22.08.2020,
N@dine:
Das schöne Wetter bescherende Hoch mit dem Namen Frederik ließ den heutigen Tag wieder sehr sonnig und heiß erscheinen und daher entschieden wir eine halbe Stunde früher zu starten. Als wir los fuhren, um den Col de Vars zum besteigen, war es noch angenehm kühl. Vom Hotel geht es steil herunter und ein paar Kilometer weiter direkt in den Aufstieg. Während wir hoch klettern sinnieren wir über die ganzen Eindrücke, die wir in den vergangenen Tagen erhalten haben. Ob und wie die jeder verarbeitet ist mir ein
Rätsel. Was genau wird im Gedächtnis bleiben? Woran werden wir uns mit Hilfe der Bilder erinnern? Bleiben die Gesichter, die Lacher, die gemeinsamen erlebten Anstiege im Kleinhirn verankert? Als Olivier an den vorherigen Tagen detailliert über ein paar Anstiege berichtete, die er bereits gefahren war, hat mich das sehr beeindruckt. Ich weis nicht, ob ich die ganzen Details der einzelnen 10-30km langen Anstiege noch so genau wüsste.
Nach 2 Stunden Anstieg waren dann auch die letzten am Gipfel. Ca 20km in der Nähe von Barcelonette steht Sylvia mit der Mittagsverpflegung. Immer gut sie zu sehen..das Essen ist stets top gewählt und macht uns immer satt.
Nun noch um die Kurve fahren, am Bach entlang und ab in den 30km Anstieg zum Col de la Cayolle. Nach wenigen Kilometern gibt es eine Badestelle, die wir uns nicht entgehen lassen. Bei Temperaturen über 30 Grad ist es genau das richtige. Mit naßem Kit gehts wieder aufs Rad. Tatsächlich fühlt es sich nach geraumer Zeit wieder so lange her an, dass wir mit Radschuhen im Wasser standen. Nach 10km erscheint der ersehnte Brunnen. Eine erneute Dusche ist Pflicht. Der Anstieg hat erbarmen mit uns und seine Prozente bewegen sich im einstelligen Bereich. Wunderbar. Oben warten die andern. Wir nehmen die Abfahrt und machen einen weiteren Brunnen (-und Cola Stop). Heute ist schließlich Badetag. Morgen dann im Meer!! :)
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Der Col de Vars hat auf der Route des Grandes Alpes irgendwie den Ruf des unscheinbarsten Passes. Das liegt aber weniger an ihm selbst – immerhin ist es auch ein Zweitausender, und idyllischen hochalpine Szenerie hat er auch zu bieten – es sind eben die anderen Pässe, die ihn noch übertreffen. Nichtsdestotrotz steht er heute auf unserem Speiseplan, und das nicht zu unrecht. Die Abfahrt führt uns dann ins Ubaye-Tal, dem wir bis Barcelonnette folgen. Ein besonderes Highlight unserer Fernfahrt ist dann der zweite Pass des Tages, der Col de la Cayolle. Auch er hat es ein wenig schwer, da er parallel zum Höhensuperlativ Cime de la Bonnette führt, aber für diese Ausgabe von Freiburg-Nizza haben wir uns bewusst für den Cayolle entschieden. Die schmale Straße durch die wildromantsiche Gorges du Bachelard ist einzigartig, ebenso wie die karge Landschaft im Mercantour-Nationalpark rund um die Passhöhe. Und auch die lange Abfahrt bietet mit den roten Felsen der Gorges de Daluis nochmal ein Ausrufezeichen. Wir haben nach einer langen Etappe die Seealpen erreicht, Nizza ist in Tagesdistanz, und so lassen wir es heute in Puget-Théniers gut sein.