusterte Spitze-Räder herankommt – sofort füllt sich sein Auftragsbuch!
Nach der Pause gibt es keine Varianten mehr. So müssen sich alle mit vollem Magen zunächst die recht steilen 8 Kilometer auf den Col de Soubeyrand hochquälen. Danach kann der Col de Peyruergue auch niemanden mehr schrecken, zumal es anschliessend die letzten 20 Kilometer zurück nach Buis-les-Baronnies nur noch bergab geht.
Nach den erneut gut 130 Kilometern trifft Toms Ankündigung, am morgigen Feiertag wegen erstmaligen Regens vermutlich erst um 14 Uhr und nur zur Ruhetag-Etappe zu starten, auf grosse Gegenliebe. Das wie immer sehr gute Abendessen können wir somit in aller Ruhe geniessen und uns darauf freuen, morgen früh mal richtig auszuschlafen.
Hier aus der Sicht von Dominique:
Mittwoch ist Ruhetag. Das galt aber nicht für diese Reise 😁 Aufgrund der Wetterprognose für die restlichen Tage wurde entschieden, den letzten trockenen Tag der Woche nochmals ausgiebig zu nutzen und die Route 3 in Angriff zu nehmen.
Diese tolle Runde führte uns in den Norden, zur Auswahl standen eine A und B Variante, sowie ausnahmsweise eine "kurz" Variante für mögliche, kurzfristige wetterbedingte Anpassungen.
Das Warm-Up übernahm direkt nach Start im Hotel der Hausberg Col d'Ey, spätestens er trieb allen die Müdigkeit aus den Augen und brachte die Wärme und Energie in die doch schon etwas müden Beine zurück.
Nach der rasanten Talfahrt in das Eygues Tal ging es flott weiter zum Col de la Sausse. Wunderbare Felswände, üppige Wiesen und eine tolle Aussicht erleichterten den Aufstieg enorm.
Bei der Abfahrt durch die wunderschöne Schlucht Défile des Trente Pas fiel es einem öfter mal schwer den Blick auf der Strasse zu halten. Vor der Mittagspause galt es nun noch den Col Lescou zu bezwingen. Ein ebenfalls wunderbarer Aufstieg mit üppiger Natur und einer Weitsicht oben auf dem Plateau die für alle Schweisstropfen entschädigte.
Warm angezogen und mit der Aussicht auf die Mittagspause nahmen wir die etwas längere Abfahrt in Angriff, welche auf dem unteren Teil nochmals wunderschöne Kurven inmitten schroffer Felswände zauberte.
Dann ging es auf Nahrungssuche in diesem einsamen Tal. Nach einem kurzen erfolglosen Abstecher nach La Motte fanden wir dann doch noch eine Auberge mit typisch regionalem Essen. Gruppe 2 stiess ebenfalls kurz darauf hinzu, lediglich Gruppe 1 machte ihrem Namen alle Ehre und verpflegte sich on the go bei einem mobilen Bäcker.
Mit der französischen Gemütlichkeit und wohl genährt nahmen wir nach der Pause mit dem Col de Soubeyrand die letzen Höhenmeter in Angriff. Nach einer rasanten Talfahrt bogen wir rechts in die Passstrasse ein, schalteten zurück und schlängelten uns gemütlich die ruhige Passstrasse hinauf. Durch Wälder und Wiesen und wiederum mit spektakulärer Aussicht vergass man auch fast das eher schwere Mittagessen, welches dem einen oder anderen noch im Magen lag.
Gut gelaunt erreichten alle den Gipfel für ein gemeinsames Foto. Mit dem Weitblick hinüber zum Col d'Ey, dem letzten Gipfelziel für heute, genossen alle die rasante, aber sehr windige Abfahrt hinunter ins Tal.
Der moderate, sehr angenehmen Aufstieg zum Col d'Ey hatten dann alle nochmals gut überstanden. Zum letzten Mal wurden die Windjacken angezogen und die Abfahrt Richtung Buis unter die Räder genommen.
An der Hotelbar stiessen dann alle auf einen unfallfreien, trockenen und wunderschöneTag auf dem Rennrad an. Cheers!
–––-ursprüngliche Etappenbeschreibung–––-
Es geht natürlich immer noch mehr. Im heutigen Fall geht es einfach noch tiefer ins Diois hinein, und zur Regelplanung kommen der einsame Col de Muse und der sehr schöne Col des Roustans noch hinzu.