16.07.2018,
Ullinger:
Andi : Komm, wir fahren ins Hotel, schmeißen dort alle Sachen ab und dann fahren wir da noch hoch! Ich: Willst du nackt fahren, oder was? Konversation zweier QD Guides an Tag 2 der RELAXED Reise durch die Alpen. Beim gemeinten Berg handelte es sich um den ,,Sonnenberg" oberhalb von Schlanders. Wir wissen nicht ob jemals überhaupt ein Rennradfahrer dort oben war, wir wissen auch nicht welcher Tourenplaner so etwas vorschlägt. Aber es war eine Auffahrt, die nicht gerade als ,,relaxed" zu bezeichnen ist. Die Vorgeschichte: gut gelaunt trafen sich Gruppe 1 u 2 in Glurns im Café am Dorfplatz. Dort ereignete sich die obige Konversation. Nachdem die Einser gefahren sind, kam Teilnehmerin Silke auf die spontane Idee eben genau die Sonnenberg-Option in die Tat umzusetzen. Nach diversen Vogelzeigen etc waren fast alle Girls der Truppe fest entschlossen den Aufstieg zu machen. Ich als Guide wurde nicht gefragt, ich musste mit. Am Einstieg angekommen waren es Petra, Barbara und Silke, die sich anschickten den Berg zu machen. Uuiuiuhuuuih das geht aber in die Beine. Gleichmäßige 15 - 17 % spürt man doch. Und Moment mal. Gruppe 1 wollte doch eigentlich auch da hoch. Die waren aber schon im Hotel. Der Rest unserer Gruppe berichtete und die 1 und die fühlten sich mega angestachelt. Prompt ließen sie Ihre angefangenen Biere stehen und machten sich mit Guide Andi auf. Unser Dreamteam kam bis exakt km 3,8 um die ganze Schose doch lieber sein zu lassen. Mit solch einer extremen Steigung haben wir wirklich nicht gerechnet. Und dann kamen die Cracks aus G1 auch schon. Durchgezogen hatten es dann Andre und Ich und auch der Rest schaffte es mit mehreren Zwischenstopps bis oben. WOW. Was ein Hammer ? !! Fast schon mit Glückstränen in den Augen ? füllten wir die Flaschen an einer Quelle feinstem Alpenwasser auf und machten uns in die Abfahrt und ins tolle Südtiroler Hotel. Ein traumhaft leckereres Abendmenü füllte die Speicher wieder auf.
Vorangegangen verließen wir heute morgen Landeck in Richtung Reschenpass. G 2 und 3 trafen sich kurz vor der Norbertshöhe. Wir 2er hatten noch ein wenig in Pfunds gebummelt. Gemeinsam trafen wir zur Mittagsverpflegung (köstlich!!!) ein und dann sahen wir G 3 nie wieder und G 2 eben im besagten Café. Den Reschensee passierten wir auf der Fahrradseite und ab ging's in die schön zu fahrende Abfahrt.
Der Rest wird Geschichte!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Zweiter Tag, drittes und viertes Land. Heute überqueren wir die Grenze nach Südtirol und streifen vorher sogar noch kurz das schweizerische Graubünden. Nach dem Start in Landeck drücken wir uns wieder weitgehend um die Rechenpass-Bundesstraße. Überraschend ruhig geht es das Inntal hinauf. An der Kajetansbrücke folgen wir weiter dem Fluss bis ins bündnerische Martina. Wer mehr als 50 m in der Schweiz radeln will, fährt mehrfach um den Kreisel oder eben mal schnell in den Ort um dort am Dorfbrunnen seine Flasche aufzufüllen.
Mit der Überquerung des Inn verlassen wir wieder die Schweiz und es beginnt die flüssige Auffahrt zur Norbertshöhe, einem Sattel wenig oberhalb Nauders. Ab hier nutzen wir den wunderschönen Radweg, dank dessen sich der Rechenpass vom verkehrsbelasteten, notwendigen Übel zum landschaftlichen und sportlichen Highlight für Radler gewandelt hat. Die Grenze zu Italien und die Passhöhe sind schnell erreicht. Wir umfahren den Rechensee auf der Westseite und passieren den Haldensee, immer dem Ortlermassiv entgegen.
Hinunter ins Vinschgau, heute noch vorbei an der Abzweigung zum Stelvio und durchs wunderbare Glurns nach Schlanders.