Fernfahrt Freiburg-Nizza 2022
Cottische Alpen, Alpen, Dauphiné, Provence, Provence-Alpes-Côte d'Azur
28.08.2022,
Mamalisa:
Unser Start in den Tag beginnt erneut mit einem grandiosen Frühstücksbuffet. Trotz der nächtlichen Doppelbesetzung des Hotels unserer beider Gruppen gibt es hier keinerlei Rückstau: Der Kaffee läuft und wir werden in gewohnter Manier mit frischem Baguette, Croissants, Müsli in sämtlichen Variationen, Obstsalat... und allem was der Mensch sonst noch so zum Bergradeln braucht - verwöhnt. Jan verrät uns schliesslich noch seinen Geheimtipp und gibt den Standort der kleinen Boulangerie in Arvieux mit den preisgekrönten Himbeertörtchen preis. Diese seien sogar schon für unsere Gruppe vorbestellt, wie er uns wissen lässt. Wenn das mal keine perfekte Organisation ist! Voller Vorfreude auf die «Tartes aux framboises», die uns bei Kilometer 40 auf der Abfahrt des Col d'Izoard erwarten, machen sich unsere drei Gruppen auf den Weg zum heutigen Etappenziel in Jausiers. Der Izoard wartet mit grandioser mondartiger Landschaft auf, dessen Anblicke wir auf der angenehm verkehrsarmen Passstrasse in vollen Zügen geniessen können.
Alle Bilder (quäldich-Portal)
Fernfahrt Freiburg-Nizza 2022
Seealpen, Alpen, Provence, Provence-Alpes-Côte d'Azur
28.08.2022,
bergauf beschleunigen:
Nachdem unter Zuhilfenahme der hoteleigenen Heissluftfoehne die Radtrikots und Rennradschuhe vom Gewitterschauer am Vorabend wieder getrocknet waren, machten wir uns bei bestem Wetter zum finalen Aufstieg auf den Col de la Bonette auf.
Mit der Zusatzschleife auf den Cime de la Bonette sollten wir mit 2808 Metern den höchsten Punkt unserer Reise erreichen.
Bis dahin waren jedoch noch 1600 HM und knapp 23 km zu absolvieren. Bei einigen waren an Tag 8 der Reise die Beine schon ein wenig schwer, so dass die Gruppen sich im Laufe des Aufstiegs bunt vermischten.
Uebergluecklich ueber das Erreichte und bisweilen überwältigt von der eigenen Leistung und den aufbrandenen Gefühlen, wurde am Gipfelkreuz auch die eine oder andere Träne weggedrueckt.
In den folgenden 118 km bis auf Meereshöhe in Nizza, in den 2800 HM zu vernichten waren, sollten für viele die Schnellsten ihrer Rennradkarriere sein, ging es, unterbrochen von der letzten Mittagspause bei Louis, doch stetig bergab.
Alle Bilder (quäldich-Portal)
Fernfahrt Freiburg-Nizza 2022
Dauphiné-Alpen, Cottische Alpen, Alpen, Savoyen, Dauphiné, Auvergne-Rhône-Alpes, Provence-Alpes-Côte d'Azur
26.08.2022,
bergauf beschleunigen:
Nach einem wieder einmal leckerem und reichhaltigem Frühstück, welches keine Wünsche offen ließ radeln wir entspannt 40 km von Lanslebourg-Val-Cenis nach Saint Michel-de-Maurienne. Dort angekommen halten wir noch mal kurz für eine Energieriegellänge bevor wir zur ersten Bergetappe des Tages starten!
11 km bis zum Col de Telegraphe liegen vor uns. Leider teilen wir uns die Straße mit unzähligen motorisierten Verkehrsteilnehmern. Wie sich später rausstellt, ist in Valloire ein internationales Treffen von Gelaendefahrzeugbesitzern.
Endlich oben am Col de Telegraph angekommen, werden wir wieder mit den Leckereien, die Louis für uns bereit hält entschädigt und füllen unsere Energiereserven wieder auf. Denn nach einer kurzen Abfahrt beginnt in Valloire unser zweiter Anstieg zum Col du Galibier. Diesen Bergpass mit seinen 17 km Anfahrt teilen wir nur noch mit einigen wenigen motorisierten Teilnehmern.
Begleitet werden wir auf diesem Pass mit herrlichem Rückenwind und den anfeuernden Pfeifrufen der pelzigen Murmeltiere, die man hier und da im Grün der Berge herumhoppeln sieht.
Alle Bilder (quäldich-Portal)
Fernfahrt Freiburg-Nizza 2022
Savoyen, Grajische Alpen, Alpen, Auvergne-Rhône-Alpes
25.08.2022,
Mamalisa:
Nach einem ganz vernünftigen Frühstück - diesmal mit zwei Kaffeevollautomaten und zusätzlichem Filterkaffee - waren wir wieder pünktlich um 9 auf der Straße! Heute stand mit dem Col de l'Iséran (2.770m) der höchste befahrbare Gebirgspass der Alpen auf dem Programm. Nach anfänglichem Einrollen ging es dann ab Kilometer 10 bereits zur Sache. Leider mussten wir auch heute die erste Hälfte des Anstiegs mit jeder Menge motorisierten Verkehrsteilnehmern teilen. Bis zu Louis' Verpflegung in Val d'Isère haben wir zum Glück nicht nur bereits die halbe Passauffahrt, sondern auch etliche Tunnels und Galerien hinter uns gelassen. Wie wir aber bei der Mittagspause feststellen durften, sind nicht nur diese gefährlich - mitunter sollte man mindestens ebenso umsichtig mit höllisch scharfen Victorinox-Wellenschliffmessern umgehen! Allen Warnungen zum Trotz wurde ebensolches Messer dem ein oder anderen beim Baguette-, Käse- oder Apfelschneiden zum Verhängnis! Gut gestärkt ging es für unsere Gruppen weiter in den Kampf und nach den folgenden 17 Kilometern erreichten schließlich alle den Iséran, auf dem sich das Wetter heute von seiner besten Seite zeigte.
Alle Bilder (quäldich-Portal)
Fernfahrt Freiburg-Nizza 2022
Walliser Alpen, Alpen, Savoyen, Grajische Alpen, Aostatal, Wallis, Auvergne-Rhône-Alpes
24.08.2022,
bergauf beschleunigen:
Auf dieser Tour sollte der Fotospeicher eurer Handy's leer sein!
Noch warm eingepackt geht es nach der Nacht im Auberge de I'Hospice 25 km bergab! Die tags zuvor mühsam erklommenen Hoehenmeter werden rasant schnell um 1500 HM reduziert. Der Blick zurück in die Berge ist atemberaubend.
Wieder zurück im Tal entledigen wir uns der nun überflüssigen warmen Bekleidung.
Weiter geht es auf der beeindruckenden Hoehenstrasse Route des Salasses, die spektakuläre Blicke in das tief liegende Aosta Tal ermöglicht.
Die nächste voller Freude erwartete Etappe führt uns direkt zum Verpflegungswagen, wo Louis mit seinen Köstlichkeiten auf uns wartet! Das Essen genießen wir mit einem tollen Ausblick auf den Mont Blanc, der majestätisch ueber der Alpenkulisse thront.
Gut gestärkt setzen wir unsere Etappe Richtung dem kleinen St. Bernard fort! Die Strecke führt uns durch kleine malerische Orte. Auf der Serpentinenstraße hoch zum Kleinen St. Bernard lohnt sich jeder Blick ins Tal.
Alle Bilder (quäldich-Portal)
Fernfahrt Freiburg-Nizza 2022
Walliser Alpen, Alpen, Westschweizer Voralpen, Aostatal, Wallis, Waadt
23.08.2022,
Mamalisa:
Nach ausgiebiger Stärkung bei einem reichhaltigen Frühstücksbuffet ging es für uns heute bereits auf die 3. Etappe unserer Fernfahrt Freiburg-Nizza. Pünktlich um 9 ging es los. Zunächst konnten wir auf flacher Strecke durch das Gruyère unsere Beine lockern und bei Kaiserwetter die Bergkulisse genießen. Doch schon nach den ersten 17 Kilometern hatten wir in Montbovon die erste Panne zu verzeichnen - mit der Diagnose "gebrochenes Schaltauge" war eine Weiterfahrt erstmal nicht möglich. Zum Glück rückte Louis mitsamt Transporter an, so konnte auch zügig für Ersatzmaterial gesorgt werden. Der Rest der Gruppe machte sich derweil auf den in Montbovon beginnenden Anstieg zum Stausee Lac de l'Hongrin. Die landschaftlich wunderschöne Strecke durch an Heidi-Filme erinnernde Kulissen ließ sich bis auf ein kleines Stückchen schlechten Asphalt auch sehr gut fahren - hier gab es prompt die nächste Panne zu verzeichnen. Der Schlauch wurde aber schnell gewechselt und so ging es auf Kuh-reicher Strecke zügig weiter.
Alle Bilder (quäldich-Portal)
Fernfahrt Freiburg-Nizza 2022
Südschwarzwald, Schwarzwald, Jura, Baden-Württemberg, Jura (CH)
22.08.2022,
majortom:
Erwartungsfroh aber auch schon bisweilen aufgeregt, erwarten knapp 30 Gäste am Fuße des Schwarzwaldes sehnsuechtig den Start zu der prestigetraechtigen Fernfahrt Freiburg Nizza.
Nach wochenlanger Dürre ueber dem ganzen Land, sind ausgerechnet zum Start die Reste des Alpentiefs mit heftigen Niederschlägen auch ueber Freiburg spürbar. Die Verschiebung der Startzeit um 60 Minuten heilt jedoch das Groebste und beschert uns eine trockene Auffahrt zum Schauinsland, der mit seinen 1000 Hoehenmetern jeden auf Touren kommen lässt.
Verkehrsarme, landschaftlich traumhafte Nebenstrecken durch den Schwarzwald führen uns dann an die Dreilaenderbruecke ueber den Rhein, wo sich die geballte Frauenpower der Reise, dem Fotographen für das Bild des Tages präsentiert.
Durch das leicht hügelige Elsass erreichen wir nach 134 km unser Etappenziel Delémont. Eine gelungene Startetappe der Grand Tour.
"Ursprüngliche Etappenbeschreibung"
Noch ist Nizza weit weg...
Alle Bilder (quäldich-Portal)
Fernfahrt Freiburg-Nizza 2022
30.09.2021,
Jan:
Die Grand Tours sind schon immer unsere Flaggschiffe. Hervorgegangen sind sie aus der Deutschland-Rundfahrt, für die wir seit 2009 berühmt sind. In Flensburg-Garmisch 2015, Garmisch-Florenz 2016, Freiburg-Bordeaux 2018 und Garmisch-Rom 2019 sowie Basel-Barcelona 2021 hatten die Grand Tours ihre bisherigen Höhepunkte.
In all diesen Jahren haben sich die quäldich-Reisen weiter entwickelt. Während uns früher viele mit der Deutschland-Rundfahrt verbunden haben, stehen die quäldich-Reisen heute in erster Linie für sportliche, familiäre Reisen in drei Leistungsgruppen: entspannt, ausdauernd und sportiv.
Unsere berühmtesten Reisen sind heute vornehmlich unsere Fernfahrten, nämlich Freiburg-Nizza, Dresden-Krakau, Pyrenäen Atlantik-Mittelmeer und nach wie vor Flensburg-Garmisch. Andere Reisen werden durch andere Wow-Effekte zu etwas Großem, etwa die Sierra-Nevada-Umrundung mit der Befahrung des höchsten mit dem Rennrad anfahrbaren Punkts Europas, dem Pico del Veleta, oder die Asturien-Rundfahrt, die die königlichen Picos de Europa mit den Lagos di Covadonga ansteuert.
Diese Reisen sind heute unsere Flaggschiffe: Große Touren, die die quäldich-Passion, Neugier, Sehnsucht und Lebensart auf die Spitze treiben. Die hervorstechendsten Reisen aus unseren vier Leitmotiven adeln wir zukünftig mit dem Label Grand Tour.
alle quäldich-Grand-Tours 2022
Fernfahrt Freiburg-Nizza 2022
06.09.2021,
Jan:
Das quäldich-Reiseprogram 2022 ist online und alle Reisen sind ab sofort buchbar! Für uns ist die neue Saison mit großen Hoffnungen verbunden, denn wir erwarten eine fast normale Saison. Dies wird sicher nicht die erste Nach-Covid-Saison werden, aber doch die erste Nach-Pandemie-Saison, mit hauptsächlich normalisierten Reisemöglichkeiten.
Das gesamte quäldich-Team freut sich riesig darauf, euch endlich das Vertrauen zurück geben zu können, das so viele von euch in den zurückliegenden Krisenzeiten in uns gesteckt haben: dank der Reiseguthaben unserer Teilnehmer und dank derem großzügigen Teilverzicht (und dank der Staatshilfen) sind wir überhaupt nur in der Lage, eine Rennrad-Reisesaison 2022 anbieten zu können. Vielen Dank dafür!
Wir haben euch ein fantastisches Programm für eine erfüllte Saison zusammengestellt! Auf Basis des Altbewährten natürlich, mit vielen tollen zusätzlichen neuen Destinationen voller Passion, Neugier, Sehnsucht und Lebensart, oder kurz: voller quäldich!
Unsere Grand Tours haben wir neu zugeschnitten und können euch jetzt ganze zehn davon bieten. Auch hier sind alte Bekannte dabei, aber mit Freiburg-Marseille und Nizza-Wien auch zwei neue Touren, die Ihresgleichen suchen. Letztere reitet den gesamten Alpenhauptkamm ab und ist die erste zweiwöchige quäldich-Reise.
Im weiteren stellen wir euch unsere 63 Rennrad-Reisen der neuen Saison 2022 überblicksartig vor. Ich bin mir sicher, dass auch für dich die richtige Tour dabei sein wird.
Stöbert, bucht und genießt – das habt ihr euch verdient!
Fernfahrt Freiburg-Nizza II 2021
Seealpen, Alpen, Provence, Provence-Alpes-Côte d'Azur
01.09.2021,
Jan:
Bericht von Samstag, 28.8.2021. Heute morgen also wartet tatsächlich schon der allerletzte Anstieg der Tour, der es natürlich noch einmal in sich hat, die Befahrung eines der höchsten asphaltierten Punkte der Alpen zur
Cime de la Bonette (2802 m). Die Touristiker geben sich ja alle Mühe, hier die
Plus haute Route d'Europe zu verkünden, und auch wenn das einfach falsch ist, ist die Aussage immer noch in aller Köpfe. Es ist ja nicht mal die
Plus haute Route des Alpes, denn die liegt am Tiefenbachferner an der
Ötztaler Gletscherstraße mit 2830 m, war aber immerhin mal der
Plus haute Rond Point des Alpes. Aber auch das nicht mehr, seit die Einbahnstraßenregelung auf der Gipfelschleife zur Cime aufgegeben wurde. Hier ein Superlativ zu finden ist also nicht so einfach, und so behauptet man einfach etwas Eingängiges.
Nicht so wir auf unserer letzten Etappe von Freiburg-Nizza 2021!
Alle Bilder (quäldich-Portal)
Fernfahrt Freiburg-Nizza II 2021
Cottische Alpen, Alpen, Dauphiné, Provence, Provence-Alpes-Côte d'Azur
27.08.2021,
Jan:
Gestern Abend hatte ich bei der Etappenansprache betont, dass mit der heutigen Etappe wohl letztlich die Spannungskurve nicht mehr weiter aufgebaut werden könnte. Die bisherigen Etappen waren immer eine noch besser als die andere gewesen, das würde wohl heute nicht mehr möglich sein.
Zunächst geht es auf den
Col d'Izoard, der mich noch nie recht begeistert hat, auch wenn alle davon schwärmen. Danach durch die spektakuläre Guil-Schlucht nach Guillestre zu Norberts schon vorletzter Verpflegung (unglaublich), und dann in den
Col de Vars, der als des hässliche Entlein der Route des Grandes Alpes verschrien ist. Völlig zu Unrecht, wie ich mich erst letztes Jahr auf der Seealpenreise überzeugen konnte.
Der Tag beginnt mit einer Suchaktion für
gigi am Kreisverkehr in Briançon, der dort vor einigen Tagen seinen Handschuh hat liegen lassen. Es hätte ja sein können, dass wir ihn finden, und die ganze Gruppe hat eifrig mitgesucht.
Alle Bilder (quäldich-Portal)
Fernfahrt Freiburg-Nizza II 2021
Savoyen, Grajische Alpen, Alpen, Auvergne-Rhône-Alpes
25.08.2021,
Jan:
Vor 23 Jahren, am 6.8.1998, war der Col de l'Iseran mein erster 2000er-Alpenpass, und seitdem bin ich nicht mehr von Bourg St Maurice hoch gefahren. Entsprechend gespannt bin ich, meine Erinnerungen sind allenfalls schemenhaft. Heute schließe ich mich wieder Isas Gruppe an. Sven und Jesse sind heute morgen im Schongang unterwegs. Das passt mir gut, schließlich habe ich gestern Abend einen Ruhetag ausgerufen, und die gestern geschundenen Beine können ein lockeres Einrollen gut verkraften.
Die erste Welle über Montvalezan ist schnell weg gedrückt. Krass, schon 400 Höhenmeter im Kasten, die aber gleich wieder verbrannt werden, denn erst 350 Höhenmeter tiefer treffen wir auf die Iseran-Passstraße. Hier gibt's noch einiges an Verkehr, aber er stört nicht wirklich. Meist können wir nebeneinander fahren und reden. Schon sehen wir vor uns die Staumauer des Lac de Cevril, an der die unangenehmen Galerien am Stausee entlang beginnen. Die sind mittlerweile gut beleuchtet, eine Baustelle war nur im Bereich darunter, und schon sind wir in Val d'Isère auf 1850 m Höhe.
Alle Bilder (quäldich-Portal)
Fernfahrt Freiburg-Nizza II 2021
Walliser Alpen, Alpen, Savoyen, Grajische Alpen, Aostatal, Wallis, Auvergne-Rhône-Alpes
24.08.2021,
Jan:
Tom wirft in der Regel nicht so inflationär mit Superlativen um sich wie ich. Wenn er diese Etappe also "Fantastische Route des Salasse" nennt, wird er seinen Grund haben. Ich bin sehr gespannt, weil ich sie noch nicht kenne. Über die Route umfahren wir den ersten Teil des Aostatals bis zur Mittagspause in Morgex. Mit dem Colle San Carlo kann man von dort den zweiten Teil bis La Thuile überbrücken. Den kenne ich auch noch nicht, aber der ist nicht in der Regelplanung dieser Etappe enthalten. Er ist nichtmal in einer Verlängerungsoption dieser Etappe enthalten, und das völlig zurecht, weil die letzten drei Etappen sehr hart waren, vor allem die gestrige. So ganz abgeschrieben habe ich die Befahrung aber dennoch noch nicht, und wir können uns an der Mittagspause in Morgex entscheiden, je nach Wetter, Beinen und Guidebedarf. Ich bin entspannt, mein Egotrip kommt übermorgen.
Die Etappe beginnt aber erstmal mit einer rauschenden Abfahrt. 55er-Schnitt bis zum Kleidungsabwurfplatz in Étroubles, den Denny gestern kompetent fernerkundet hat, und der für diesen Zweck wie geschaffen ist, liegt er doch genau in einer engen Kehre, für die wir eh abbremsen müssen.
Alle Bilder (quäldich-Portal)
Fernfahrt Freiburg-Nizza II 2021
Walliser Alpen, Alpen, Westschweizer Voralpen, Aostatal, Wallis, Waadt
23.08.2021,
Jan:
Als Tom und ich uns 2016 Freiburg-Nizza ausdachten, spielte der Große Sankt Bernhard eine wichtige Rolle in den Überlegungen. Eine Bergankunft auf dem Alpenpass mit dem größten Anstieg, eine Übernachtung im Hospiz bei den Bernhardinern, das sollte es sein! Für mich umso attraktiver, als ich den Pass bis dato noch nicht gefahren war (und bis heute immer noch nicht bin) – die gröbste Scharte, die es noch auszuwetzen galt und gilt.
Damals kann ich noch nicht ganz einschätzen, was an den Horrorszenarien dran ist, die von
Lebensgefahr! in den Galerien und Tunnels unterhalb des Tunnelportals auf der Martigny-Seite berichten. Tom kann es einschätzen, und natürlich hatten wir dort nie Probleme auf unseren Reisen.
Dass es noch ganze 5 Jahre dauern sollte, bis ich Freiburg-Nizza endlich mal selber leiten könnte, hätte ich damals nicht erwartet. Seit unserer quäldich-internen
Westschweiz-Tour 2008 steht auch der Anstieg zum Lac de l'Hongrin auf meiner Todoliste.
Alle Bilder (quäldich-Portal)
Fernfahrt Freiburg-Nizza II 2021
Jura, Bern, Jura (CH)
22.08.2021,
Jan:
Vor zwei Tagen war die Wettervorhersage der heutigen Etappe bei Starkregen von früh bis spät. Gestern Abend konnte ich bei der Etappenansprache schon die Hoffnung auf nur noch Nieselregen verkünden, und tatsächlich flaut der nächtliche Weltuntergangsregen gegen 8 Uhr ab, und wir können sogar auf halbwegs trockenen Straßen losfahren. Das war schon deutlich mehr als zu hoffen war, und so starten wir frohen Mutes in den kühlen Morgen. Sofort verlassen wir Délemont und sofort sind wir auf schmalen Straßen durch einsame jurassische Landschaften unterwegs. Noch ist nichts los, und noch können wir ungehindert Zweierreihe fahren. Der erste Anstieg führt uns in die Schlucht des Pichoux, die sich ansehnlich in den Fels gegraben hat.
Wir haben uns etwas Zeit gelassen am Start, so dass wir hier einmal die entspannte Gruppe treffen, sehr nett! Hier ist die erste Passmarke so gut wie erobert, denn der weitere Anstieg Richtung Bellelay folgt vorrangig der Jura-Hochfläche nur leicht bergan.
Alle Bilder (quäldich-Portal)
Fernfahrt Freiburg-Nizza II 2021
Südschwarzwald, Schwarzwald, Jura, Baden-Württemberg, Jura (CH)
21.08.2021,
Jan:
Endlich fahre auch ich nach Nizza! Seit 2017 fahren wir Freiburg-Nizza, und noch nie hat es für mich geklappt. Also endlich 2021, und heute geht es endlich los. Schwarzwald, Jura, Bergankunft am Großen St. Bernhard, und dann runter die Route des Grandes Alpes bis zum Mittelmeer! Der Weg zum Mittelmeer führt uns zunächst über den Schauinsland, den Freiburger Hausberg. Einer der berühmtesten Schwarzwälder Anstiege braucht natürlich keine Einführung. Für uns ist es ein super Auftakt, denn hier kann jede und jeder sein Tempo finden, und die Gruppen 2a und 2b werden noch geringfügig umgruppiert. Das Wetter ist fantastisch, wir können über den Kaiserstuhl in die Vogesen schauen, auch wenn es etwas diesig ist. Oben sammeln wir uns an den Schauinsland-Loren und genießen den Feldbergblick. In rasanter Fahrt schießen wir hinab ins Große Wiesental. Marco lässt laufen, unbehelligt von den Motorradfahrern, die nicht an ihm vorbei kommen, kommt er unten an. Wir hängen hinter ihm im Motorenlärm.
Alle Bilder (quäldich-Portal)
Fernfahrt Freiburg-Nizza II 2020
Westliche Provenzalische Alpen, Alpen, Côte d'Azur, Provence-Alpes-Côte d'Azur
23.08.2020,
N@dine:
Man könnte von unserem Hotel in Puget-Théniers die Bundesstraße nehmen und wäre in ca 75km in Nizza. Aber das wäre nicht nur langweilig, sondern auch nicht lohnenswert. Immerhin warten 6 weitere Erhöhungen auf uns, die ins unser jeweiliges Palmaris hinzugefügt werden wollen.
Wir fahren los und direkt in den ersten Anstieg zum Col de Saint Raphael. Es sind noch relativ milde Temperaturen, aber es ist abzusehen, dass es wieder ein Tag mit über 30 Grad werden wird. Der erste Hügel ist schnell erklommen. Gruppe 1 ist nun auf vier Radler inklusive Guide geschrumpft und fährt heute entspannt mit Gruppe 3 den ersten Hügel. Wir lassen uns vom Tempo ein wenig anstecken und merken bald, dass es uns doch zu schnell geht. Drei zischen ab und der Guide bleibt bei uns um auch mal mit uns zu plaudern. Oben wartet Gruppe 1 ganz vorbildlich auf unsere Ankunft. Wir fahren gemeinsam bergab. Es wird ordentlich an Abzweigungen gewartet, gruppiert und gemeinsam komplett weiter gefahren.
Alle Bilder (quäldich-Portal)
Fernfahrt Freiburg-Nizza II 2020
Seealpen, Alpen, Cottische Alpen, Provence-Alpes-Côte d'Azur
22.08.2020,
N@dine:
Das schöne Wetter bescherende Hoch mit dem Namen Frederik ließ den heutigen Tag wieder sehr sonnig und heiß erscheinen und daher entschieden wir eine halbe Stunde früher zu starten. Als wir los fuhren, um den Col de Vars zum besteigen, war es noch angenehm kühl. Vom Hotel geht es steil herunter und ein paar Kilometer weiter direkt in den Aufstieg. Während wir hoch klettern sinnieren wir über die ganzen Eindrücke, die wir in den vergangenen Tagen erhalten haben. Ob und wie die jeder verarbeitet ist mir ein
Rätsel. Was genau wird im Gedächtnis bleiben? Woran werden wir uns mit Hilfe der Bilder erinnern? Bleiben die Gesichter, die Lacher, die gemeinsamen erlebten Anstiege im Kleinhirn verankert? Als Olivier an den vorherigen Tagen detailliert über ein paar Anstiege berichtete, die er bereits gefahren war, hat mich das sehr beeindruckt. Ich weis nicht, ob ich die ganzen Details der einzelnen 10-30km langen Anstiege noch so genau wüsste.
Nach 2 Stunden Anstieg waren dann auch die letzten am Gipfel.
Alle Bilder (quäldich-Portal)
Fernfahrt Freiburg-Nizza II 2020
Dauphiné-Alpen, Cottische Alpen, Alpen, Auvergne-Rhône-Alpes, Provence-Alpes-Côte d'Azur
21.08.2020,
N@dine:
Auf Tour werde ich immer vor dem Wecker wach, egal, wann wir alle zu Bett gegangen sind und wie flüssig der Abend vetlief. Das eine Bein auf den Boden, dann das andere. Sie machen noch, wozu sie da sind - auch nach 5 Tagen Rennradfahrer mit ordentlichen Höhenmetern. Erfreuliche Erkenntnis. Mein Blick kommt nicht umhin, einen dunklen Fleck wahrzunehmen, der sich an der Wand zu bewegen schien. Einfach nicht hingucken, sage ich zu mir. Ich ziehe mir schnell etwas an und gehe zum Frühstück, zu den anderen. Dort macht sich meine Sorge dieses Achtbeiners breit und ich habe zum Glück schnell einen Helden gefunden, der mir dieses übergroße Getier (mit Glas) aus dem Zimmer entfernt. Gute Leute - diese Quäldich Teilnehmer!
Es gibt genau 2 Tage im Jahr an denen der Galibier von 9-12Uhr NUR für Radfahrer befahrbar ist. Und einer dieser Tage war heute! Das Wetter ist großartig, die Auffahrt ruhig und durch die Sperrung sehr genießbar.
Alle Bilder (quäldich-Portal)
Fernfahrt Freiburg-Nizza II 2020
Savoyen, Grajische Alpen, Alpen, Dauphiné-Alpen, Cottische Alpen, Auvergne-Rhône-Alpes
20.08.2020,
Tobias ZH:
Nach üppigem Frühstücksbuffet startet die fünfte Etappe, oder besser die Königsetappe, mit 3000 Höhenmetern. Zunächst wird auf 20km eingerollt, dann bietet der erste von zwei zu bezwingenden Gipfeln, der Col de la Madelaine, auch schon die ersten Rampen. 26km und viele Schweisstropfen später gönnen sich die 3er erstmal ne Cola, während die 1er und 2er ein weiteres tolles Lunchbuffet von Sylvia ansteuern, diesmal schön gelegen auf halber Abfahrt mit Blick in die Hochalpen. Während 1er und 2er noch ein paar Extraserpentinen einbauen, erkämpfen die 3er unmittelbar weitere 900 Höhenmeter zum Col du Télégraphe, um mit tollen Ausblicken über die Savoyer Alpen belohnt zu werden. Von hier ist es nicht mehr weit zum Hotel in Valloire, in dessen Garten gleich lieterweise Bier in die trockenen Bikerkehlen fliesst. Beim anschliessenden Pastadinner wird der Abend mit tagesaktuellem Gossip, Vorfreude auf einen autofreien Folgetag am Col du Galibier sowie einem Ranking der Teilnehmerdialekte geschlossen.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Die fünfte Etappe führt uns nun mitten in die Hochalpen, über zwei Pässe bis in den Wintersportort Valloire.
Alle Bilder (quäldich-Portal)