18.09.2023,
thomsen79:
Ein tierischer Tag liegt hinter uns. Was ist uns nicht alles über den Weg gelaufen. Große Kühe, kleine Kühe, hechelnde Hunde oder auch dunkle Schweine, allerdings im Gehege.
Wir kämpfen uns am Morgen durch Bastias Straßenverkehr, gerade als ich mich an den Autogestank gewöhnt habe, musste ich mich nach dem Abzweig zum ersten Berg wieder an saubere Luft gewöhnen. Es gibt schlimmeres. Wir verlassen also die Waschküche am Meer, die Berge stecken nicht in den Wolken, nur die Sicht könnte etwas besser sein. Aber auch das soll uns nicht stören am ersten Pass der wie ein Geheimtipp daher kommt. Kaum Verkehr, nur die schon erwähnten Tiere.

Unsere Mittagsverpflegung haben wir spontan von der ersten Passhöhe auf Kilometer 60 verlegt und wurden von Bastis Köstlichkeiten verwöhnt. Ich wusste schon was mich erwartet und bin mit reichlich Hunger bei ihm angekommen, wie erwartet die Richtige Entscheidung. Danach trennten sich die Wege denn es gab ja noch die Stichstraße nach Haut Asco, hoch auf ca. 1400 Meter. Kurzer Windweste - Regenjacken Check und los ging es. Vereinzelte Tropfen vom Himmel störten uns erstmal nicht und so ging es durch eine wunderschöne Schlucht 25 Kilometer in eine Richtung, nach oben.

Da uns auf dem Weg nach oben immer mehr Topfen auf dem Kopf gerieselt sind, wurde der auch schon im Vorfeld eingeplante Stopp im Bergrestaurant spontan nach drinnen verlegt. So nah wie hier oben kommt man dem Monte Cinto nicht, immerhin mit 2706 Meter der höchste Berg auf Korsika.
Auch wenn das Wetter besser sein könnte, er war zu sehen. Der höchste Punkt auf dem Bild in der Mitte:

Die anschließende Abfahrt wurde wiederum ein Highlight. Weiter unten in der Schlucht musste man ab und an kurz anhalten um ein Foto zu knipsen, wie man sehen kann bei deutlich besserer Sicht:

Auch ein Platten und eine Di2 die nicht mehr das machen wollte was wir wollten, konnte uns nicht mehr stoppen auf dem Weg in die alte Hauptstadt Corte. Und so schlenderten wir durch die belebt Stadt zum Pascal Paoli Platz um im Pascal Paoli Restaurant zu essen. Wer das ist? Ein korsischer Freiheitskämpfer der im 17 Jahrhundert die Insel regierte und die Stadt zur Hauptstadt ernannte.
So schließt sich unser heutiger Tag, fast.
Warum heiß es im Titel „Korsische Mufflons und Bartgeier“?
Bei meiner abendlichen Ansprache habe ich erwähnt, dass man beide Tiere vielleicht auf dem Weg nach Haut Asco sehen kann. Aber was die Natur mach, darauf haben wir kein Einfluss. Leider haben wir weder die Mufflons noch die Bartgeier gesehen, vielleicht ja beim nächsten Mal.
Als Titel der heutigen Etappe wolle ich nur etwa Neugier schüren, es sei mir verziehen.
Die ursprüngliche Beschreinung der Zusatzvariante:
Die Skistation Haut-Asco ist einer der höchsten mit dem Rennrad erreichbaren Punkte Korsikas, gelegen direkt unterhalb des 2706 m hohen Monte Cinto, des höchsten Berges der Insel. Auf einer - zugegebenermaßen langen und schweren - Etappenvariante kann man die Sackgasse nach Haut-Asco noch mitnehmen. Hier werden fast 1300 Höhenmeter am Stück erklommen, allerdings auf mehr als 30 Kilometer Strecke.